29. Kapitel

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Rückkehr in die WG

Am nächsten Morgen, werde ich ausnahmsweise mal nicht von meinem Wecker geweckt. Ich möchte mich recken und strecken, aber etwas hindert mich daran. Verwirrt drehe ich mich um und schaue in Ethans Gesicht. Er schläft noch und hat immer noch einen Arm um mich gelegt. Mein Blick wandert von seinem Gesicht, zu seinem nackten Oberkörper. Er hat einige Muskeln, die ich vorsichtig mit meinen Fingern nachfahre. „Gefällt dir mein Oberkörper?", ertönt Ethans Stimme. Erschrocken reiße ich meinen Blick, von seinem Oberkörper los und schaue ihm in die Augen. Er grinst mich frech an und mir fällt auf, wie sexy er sein kann, wenn er so grinst. „I-Ich hab nur... a-also...", stottere ich vor mich hin. „Ja?" Sein Grinsen wird breitet und er schaut mich amüsiert an.

Er hat sich echt wahnsinnig verändert... „Ach ist doch egal.", entgegne ich und wende meinen Blick ab. „Jodie? Ich möchte eine Antwort haben.", knurrt er und beugt sich über mich. „Äh...i-ich..." Ich schaue überall hin, nur nicht in seine Augen oder auf seinen Oberkörper. „Wenn du mir nicht antwortest, muss ich mir irgendeine Strafe einfallen lassen.", haucht er mir in mein Ohr. Eine Strafe?! „J-Ja... sieht nicht schlecht aus.", gebe ich kleinlaut zu. „Nicht schlecht?" „Okay! Dein Oberkörper sieht verdammt gut aus!", zische ich und versuche irgendwie, das Bett zu verlassen. Kaum habe ich es geschafft, fällt mir ein, dass ich ja nur ein langes T-Shirt an habe. Ethans Blick wandert mal wieder zu meinen nackten Beinen. „Also deine Beine gefallen mir auch.", sagt er mit einem frechen Unterton in der Stimme.

Empört und peinlich berührt, verschwinde ich im Badezimmer. Ich werfe einen Blick in den Spiegel und stelle fest, dass ich knallrot angelaufen bin. Schnell spritze ich mir etwas Wasser in mein Gesicht und ziehe mir meine Klamotten von gestern an. Als ich das Bad wieder verlasse, ist Ethan bereits in der Küche und macht Frühstück. „Soll ich dich später nach Hause fahren? Du hast schließlich nicht mal Schuhe oder eine Jacke dabei." Eigentlich möchte ich nicht zurück, aber ich nicke einfach. Ich muss mich meinen Problemen stellen! Nach dem Frühstück, machen wir uns auf den Weg in die Villa. Dort angekommen, begrüße ich flüchtig Peter und Eva und fahre dann mit Ethan zu meiner WG.


°Finns Sicht°

Ich bin die halbe Nacht wach gelegen und habe beschlossen, am nächsten Morgen, wieder in die WG zu gehen. Hier stehe ich nun, vor dem Gebäude und zögere. Da biegt ein teures Auto um die Ecke und hält direkt vor mir. Die Autotür öffnet sich und Jodie steigt aus. Ein junger Mann sitzt noch in dem Auto und mustert mich. Ich beschließe ihn einfach zu ignorieren. „Jodie! Ich... Es tut mir Leid... Ich...", fange ich an. „Finn, alles ist gut. Ich bin dir nicht mehr böse. Ich habe gestern einfach überagiert. Mir tut es auch Leid.", sagt sie und schließt mich in eine feste Umarmung. Erleichtert schlinge ich meine Arme um sie und wirbele sie einmal durch die Luft. „Sind Mick und Lucy da?", möchte sie wissen und ich kann Angst in ihren Augen erkennen. „Ich weiß es nicht. Ich bin auch gerade erst heimgekommen.", antworte ich ihr ehrlich. Sie nickt und winkt dem Mann, in dem Auto, nochmal zu, eher sie die Haustür aufschließt.

Schweigend folge ich ihr. Ich an ihrer Stelle, hätte erstmal nicht mehr mit denen geredet... In der Wohnung ist nichts zu hören und wir verschwinden zusammen in meinem Zimmer. „Erzähl mal. War das vorhin, in dem Auto, Ethan?" „Ja. Ich war über Nacht bei ihm.", erzählt sie. Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und schaue sie fragend an. „Man Finn, nein da ist nichts gelaufen...", meint sie augenverdrehend. „Ganz sicher?", hake ich grinsend nach. „Hm... Wir haben nur in einem Bett geschlafen, mehr nicht.", gesteht Jodie endlich.

Ich lache leise und beschließe nicht weiter zu fragen. „Was ist eigentlich mit Lucy?", möchte sie wissen und schaut mich traurig an. Ich weiß genau was sie meint und zucke mit den Schultern. „Weiß nicht... Seitdem ich mitbekommen habe, dass sie auf Mick steht, habe ich versucht sie zu vergessen. Ich dachte nicht, dass sie so kalt sein kann und ehrlich gesagt, mag ich das auch nicht an ihr." Seufzend legt sich Jodie auf mein Bett und ich lege mich neben sie. Schweigend starren wir die Decke an. Oh ja, Decken sind ja so interessant. „Was machst du jetzt wegen Mick und Lucy?", breche ich die Stille. „Ich weiß es nicht... Ich weiß nicht, ob ich noch mit Lucy befreundet sein möchte und ich weiß nicht, ob ich Mick noch liebe.", meint sie traurig und ich sehe, wie eine Träne ihre Wange hinunter kullert.

Sanft nehme ich sie in den Arm und drücke sie an mich. „Nicht weinen. Klär das erstmal mit Mick und danach das mit Lucy.", nuschele ich in ihre Haare. „Okay.", flüstert sie leise und kuschelt sich an mich. Ich bin wirklich froh, sie zu haben. Jemand wie Mick, hat sie gar nicht verdient. Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass sie das mit Mick einfach beendet. Er tut ihr nicht gut!


°Ethans Sicht°

Wer war denn der Typ schon wieder? Sie scheinen sich auf jeden Fall nahe zu stehen. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das gar nicht... Ich wünschte, sie würde nur mir ganz alleine gehören. Ob sie sich wieder mit Mick vertragen wird? Am liebsten, würde ich sie einfach wieder mit zu mir nehmen. Ich komme wieder an der Villa an und betrete das Gebäude. „Ethan!", ertönt Peters Stimme, aus der Küche. Ich folge ihr und finde ihn, zusammen mit Eva, in der Küche. „Was gibt's?", frage ich mit eintöniger Stimme.

„Wo warst du die ganze Nacht?", möchte Eva wissen und schaut mich besorgt an. „In der Hütte, am See.", antworte ich gelangweilt. „Mit Jodie?", hakt Peter nach. „Ja!", schnaube ich und drehe mich um. „Ethan, jetzt warte doch mal.", meint Eva. „Ich bin in meinem Zimmer.", erwidere ich kalt und gehe die Treppen hinauf. Warum kann ich nicht bei ihnen so sein, wie bei Jodie? Nur ihr gegenüber, kann ich meine kalte Maske ablegen...

Ja, eine Maske, hinter der ich mich Jahrelang versteckt habe!

Das war ein Tag gestern... Erst küssen sich Jodie und ich, dann finde ich sie weinend im Wald und schließlich hat sie noch bei mir geschlafen.

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