Ethans Entscheidung
°Ethans Sicht°
Stella ist echt anstrengend! Ich spaziere gerade mit ihr durch den Wald, weil sie nochmal vorbeigekommen ist und mich so lange damit genervt hat, bis ich zugestimmt habe. Ich weiß wirklich nicht warum sie unbedingt im Wald spazieren gehen wollte. „Ethan?", ertönt eine Stimme hinter mir. Ich kenne diese Stimme doch...
Mit einem Ruck drehe ich mich um und schaue in Jodies braune Augen. Hinter ihr steht noch jemand und langsam wende ich meinen Blick ab und sehe einen anderen Mann. Mit dem war sie doch neulich auch schon in der Uni unterwegs und hat mit ihm trainiert... Ich glaube, er heißt Liam. „Was machst du hier?", fragt Jodie und schaut mich verwundert an. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", entgegne ich. Ich bemerke, wie mich Liam mustert. Plötzlich nimmt Stella meine Hand und meint: „Komm, lass uns gehen." Sie drückt mir noch einen Kuss auf meine Wange und grinst mich dämlich an. Ich sehe, dass Jodie sich genervt umdreht und zu dem Mann geht. Sie flüstert ihm irgendwas zu und er antwortet irgendetwas darauf.
Sie lächeln sich gegenseitig an und da nimmt Jodie seine Hand und zieht ihn hinter sich her. Wütend drehe ich mich wieder um und setze, mit Stella, meinen Weg fort. Wieder bei der Villa angekommen, schicke ich sie einfach heim. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und starre die Decke an. Warum war sie mit diesem Liam joggen? Bin ich so leicht zu ersetzen?! Meine Wut lässt langsam nach und ich merke, wie ich traurig werde. So viele Gefühle auf einmal habe ich schon lange nicht mehr gefühlt. Wut, Trauer und dann ist noch so ein komisches Gefühl... Alles nur wegen Jodie! Ich sollte wirklich weniger mit ihr machen und sie nur noch bei den Nachhilfestunden sehen.
Langsam stehe ich auf und gehe die Treppen hinunter. „Peter!", rufe ich genervt. „Ja?", kommt es aus dem Wohnzimmer. „Gib mir bitte die Nummer von Jodie." Er schaut mich erstaunt an und verschwindet in einem anderen Raum. Kurze Zeit später, kommt er wieder und reicht mir einen Zettel, mit einer Reihe von Zahlen. Dankend nicke ich ihm zu und verschwinde wieder in meinem Zimmer.
Ich krame mein Handy heraus und speichere ihre Nummer ein. Zögernd öffne ich das Nachrichtenfeld. Meine Finger bewegen sich langsam über die Tasten. Schließlich drücke ich auf senden und werfe mich auf mein Bett.
Es ist besser so...
°Jodies Sicht°
Langsam laufe ich neben Liam her. Wieso macht Ethan schon wieder was mit dieser Stella?! Hat er mir ernsthaft wegen ihr abgesagt? Warum bin ich jetzt eigentlich so sauer...? Er kann doch machen was er will! Es ist ja nicht so, dass wir zusammen sind oder so...
„Sag mal... Wer war das eigentlich?", fragt Liam plötzlich. „Mein Nachhilfeschüler, Ethan..." Stille. Will er nichts dazu sagen? „Liebst du Mick noch?", wechselt er auf einmal das Thema. Ich schaue ihn eine Weile an und sage einfach gar nichts. Nach einigen Sekunden antworte ich: „Ja, ich liebe ihn noch... Es läuft zwar gerade nicht besonders gut, aber ich hoffe wir kriegen das wieder hin." Liam bleibt stehen und schaut mich mit großen Augen an.
„Du bist einfach viel zu nett... Er hat dich gar nicht verdient. Schau mal, wie er dich behandelt! Warum lässt du dir das gefallen?!", sagt er mit lauter Stimme. „Weil er mein Freund ist!" „Du kannst jederzeit mit ihm Schluss machen...", brummt Liam und schaut auf den Boden. „Ich möchte aber nicht so schnell alles aufgeben.", sage ich leise. Langsam hebt er seinen Kopf und kommt auf mich zu. Kurz vor mir bleibt er stehen und flüstert: „Du hast jemand Besseren verdient." Er nimmt mich sanft in den Arm und streichelt mir über meinen Kopf.
„Bin ich denn nicht gut genug für dich?", nuschelt er in meine Haare. Meine Augen weiten sich und ich kralle mich in seinem T-Shirt fest. „Ich weiß du liebst Mick, aber du sollst wissen... Ich liebe dich, Jodie. Schon seit einiger Zeit." Nein, nein, nein. Ich winde mich aus seiner Umarmung und schaue ihm in die Augen. „Liam... ich..."
„Ich weiß... du liebst mich nicht.", unterbricht er mich. „Ja...", sage ich leise und schaue auf denBoden. Habe ich jetzt alles kaputt gemacht? „Bleiben wir trotzdem Freunde?", fragt er leise. Erleichtert schaue ich ihn an und nicke. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und ich erwidere es sofort. Bei der WG verabschieden wir uns und ich schleppe mich die Treppen hinauf. Ich verschwinde sofort in meinem Zimmer und werfe mich auf mein Bett.
Zuerst schnappe ich mir mein Handy und entsperre es. Ich sehe, dass ich einige Nachrichten bekommen habe und öffne die Erste. >> Hey, es war wirklich schön heute. Hoffe wir können das nochmal wiederholen. Liam.<< Seufzend wälze ich mich in meinem Bett hin und her. Liam ist in mich verliebt... wenn Mick das erfährt, kann ich nie wieder was mit ihm machen. >>Find ich auch. Klar können wir das wiederholen. Jodie. << Ich lese meine Nachricht nochmal durch und schicke sie dann zufrieden ab.
Die nächste Nachricht ist von Finn, der wissen möchte, was ich gerne zum Essen haben möchte, heute Abend. Wahrscheinlich ist er gerade einkaufen. Ich antworte ihm schnell und öffne die letzte Nachricht. Sie ist von einer unbekannten Nummer. Langsam fange ich an die Zeilen zu lesen.
Immer und immer wieder lese ich sie. >>Du brauchst die restliche Woche nicht mehr vorbei kommen, da ich was Besseres zu tun habe. Dein Geld bekommst du trotzdem, also keine Sorge! Ethan. << Was zum... Ethan? Er hat was Besseres zu tun?! Meint er damit, dass er wieder was mit dieser Stella macht...? Das mit dem Geld ist mir außerdem doch total egal!
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True Feelings
RomanceHätte ich damals, so wie immer, den linken Weg genommen, wäre mein Leben vielleicht jetzt immer noch perfekt. Doch ich habe den rechten Weg gewählt und dadurch hat sich mein Leben verändert... ~ Etwas altes geht und lässt Platz für etwas neues. ~ J...