49. Kapitel

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Das Versprechen

°Jodies Sicht°

Nach ungefähr einer Stunde, kommen seine Eltern wieder raus. Elias hat einen Arm, um Grace gelegt, die leise vor sich hin schluchzt. Ich springe gleich auf und gehe zu den beiden. „Wie geht es ihm?", möchte ich sofort wissen. Elias seufzt laut und schaut mich aus traurigen Augen an. „Er hat einige Blutergüsse und drei Rippen sind gebrochen. Die Ärzte sagen, dass wird wieder, aber..." „Aber?", hake ich vorsichtig nach.

„Er hat eine schwere Kopfverletzung erlitten... Sein Zustand ist so schlecht, dass sie ihn, vor einer Stunde, ins Koma legen mussten. Die Ärzte wissen nicht, wann er wieder aufwacht oder ob er überhaupt aufwacht... Und wenn er aufwacht, wird er wahrscheinlich irgendwelche Probleme haben. Er kann zum Beispiel eine Amnesie haben oder irgendwelche Lähmungen, da die Kopfverletzung, auch sein Gehirn betrifft." Erschrocken halte ich mir meine Hand, vor meinen Mund. „K-Kann ich zu ihm?", stottere ich. Elias nickt zögernd. „Wir sehen uns. Bis bald, Jodie.", verabschiedet sich Finns Vater. Ich verabschiede mich ebenfalls und betrete zögernd Finns Zimmer. Er liegt auf einem Krankenbett und er ist an unzählige Geräte und Schläuche angeschlossen. Ganz langsam gehe ich auf ihn zu und lasse mich auf seiner Bettkante nieder. Vorsichtig streiche ihm über die Wange.

Mein Blick ruht auf seinem Gesicht und erneut füllen sich meine Augen mit Tränen. „Was machst du denn für Sachen?", flüstere ich mit tränenerstickender Stimme. Eine Träne verlässt meine Augen und kullert langsam über meine Wange. „Finn, wenn du mich hörst, dann bitte... komm zurück. Ich brauche dich doch.", schluchze ich. Ich drücke seine Hand sanft und spiele mit seinen Fingern. „Weißt du noch, was du damals zu mir gesagt hast?"

*Flashback*

Lachend renne ich die Straße entlang, bis ich plötzlich gegen einen Jungen stoße. Zögernd schaue ich hoch und direkt in Finns Gesicht. „Hab ich dich.", lacht er und nimmt mich in den Arm. „Fangen spielen, macht überhaupt keinen Spaß, mit dir.", meine ich trotzig und vergrabe mein Gesicht, an seiner Schulter. „Tja, du kannst mir eben nicht entkommen.", sagt er grinsend. „Doch irgendwann...", murmele ich. „Nein, niemals.", erwidert er. „Aber irgendwann werden wir uns vielleicht aus den Augen verlieren." „Ich werde dich immer finden. Ich werde dich nie gehen lassen. Wir werden für immer zusammenbleiben, versprochen." „Versprochen?" „Ja!" Glücklich drücke ihn fester an mich und ich glaube ihm jedes Wort.

*Flashback Ende*

„Damals waren wir gerade mal 12 Jahre alt, als du es mir versprochen hast." Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sie laufen unaufhaltsam über meine Wangen. Seine Brust hebt und senkt sich gleichmäßig und es die einzige Bewegung, von ihm. Als mein Handy klingelt, gehe ich nur zögernd dran. „J-Ja?" „Jodie? Hier ist Mick, ist alles okay?" Ich beginne laut zu schluchzen und schaffe es nicht zu antworten. „Wo bist du?" „Mount Sinai Hospital. Zimmer 315.", antworte ich knapp. „Ich bin sofort da.", meint er und schon hat er aufgelegt.

Ich rutsche von der Bettkante, auf den Boden und lehne meinen Kopf an den Bettrand. „Lass mich nicht hier zurück, Finn.", wimmere ich verzweifelt. Ich starre stumm an die Decke und lausche meinem Atem, seinem Atem und den Geräuschen, der Geräte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, geht die Tür auf und Mick steht im Türrahmen. Als er mich auf dem Boden sieht, kommt er sofort zu mir und nimmt mich in den Arm. Erneut beginne ich zu weinen und ich kralle mich regelrecht an ihn. „Shh. Ganz ruhig, Kleine. Was ist denn passiert?" Während er mir sanft über den Rücken streichelt, erzähle ich ihm alles. Auch Mick muss schwer schlucken, als ich ihm von Finns Zustand erzähle.

Nachdem ich mich wieder ein wenig beruhigt habe, frage ich leise: „Warum hast du eigentlich angerufen?" „Es gibt noch ein paar Sachen in der Wohnung, von dir und Finn und ich wollte fragen, wann ihr sie abholen kommt." „Ach so..." „Lass uns gehen.", meint er und zieht mich auf die Beine. Ich drücke Finn noch einen Kuss auf die Wange und lasse mich dann von Mick aus dem Zimmer ziehen.

Auf dem Parkplatz, schreibe ich schnell Ethan eine Nachricht, dass ich noch zu ihm komme und verabschiede mich von Mick. „Tschüss und danke, dass du gekommen bist." „Du musst mir dafür wirklich nicht danken... Ich habe das gerne gemacht. Für dich würde ich noch viel mehr tun..." „Mick, ich..." „Ich weiß... Du liebst Ethan und nicht mich.", unterbricht er mich lächelnd und steigt in sein Auto ein. Langsam gehe ich zu meinem Wagen und steige ebenfalls ein. In meinem Kopf, herrscht Caos und es fällt mir schwer, mich auf den Verkehr zu konzentrieren. Ich bin heilfroh, als ich endlich bei Ethan ankomme und mein Auto verlassen kann.

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