33. Kapitel

618 21 0
                                    

Der Maskenball

°Ethans Sicht°

Langsam öffne ich meine Augen und spüre jemanden an meiner Seite. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und schaue in Jodies schlafendes Gesicht. Vorsichtig streiche ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Augenlider beginnen zu flattern und schon schaut sie mich aus ihren braunen Augen an. „Morgen.", murmele ich leise. Ein kleines Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Plötzlich springt sie auf und rennt quer durchs ganze Zimmer. „Was ist los?", frage ich verwirrt. „Ich habe vergessen Bescheid zu sagen, dass ich doch nicht nach Hause komme.", meint sie und fischt ihr Handy aus ihrer Tasche. Während sie mit Finn telefoniert, beobachte ich sie die ganze Zeit. Sie ist wirklich das hübscheste Mädchen, das ich je gesehen habe.

„Starr nicht so.", reißt sie mich aus meinen Gedanken. Jodie hat aufgehört zu telefonieren und schaut mich mit geröteten Wangen an. „Wenn du so in Unterwäsche vor mir stehst, kann ich nicht anders.", erwidere ich amüsiert. Ich fange mir einen wütenden Blick von ihr ein, eher sie im Bad verschwindet. „Hey, das war ein Kompliment!", rufe ich ihr nach. Seufzend stehe ich auf und gehe in die Küche. Eva und Peter kann ich nirgends sehen. Auch gut. Ich mache uns etwas zu Essen und krame mein Handy heraus. Langsam wähle ich eine, mir nur allzu bekannte, Nummer. „McLeod.", ertönt es am anderen Ende der Leitung. „Ich bin es Ethan. Es geht um den Maskenball. Ich werde nicht mit Stella hingehen, da ich eine andere Begleitung gefunden habe." „Du weißt, dass der Maskenball in zwei Tagen ist?", fragt mein Vater skeptisch. „Ja, ich weiß. Wir sehen uns dann dort." Schnell lege ich auf und setze mich an den Tisch.

Nach einiger Zeit, kommt Jodie und setzt sich zu mir. „Hast du ein Kleid für den Maskenball?", möchte ich wissen. „Ja, ein dunkel rotes Kleid.", antwortet sie. „Alle auf dem Maskenball, müssen aber ein weißes tragen..." „Sag das doch früher.", stöhnt sie und verdreht die Augen, „Jetzt muss ich mir noch eins kaufen. Wann ist denn der Maskenball?" „In zwei Tagen." „Okay..." Schweigend essen wir. Niemand spricht die letzte Nacht an. Was sind wir jetzt eigentlich? Sind wir zusammen? Nach dem Frühstück, verabschiedet sie sich und geht wieder nach Hause. Hätte ich sie jetzt nach unserem, aktuellen Status, fragen sollen?

In den nächsten zwei Tagen, sehen wir uns nicht und die Zeit kommt mir, wie eine Ewigkeit vor. Heute ist es allerdings endlich so weit. Heute ist der Maskenball. Heute werde ich sie wiedersehen. Vorsichtig packe ich meinen weißen Anzug ein und verstaue alle meine Sachen, in meinem schwarzen Audi R8.

°Jodies Sicht°

Unschlüssig stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Ethan hat mir noch eine Nachricht geschickt, dass wir zwei Tage in L.A sein werden. Dort findet der Maskenball statt. Zuerst fahren wir zum Flughafen und von dort aus fliegen wir dann nach Los Angeles. So schnell ich kann, mache ich mich fertig und schnappe mir meine Tasche. „Finn!", schreie ich durch die ganze Wohnung. „Ich komme! Steig schon mal ein!", ruft er zurück. Gesagt, getan. Schon sitze ich in seinem Auto. Er fährt mich zu Ethan. Wenig später kommt er auch und fährt los. „Wenn du zurück kommst, müssen wir aber wirklich mal, nach einer neuen Wohnung schauen.", meint er. „Machen wir, versprochen." Kurze Zeit später, sind wir auch schon bei der Villa.

„Treibe es nicht zu wild, ja?", verabschiedet er sich grinsend. „Ich doch nicht.", erwidere ich, mit ironischem Unterton in der Stimme. Ich umarme ihn noch schnell und steige dann aus. Ethan kommt sofort aus der Tür, als ich aussteige und nimmt mir mein Gepäck ab. Ich schaue ihm zu, wie er meine Sachen in sein Auto lädt und kann mir ein Lächelns nicht verkneifen. Dieses Auto ist einfach der Hammer. „Steig ein!", befiehlt er mir. Augenverdrehend steige ich ein. „Man kann das auch normal sagen...", brumme ich beleidigt und verschränke meine Arme. Ohne mir zu antworten, fährt er los.

Auch beim Flughafen, redet er nur das Nötigste mit mir. Was ist sein Problem?! Vor allem haben wir immer noch nicht uns, über diese Nacht, unterhalten. Seufzend lasse ich mich, im Flugzeug, neben ihn nieder. Nach ungefähr zwei Stunden, merke ich wie ich müde werde. Plötzlich landet Ethans Kopf auf meiner Schulter. „Ethan? Was soll das?", murmele ich müde. „Ich möchte etwas schlafen, also lass mich gefälligst deine Schulter, als Kopfkissen, benutzen.", knurrt er und schließt seine Augen. Dieser Typ macht mich noch verrückt! Wenige Minuten später, ist er auch schon eingeschlafen. Ich lege meinen Kopf auf seinen und schließe ebenfalls meine Augen.

°Ethans Sicht°

Langsam öffne ich meine Augen. Wir setzen gerade zur Landung an. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 18 Uhr ist. Jodie scheint auch eingeschlafen zu sein und sie schlummert immer noch vor sich hin. Lächelnd trage ich sie aus dem Flugzeug und nehme unser Gepäck entgegen. Nach einer zwanzigminütigen Autofahrt, kommen wir endlich an unserem kleinen Apartment an, das mein Vater extra für solche Zwecke gekauft hat. Er verbringt die meiste Zeit in Los Angeles und hat hier gleich mehrere Apartments. Ich lasse unser Gepäck in das Apartment bringen und trage Jodie hinein. Vorsichtig lege ich sie auf dem großen Doppelbett ab. Anschließend packe ich meine Sachen aus und verschwinde im Bad.

°Jodies Sicht°

Verschlafen schaue ich mich um. Wo bin ich? In dem Moment öffnet sich eine Tür und Ethan tritt heraus. „Ethan, wo bin ich?" „In dem Apartment, in dem wir wohnen werden, während unserer Zeit hier. Mach dich fertig, in einer Stunde ist der Maskenball." „In einer Stunde?!" Entsetzt springe ich aus dem Bett. Wie lange habe ich bitte geschlafen?! „Ich muss jetzt los. Wir sehen uns auf dem Maskenball. Ein Fahrer wird dich abholen und dich dort hinbringen.", verabschiedet er sich und schon ist Ethan verschwunden. Völlig perplex schaue ich ihm nach und gehe schließlich ins Bad. So schnell ich kann, dusche ich und föhne mir meine Haare. Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich, dass ich noch eine halbe Stunde habe.

Seufzend mache ich mir meine Haare und schminke mich. Anschließend schlüpfe ich in mein weißes Kleid hinein. Kaum bin ich fertig, klopft es an der Tür und der Fahrer steht davor. Schnell ziehe ich mir noch meine Schuhe an und folge ihm, zu dem Auto. Ethan wird sich wohl dort fertig gemacht haben, da er noch keinen Anzug an hatte, als er gegangen ist. Ich krame aus meiner Handtasche meine Maske heraus und ziehe sie mir an. Sie hat einige silberne Verzierungen und bedeckt nur, die eine Hälfte meines Gesichts. Die Autofahrt dauert nicht lange, sodass ich wenig später, vor einem großen Gebäude stehe. Zögernd betrete ich es und werde sofort von einem Mann, in einen Saal begleitet. Mit großen Augen schaue ich mich um. Dieser Maskenball ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe.

True FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt