Aufeinander Treffen im Wald
Ich schlage meine Augen auf. Es ist Dienstag und heute sollte ich wirklich mal wieder, zu einer Vorlesung, in die Uni gehen. Ich spüre Micks Atmen in meinem Nacken und quäle mich mühsam aus meinem Bett. Leise hole ich mir ein paar Klamotten, aus meinem Schrank, heraus. „Jodie?", murmelt Mick verschlafen. „Sorry, hab ich dich geweckt?", frage ich leise. „Schon okay. Musst du heute zur Uni?", entgegnet er und schaut mich fragend an. Ich nicke und schließe wieder meine Schranktür. „Ich auch... Ich kann dich gerne mitnehmen.", meint er und lächelt mich sanft an. „Gerne.", erwidere ich und grinse ihn an. Ich verlasse mein Zimmer und verschwinde im Badezimmer.
Wenige Minuten später, verlasse ich in Sportklamotten, die Wohnung. Wolken bedecken den Himmeln und lassen den Wald dunkel wirken. Die Vögel sind heute verstummt und alles was ich höre sind meine eigenen Schritte. Nach einer Weile komme ich an der Lichtung an, an der Ethan immer auf mich wartet. Doch er ist nicht da. Ich dachte wir joggen jetzt jeden Morgen zusammen... Ich hole mein Handy aus meiner Jackentasche und wähle die Nummer, mit der mich Peter mal angerufen hat.
„Bei McLeod, was kann ich für sie tun?", meldet sich Mr. Smith. „Peter, Ich bin es, Jodie. Weißt du wo Ethan ist?", melde ich mich hastig. „Ähm... Ich soll dir von Ethan sagen, dass er heute keine Zeit hat.", berichtet er mir. „Ach so. Okay, danke. Bis später.", entgegne ich. „Jodie... also... Du brauchst heute nicht zur Nachhilfe vorbeikommen. Ethan meinte, er hat den ganzen Tag keine Zeit." Enttäuschung macht sich in mir breit. „Oh... in Ordnung, danke nochmal. Tschüss.", erwidere ich. „Ja, auf Wiedersehen." Und schon hat er aufgelegt. Ich stecke mein Handy wieder ein und laufe weiter. Was er wohl den ganzen Tag zu tun hat? Normalerweise mache ich immer mit Ethan, an der Bank, eine Pause, aber heute ist mir nicht danach.
Völlig durchgeschwitzt erreiche ich unsere WG. Ich springe die Treppen hinauf und haste sofort ins Bad. Ich entledige mich meinen Klamotten und steige in die Dusche. Das warme Wasser prasselt auf mich herab und bahnt sich seinen Weg über meinen Körper. Ungefähr eine halbe Stunde später, bin ich mit allem fertig und gehe in die Küche, um zu frühstücken. Plötzlich klingelt mein Handy. Liam... „Hey!", sage ich in den Hörer hinein. Für einen Moment, habe ich wirklich gehofft, dass es Ethan ist... „Hey, Jodie. Trainieren wir heute wieder zusammen?", fragt er und lacht leise.
Mick kommt in die Küche und schaut mich fragend an. Jetzt kann er mal beweisen, ob er sich diesmal wirklich versucht zu ändern. Grinsend antworte ich: „Klar, können wir zusammen trainieren. Wie immer nach der Uni?" „In Ordnung, bis dann." „Ja, bis später. Bye.", verabschiede ich mich. Nachdem ich aufgelegt habe, setze ich mich lächelnd zu Mick, an den Tisch. „Liam?", fragt er. „Ja.", antworte ich knapp. Ich sehe genau, wie er sich anspannt, aber er sagt nichts mehr dazu. Wir essen zusammen und machen uns danach auf den Weg in die Uni.
Kaum steigen wir aus seinem Auto aus, entdecke ich auch schon Phil und Liam. Mick legt einen Arm um meine Schultern. „Hey, Jodie!", ruft mir Phil zu und kommt grinsend zu uns. Ich begrüße ihn ebenfalls lächelnd. „Und Mick, wie läuft's?", fängt Phil an zu plaudernd. „Ich kann mich nicht beklagen." „Ich muss dann mal los. Bis später.", verabschiede ich mich von Mick und gehe zu Liam. Mick muss in einen anderen Teil der Uni, da er ja was anderes studiert, wie ich. „Alles okay, zwischen dir und Mick?", fragt Liam und schaut mich forschend an. „Wir machen gerade sozusagen eine Pause.", erzähle ich ihm einfach. „Wie ist es denn dazu gekommen, wenn man fragen darf?" Seufzend antworte ich: „Nachdem du neulich gegangen bist, ist Mick aufgetaucht und er war mal wieder sauer, weil ich was mit dir gemacht habe..." „Du hast jemand Besseren verdient.", murmelt er vor sich hin. Ich lächele ihn zaghaft an und zusammen gehen wir in unseren Vorlesungssaal.
Nach einer halben Ewigkeit, ist sie endlich zu Ende. Liam und Ich, gehen gemeinsam raus und warten auf Mick. Wir haben beschlossen, zusammen laufen zu gehen und ich habe vorgeschlagen, dass wir das ja im Wald machen können. „Ich fahr mit meinem eigenen Auto. Wir sehen uns dann.", meint Liam und steigt in sein Auto ein. Kurze Zeit später kommt auch schon Mick und wir fahren wieder nach Hause.
„Was macht DER hier?", zischt Mick und deutet auf Liam, der vor unserer Haustür steht. Seufzend steige ich aus dem Auto aus und raune Mick noch zu: „Wir wollen doch heute zusammen trainieren." Er schaut mich verwirrt an, sagt aber nichts mehr. Zusammen gehen wir in die Wohnung und ziehen uns um. „Wo wollt ihr denn trainieren?", möchte Mick wissen und mustert Liam unauffällig. „Im Wald. Wir gehen zusammen joggen.", antworte ich ihm ruhig. „Bis später dann...", brummt er und verschwindet in seinem Zimmer. Ich muss zugeben, er bemüht sich wirklich.
Gut gelaunt, verlassen wir das Haus und joggen Richtung Wald. Als wir ihn erreicht haben, machen wir kurz eine Pause und laufen dann weiter. Schweigend joggen wir nebeneinander her. Plötzlich tauchen zwei Menschen vor uns auf, als wir um eine Ecke biegen. Warte mal... das ist doch... „Ethan?", frage ich und bleibe stehen. Meine Augen richten sich auf die zweite Person. Das Mädchen von neulich, wie war ihr Namen nochmal? Genau, Stella! Was macht er hier im Wald, mit ihr?
Ethans Blick ist allerdings auf etwas hinter mir gerichtet. Verwirrt drehe ich mich um. Dort steht Liam und auch er schaut Ethan unverwandt an. „Was machst du hier?", frage ich an Ethan gerichtet. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", entgegnet er und schaut jetzt endlich mich an. Stella grinst mich abfällig an und nimmt Ethans Hand. „Komm, lass uns gehen.", sagt sie zu ihm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.
Sind die Beiden etwa wirklich zusammen?! Ich habe Ethan echt einen besseren Geschmack zugetraut! Genervt drehe ich mich um und gehe zu Liam. „Gehen wir zurück?", frage ich leise. „In Ordnung.", erwidert er lächelnd. Ich lächele zurück und ziehe ihn an seiner Hand ein Stück hinter mir her.
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True Feelings
RomanceHätte ich damals, so wie immer, den linken Weg genommen, wäre mein Leben vielleicht jetzt immer noch perfekt. Doch ich habe den rechten Weg gewählt und dadurch hat sich mein Leben verändert... ~ Etwas altes geht und lässt Platz für etwas neues. ~ J...