32. Kapitel

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Wann bist du mir so wichtig geworden?

Endlich erreiche ich die Villa und drücke auf die Klingel. Kaum hat sich das Tor geöffnet, sprinte ich den Kiesweg entlang. An der Tür wartet schon Ethan auf mich. „Hey.", begrüße ich ihn außer Atem. „Hi, komm rein.", lacht er. Wir machen es uns wieder auf dem Balkon bequem und lernen. Nach zwei Stunden, hören wir auf und Ethan holt uns etwas zu Essen. Die Sonne geht gerade unter und ich muss an den Moment denken, als wir uns geküsst haben. „Wie läuft es eigentlich in der WG?", fragt er und schaut mich interessiert an. „Nicht gut...", antworte ich wahrheitsgemäß. „Wenn du möchtest, kannst du für eine Weile, bei mir wohnen. Eva und Peter sind eh, die nächsten drei Tage, nicht da.", bietet er mir an. „Ja, gerne.", stimme ich sofort zu. In was verrenne ich mich da eigentlich gerade?

Nach dem Essen, helfe ich ihm beim Abspülen. Anschließend bringt er mich in ein Gästezimmer und wünscht mir eine gute Nacht. Ich schaue mich in dem Zimmer um. Es gibt ein kleines, angrenzendes Badezimmer, ein Bett und einen großen Kleiderschrank. Zögernd öffne ich den Schrank. Ein paar Klamotten, von Ethan, befinden sich daran. Ich nehme mir ein langes T-Shirt von ihm und ziehe es mir an. Nachdem ich noch im Bad war, schlüpfe ich in das Bett und schließe meine Augen. Es ist schon komisch... Ich schlafe bei meinem Nachhilfeschüler. Jedoch weiß ich ganz genau, dass er nicht mehr, nur mein Nachhilfeschüler ist. Er ist ein guter Freund für mich geworden. Ob er das auch so sieht?

Am nächsten Tag, hole ich mir ein paar Klamotten, von der WG und verbringe den restlichen Tag mit Ethan.

Heute ist Freitag und gegen Abend werde ich wieder zurück, zur WG gehen. Peter und Eva werden auch heute Abend wieder kommen. Nachdem ich geduscht habe, gehe ich in die Küche, in der Ethan schon Frühstück macht. „Morgen.", murmele ich und reibe mir über meine Augen. „Guten Morgen, Schlafmütze.", begrüßt er mich grinsend. Ja, an sein Lächeln habe ich mich echt gewöhnt. Ich könnte es ständig sehen. Warte... Was?! Kopfschüttelnd helfe ich ihm.

Nach dem Essen, verschwindet Ethan in seinem Büro, weil er irgendwelche Sachen, für die Firma seines Vaters, erledigen muss. Ich mache mich auf den Weg in den Garten. Ich lege mich auf die Wiese, bei den Rosen, und schließe meine Augen. Ich frage mich immer noch, was Ethan und Stella, für eine Beziehung führen. Sie liebt ihn, das ist offensichtlich, aber Ethan... Immer wieder stelle ich mir solche Fragen. Was möchte ich eigentlich mit den Fragen erreichen? Was ist die Antwort, die ich will?

°Ethans Sicht°

Ich fahre mir durch die Haare und starre auf den Bildschirm meines Computers. Was Jodie wohl gerade macht? Ich beschließe für heute, mit der Arbeit, aufzuhören und schalte meinen PC aus. Ich erhebe mich, von meinem Stuhl und mache mich auf die Suche nach Jodie. Im Haus ist sie nicht, also gehe ich in den Garten. Suchend schaue ich mich nach ihr um. Endlich entdecke ich sie, auf der Wiese, bei den Rosen. Lächelnd gehe ich zu ihr und lege mich neben sie. Sie scheint eingeschlafen zu sein. So wie damals... Ich schließe ebenfalls meine Augen und merke, wie ich müde werde.

Etwas streift meine Lippen. Es ist Jodies Mund. Ich schlinge sofort meine Arme um sie und drücke sie näher an mich heran. Sanft küsse ich sie. Dieses Mädchen macht mich verrückt. „Ich möchte, dass du meins bist und bleibst.", hauche ich. „Dann soll es so sein.", flüstert sie und küsst mich wieder.

Ich reiße meine Augen auf. Es war nur ein Traum. Nur ein Traum... Mein Herz klopft immer noch, wie verrückt. Ein Wassertropfen landend auf meinem Gesicht und ich schaue hoch in den Himmel. Er ist von dunklen Wolken überzogen. Seufzend drehe ich mich zur Seite und schaue in Jodies schlafendes Gesicht. Sanft tippe ich sie an. Ihre Augenlider öffnen sich langsam und sie schaut mich verwirrt an. „Auch wieder wach?", frage ich amüsiert. „Hm?", murmelt sie und reibt sich verschlafen über ihre Augen. Weitere Tropfen fallen vom Himmel, doch Jodie scheint sie gar nicht zu bemerken. Ihr Blick ruht ganz alleine auf mir. „Jodie?", frage ich verunsichert. Ihre Augen beginnen zu glänzen und fangen an sich mit Tränen zu füllen. Sofort rutsche ich zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen. Kaum berühre ich sie, springt sie erschrocken auf und rennt davon. „Jodie! Warte!", schreie ich ihr hinterher. Was hat sie denn?

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