18. Kapitel

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„Das haben wir alles dir zu verdanken.", sagt Eva und lächelt mich an. „Ach was, ich habe doch gar nichts gemacht.", erwidere ich und schaue in meine Kaffeetasse. „Doch hast du. Du hast Zeit mit ihm verbracht und warst immer gleich zu ihm, egal, wie kalt er zu dir war.", entgegnet Peter. Eher ich noch etwas sagen kann, kommt Ethan herein.

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Liebe ist eine Sache von Vertrauen

Er schaut mich fragend an und ich sage schnell: „Ich wollte mich noch ein wenig mit den Beiden unterhalten." Er nickt und setzt sich an einen großen Tisch.„Essen kommt gleich.", ruft ihm Eva zu und fängt an den Tisch zu decken. „Ich muss dann auch mal wieder. Die Gartenarbeit ruft.", lacht Peter und schon ist er verschwunden. „Möchtest du auch etwas essen?", fragt Eva und schaut mich erwartungsvoll an. Ich nicke und setze mich zu Ethan an den Tisch.

Nach einigen Minuten bringt Eva das Essen. Schweigend essen wir, während Eva wieder in der Küche verschwindet. „Sollen wir heute Abend zusammen laufen gehen? Wir waren ja heute Morgen nicht...", versuche ich ein Gespräch anzufangen. „Meinetwegen.", meint er nur und isst weiter. Gut, dann reden wir eben nicht...

Nachdem ich gegessen habe, bedanke ich mich bei Eva und verlasse den Raum. „Ethan, schön dass du mal wieder alles gegessen hast.", höre ich Eva noch sagen. Schmunzelnd verlasse ich die Villa. Sie hat mit ihm, wie eine Mutter geredet. „Jodie!", ruft Ethan plötzlich hinter mir. „Ja?" Ich drehe mich verwundert zu ihm um. „Ich fahre dich. Steig ein.", sagt er und steigt in sein Auto. Seufzend setze ich mich in seinen Wagen und schon geht die Fahrt los.

Bei der WG angekommen, zögere ich doch einen Moment. Ich habe Angst... Angst davor, was mich jetzt erwarten wird. „Danke nochmal. Wir sehen uns übermorgen.", verabschiede ich mich von Ethan und lächele ihn unsicher an. Ich merke genau, wie er mich mustert. Schnell steige ich aus und gehe auf die Haustür zu. Ich schließe sie auf und gehe langsam, die Treppen zur unserer Wohnung, hinauf.

Kaum bin ich drinnen, zieht mich auch schon Finn mit in sein Zimmer. „Wo warst du?!", fragt er aufgebracht und zugleich auch besorgt. „I-Ich...", stammele ich überrumpelt. „Ach egal, ich will es gar nicht wissen. Hör zu, Mick ist in seinem Zimmer, aber er ist mehr als nur sauer!", redet Finn weiter. Ich nicke und verlasse sein Zimmer. Vorsichtig klopfe ich an die Tür, meines Freundes, und trete ein. „Mick?", frage ich vorsichtig. Er liegt auf seinem Bett und beachtet mich gar nicht. Langsam gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn. „Ich bin dir wegen gestern nicht mehr böse und du musst mir glauben, zwischen Liam und mir läuft wirklich nichts!"

Er setzt sich auf und schaut mir in die Augen. „Wer war der andere Typ und wo warst du ganze Nacht?!", zischt er und funkelt mich wütend an. „Das war mein Nachhilfeschüler... Er war auch in der Uni wegen einer Vorlesung.", erkläre ich ihm. „Aha... Und wo warst du die ganze Nacht?", brummt er. „Bei meinem Nachhilfeschüler... Ich bin in seinem Auto eingeschlafen und als ich wieder aufgewacht bin, war ich bei ihm Zuhause."

„Willst mir gerade erzählen, dass du nichts mit dem hattest?!", schreit er plötzlich los. „Ja, will ich!", fauche ich und stehe wütend auf. Er schaut mich nur stumm an, ohne jegliche Emotionen. Ich merke wie mir die Tränen kommen. „Du vertraust mir überhaupt nicht...", flüstere ich verzweifelt. Eine Träne kullert meine Wange hinab und ich versuche sie gar nicht erst zu verbergen. Schließlich steht er auch auf und nimmt mich in den Arm. „Es tut mir leid. Ich will dich doch einfach nicht verlieren! Ich weiß, ich mache viele Fehler gerade und ich verletzte dich die ganze Zeit... aber bitte, verzeih mir... Ich liebe dich doch.", sagt er leise und streichelt mir über den Kopf.

Verzeihen? Langsam schiebe ich ihn von mir weg und schaue ihm tief in die Augen. „Ich brauche Zeit, Mick. Tut mir leid..." „In Ordnung... Ich werde dir beweisen, wie sehr es mir Leid tut und ich werde versuchen mich zuändern.", meint er und lächelt mich zaghaft an. Habe ich mich gerade verhört? Ich dachte, jetzt würde er völlig ausrasten, aber... diese Reaktion... hätte ich nie von ihm erwartet. „Okay.", erwidere ich und lächele ihn ebenfalls an.

Ich verlasse sein Zimmer und gehe in die Küche. Nachdem ich mir etwas zu Essen gemacht habe und gegessen habe, beschließe ich mal nach Lucy zu sehen. Ich finde sie in ihrem Zimmer. „Hey, wieder da?", fragt Lucy grinsend und umarmt mich zur Begrüßung. „Ja, hast du mich nicht kommen hören?" Sei deutet auf ihreKopfhörer und ich lache nur. „Wie geht es dir?" „Gut und dir so?", antwortet Lucy und lächelt mich an. „Zwischen Mick und mir läuft es nicht so gut, aber das weißt du ja.", entgegne ich. Sie nickt mitfühlend.

Wir quatschen noch über sämtliche andere Themen und schauen uns einen Film zusammen an. Spät abends, falle ich tot müde ins Bett. Ob das mit Mick wieder alles wird? Vor meinenAugen taucht plötzlich Ethans Lächeln auf. Er hat wirklich ein wunderschönes Lächeln. Warum denke ich eigentlich an sowas? Ich sollte an Mick denken und nicht an Ethan! Ich wälze mich in meinem Bett hin und her, bis ich schließlich einschlafe.

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