3. Kapitel

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Eifersucht und Vertrauen

Kaum komme ich in unsere WG an, werde ich auch schon von Lucy überfallen. „Oh Gott, Maus! Was ist passiert?!", ruft sie und zieht mich mit ins Badezimmer. „Alles gut. Ich bin nur gestolpert.", versuche ich sie zu beruhigen. „Du solltest erstmal duschen gehen und danach behandeln wir dann die Wunde, ja?", sagt sie fürsorglich. Ich nicke und deute ihr an raus zu gehen. Kaum hat sie die Tür hinter sich geschlossen, schlüpfe ich aus meinen Klamotten und springe unter die Dusche. Als das Duschgel in meine Wunde läuft, beiße ich meine Zähne fest zusammen.

Nach einigen Minuten, verlasse ich die Dusche wieder und wickele mich in ein Handtuch ein. Ich föhne meine Haare und betrachte mich dabei im Spiegel. Als ich den Föhn ausschalte, klopft es an der Tür. „Jodie? Bist du fertig? Können Finn und Ich herein kommen und deine Wunde behandeln?", ertönt Lucys Stimme von draußen. Ich schaue an mir herunter. Ich habe nur ein Handtuch an und neue Klamotten habe ich nur in meinem Zimmer. Ach, egal.

„Ja, ihr könnt reinkommen!", rufe ich durch die Türe. Die Tür geht langsam auf und Lucy steckt ihren Kopf herein. „Äh... du weißt schon, dass du nur ein Handtuch an hast, oder?", fragt sie verunsichert. Ich nicke und schon stehen beide im Badezimmer. „Ist das denn okay? Ich meine wegen Mick...", meint Lucy. „Man Lucy! Finn und Ich kennen uns seit wir klein sind. Er hat mich schon öfters mit wenig Kleidung gesehen.", entgegne ich sichtlich genervt. Erschrocken schaut Lucy zwischen Finn und mir hin und her. „Ihr... also ihr beide...", fängt sie an und ich verstehe sofort, was sie denkt. „Oh Gott, nein! Nicht das, was du denkst.", kläre ich sie sofort auf. Erleichtert atmet sie aus.

Finn und ich lachen einfach. „So, dann zeig mal.", meint Finn und kommt auf mich zu. Ich setze mich auf den Klodeckel und strecke ihm mein verletztes Bein entgegen. Er betrachtet es einen Moment und sagt dann: „Lucy, bring mir mal Verbandszeug und Desinfektionsmittel." Lucy wühlt in unserem Badschrank rum und hält, wenige Sekunden später, stolz die Sachen in der Hand. Finn beginnt meine Wunde sanft zu behandeln. Als angehender Arzt, kann er sowas natürlich.

Ich höre wie die Haustür ins Schloss fällt und kurze Zeit später, steht Mick in der Badezimmertür. Sein Blick wandert zwischen Finn und mir hin und her. Er zieht eine Augenbraue hoch und schließlich fällt sein Blick auf mein verbundenes Bein. „Was ist passiert?", fragt er sofort. „Ich bin nur gestolpert.", teile ich ihm mit. Mir ist nicht entgangen, wie er geschaut hat!

Ich stehe auf und gehe zu ihm. Zusammen gehen wir auf sein Zimmer. „Sag mir nicht, du warst gerade eifersüchtig, wegen Finn?", stelle ich sofort meine Frage. Mick legt seine Tasche weg und lässt sich auf sein Bett fallen. „Auf den ersten Blick sah es schon etwas komisch aus... aber ich weiß ja, dass ihr nur beste Freunde seid.", versucht er mich zu beruhigen.

Da ich keine Lust auf Streit habe, gehe ich nicht weiter auf das Thema ein. Plötzlich klingelt mein Handy. Ich nehme ab und melde mich mit meinem Namen. „Hey, Jodie. Ich bin's, Liam." „Hey, sorry, dass ich mich nicht gemeldet habe.", entschuldige ich mich sofort. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Mick sich verwundert aufsetzt und mich genau beobachtet. „Wann und wo heute?", ertönt Liams Stimme, vom anderen Ende der Leitung. „Wie wäre es mit dem Trainingsplatz in der Uni?", frage ich. „Ja, klar. Um 14 Uhr?" Ich lächele und antworte: „Gerne. Bis dann." „Ja, bis dann.", verabschiedet sich Liam. Ich lege auf und drehe mich wieder zu Mick um.

„Wer war das denn?", fragt er und durchbohrt mich förmlich mit seinen Blicken. Ich setze mich zu ihm, auf sein Bett und antworte: „Liam. Wir trainieren heute zusammen." Ich sehe wie Mick sich anspannt und sein Blick sich verfinstert. „Der Liam?", zischt er. Ich nicke einfach. „Warum machst du etwas mit dem? Liam ist nicht gut für dich!", knurrt er und schaut mich böse an. Ich lege einen Arm um ihn und sage: „Liam und ich sind nur Freunde. Wir verstehen uns eben gut. Du kannst mir doch vertrauen, ich würde niemals was mit Liam anfangen."

Micks Blick wird weicher und er nimmt mich in den Arm. „Ich vertraue dir doch, aber Liam nicht." Ich küsse ihn und schaue ihm tief in die Augen. Er lächelt mich zaghaft an und ich erwidere sein Lächeln sofort. Erleichterung durchströmt mich, da er nicht sauer ist.

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