13. Kapitel

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Heartbeat

°Jodies Sicht°

Erst als ich im Bett liege, fällt mir auf, dass Mick gar nicht da ist. Ich nehme mein Handy und werfe einen Blick darauf. Er hat mir mal wieder nicht geschrieben oder mich angerufen... Ich drehe mich um und schließe meine Augen.

Ich werde durch das Klingeln meines Weckers geweckt und stehe auf. Ich mache meine tägliche Morgenroutine und verlasse, in Sportklamotten, die Wohnung. Ich springe die Treppen hinunter und knalle unten fast, mit Mick zusammen. „Mick, wo warst du?", frage ich besorgt. „Dir auch einen guten Morgen.", entgegnet er und schiebt sich an mir vorbei. Verwirrt schaue ich, ihm hinterher. In Gedanken versunken, jogge ich los und erreiche den Wald. Ich merke wie ich wütend werde. Die Drei verheimlichen mir etwas und Mick ist total komisch... Tolle WG!

Da ich so mit meinen Gedanken woanders bin, bemerke ich ihn gar nicht. Ich renne direkt in ihn rein und schaue erschrocken in seine blauen Augen. Ethan... Er hat auf mich an der Kreuzung, beim Feldweg, der zu seiner Villa führt gewartet. Schnell bringe ich einen Meter Abstand zwischen uns. Ich merke genau, wie sein Blick auf mir ruht. „Können wir los?", räuspere ich mich und schaue ihn fragend an. Ethan nickt und beginnt zu laufen. Ich folge ihm und wir joggen schweigend nebeneinander her. Ich merke, wie Ethan mich immer wieder von der Seite mustert, aber ich ignoriere es einfach. Ob Mick wegen irgendetwas sauer ist? Hab ich etwas falsch gemacht? Ich kann mich an nichts erinnern... Vor wenigen Tagen, war mein Leben so perfekt und jetzt...? Ja, ich wollte Action in meinem Leben, aber doch nicht sowas!

„Jodie!", schreit Ethan auf einmal und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Erschrocken hebe ich meinen Blick, den ich die ganze Zeit auf den Boden gerichtet habe. Vor meinen Augen taucht der Abhang auf, bei dem wir gestern auch waren. Es ist jedoch schon zu spät. Ich merke wie ich den Halt unter meinen Füßen verliere und nach vorne kippe. Ich bin genau auf den Abhang zu gerannt!

Plötzlich packt mich eine Hand, an meinem Handgelenk und reißt mich zurück. Ich knalle mit voller Wucht, gegen Ethans Oberkörper. Ich merke, dass ich zittere und bleibe einfach in der Position. Auf einmal legt Ethan seine Arme um mich und drückt mich fest an sich. Meine Augen weiten sich überrascht und ich höre augenblicklich auf zu zittern.


°Ethans Sicht°

Ich habe beschlossen, auf Jodie an der Kreuzung zu warten. Ich sehe sie schon von weitem, aber sie scheint mich nicht zu bemerken. Jodie läuft direkt auf mich zu und ich warte gespannt ab. Schließlich knallt sie gegen meine Brust und hebt erschrocken ihren Kopf. Da war wohl jemand, mit seinen Gedanken woanders. Schnell bringt sie einen Meter Abstand zwischen uns und meint nach kurzer Zeit: „Können wir los?" Ich nicke und laufe los. Wir joggen schweigend nebeneinander her. Ihr Blick ist die ganze Zeit auf den Boden gerichtet und anscheinend ist sie wieder mit ihren Gedanken ganz woanders. Irgendetwas beschäftigt sie wohl... Ich wende meinen Blick von ihr ab und merke, dass wir wieder den Abhang erreicht haben.

Ich steuere auf die Bank zu und Jodie folgt mir. Ich möchte mich gerade setzen, da merke ich, dass Jodie einfach weiter auf den Abhang zu läuft. Was zum...? Ich renne ihr hinterher und schreie: „Jodie!" Ich sehe wie sie ihren Kopf hebt, aber nicht langsamer wird. Es ist sowieso schon zu spät, denn sie hat den Abhang erreicht. Ich kann sie gerade noch an ihrem Handgelenk packen, bevor sie hinunter fällt. Mit einem Ruck ziehe ich sie zu mir zurück. Sie knallt mit voller Wucht gegen meinen Oberkörper. Ich merke, dass sie zittert. Vorsichtig lege ich meine Arme um sie und drücke sie sanft an mich.

Was mache ich da gerade eigentlich?! Was ist nur in mich gefahren? Warum fühlt sich das hier gerade, denn nicht falsch an?! Es kann nicht richtig sein! Langsam lasse ich sie wieder los und schiebe sie sanft von mir weg. „Danke.", sagt sie leise und lächelt mich glücklich an.

Sie schaut mir dabei genau in die Augen und plötzlich fängt mein Herz an zu rasen. Schnell unterbreche ich den Blickkontakt und setze mich auf die Bank. Mein Herzschlag normalisiert sich langsam wieder und ich atme erleichtert aus.

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