28. Kapitel

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Eine gemeinsame Nacht

°Jodies Sicht°

Ich renne einfach weiter vor mich in. Mein Tränenschleier versperrt mir meine Sicht und eher ich mich versehe, stehe ich in dem Wald. Alleine... Ja, so fühle ich mich. Ich renne einfach weiter. Meine Lunge tut weh und meine Füße schmerzen. Ich habe noch nicht mal Schuhe oder eine Jacke an! Verdammt es ist so kalt... Irgendwann lasse ich mich auf einer Baumwurzel nieder und weine leise vor mich hin. Hasst mich meine beste Freundin wirklich so sehr? Liebt mich Mick überhaupt noch? Und Finn... Ich weiß, er hat das nicht böse gemeint und vielleicht habe ich vorhin auch etwas überreagiert... Ich fange leicht an zu zittern und meine Hände sind schon eiskalt. Meine Sicht ist verschwommen und meine Gedanken verursachen mir Kopfschmerzen.

„Jodie?" Hat da gerade jemand meinen Namen gesagt? „Jodie? Hallo?" Schon wieder diese Stimme. Ich kenne sie, aber ich kann sie niemanden zuordnen. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter. Vor Schreck, fange ich an zu schreien. „Jodie! Ich bin es nur!" Er geht neben mir in die Hocke und schaut mich besorgt an. Ich versinke in seinen blauen Augen. „Ethan!", keuche ich und erneut kullert mir eine Träne über meine Wange. Er nimmt mich einfach in den Arm und streichelt mir über meinen Rücke. Mick und Ich, haben beide Fehler gemacht... Ich kann nicht. Ich darf nicht. Ich habe kein Recht darauf. Meine Gedanken, von neulich, hallen in meinem Kopf wieder.

Ich stoße Ethan von mir weg und springe auf. „Jodie? Was ist los? Was ist passiert?", fragt er besorgt und macht einen Schritt auf mich zu. „Ich... ich... kann nicht.", stottere ich. Was rede ich da eigentlich? „Was? Was kannst du nicht?" Mit einem Ruck drehe ich mich um und fange an zu rennen. Ich kann ihm darauf nicht antworten! Plötzlich ruft er: „Du kannst vor dem Leben nicht davonlaufen!" Augenblicklich bleibe ich stehen und drehe mich langsam zu ihm um. „Komm.", meint er und deutet mir an, ihm zu folgen. Zögernd folge ich ihm. Er hat Recht... Ich kann vor dem Leben nicht davonlaufen...

Schweigend laufe ich ihm hinterher. Wir laufen einen verborgenen Waldweg entlang, den ich noch nie bemerkt habe. „Wir sind da.", meint Ethan schließlich und ich hebe langsam meinen Kopf. Vor uns liegt ein kleiner See, mit einem Steg und einer kleinen Hütte. Mit offenem Mund, gehe ich auf den See zu. Warum habe ich ihn vorher noch nie gesehen? „Gefällt es dir hier?", fragt Ethan leise und schaut mich erwartungsvoll an. Ich nicke einfach.


°Ethans Sicht°

Ich bin froh, dass es ihr gefällt. Die Hütte hat mein Vater mal für mich gekauft und ich komme immer mal wieder hier her. „Ich wusste nicht, dass es hier einen See gibt...", meint Jodie leise. „Man findet auch nicht so einfach hierher. Mein Vater hat mir die Hütte hier, mal gekauft und seitdem bin ich hier öfters.", erkläre ich ihr. Zögernd gehe ich auf sie zu und nehme ihre Hand. Ohne ein Wort zu sagen, ziehe ich sie einfach hinter mir her, auf den Steg. Hier stehen wir nun. Am Rand des Steges und schauen auf den See. Der Mond und die Sterne, spiegeln sich im Wasser wieder. „Was ist passiert?", stelle ich schließlich meine Frage, die mir schon lange auf der Zunge liegt. Schweigend schaut sie auf den Boden. „Jodie?" Langsam hebt sie ihren Kopf wieder und schaut hinaus auf den See. „Mick... er hat mich betrogen..." Ich ziehe scharf die Luft ein. „...mit meiner besten Freundin...", spricht sie weiter.

Sie fängt an zu weinen und ihr ganzer Körper beginnt zu zittern. Ich nehme sie einfach in den Arm. Seit dem Kuss vorhin, kann ich nur noch an sie denken. Stundenlang, bin ich durch den Wald gejoggt und gelaufen, um einen klaren Kopf zu bekommen, aber auch das hat nicht geholfen. „Ich habe ihnen vertraut...", sagt sie leise und mit tränenerstickender Stimme. Ich streichele ihr tröstend über den Kopf und atme ihren Vanillegeruch ein. Nach einiger Zeit löst sie sich wieder von mir. Ein paar Tränen kullern ihr noch über ihr Gesicht. Ihre Augen glitzern im Mondlicht.

True FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt