17. Kapitel

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Sein Lächeln


°Jodies Sicht°

Langsam öffne ich meine Augen. Alles um mich herum ist dunkel. Wo bin ich? Ich höre jemanden neben mir atmen und drehe mich verwundert um. Erschrocken springe ich aus dem Bett. Ethan! Warum liegt Ethan neben mir, in einem Bett?! Da fällt mir wieder alles ein. Das Training mit Liam, der Streit mit Mick und wie Ethan mir geholfen hat. Vorsichtig setze ich mich wieder auf das Bett und beobachte ihn.

Irgendwann verlasse ich das Zimmer und gehe die Treppen hinunter. An einer großen Wanduhr sehe ich, dass es 5 Uhr morgens ist. Ich schleiche mich hinaus in den Garten und mache mich auf den Weg zum Springbrunnen. Auf dem Rand, des Brunnens, lasse ich mich nieder. Einige Wassertropfen berühren meine Hand. Ich bleibe eine Weile dort sitzen, bis ich Schritte hinter mir höre.

Erschrocken drehe ich mich um. Und da steht er. Mit zerzausten Haaren und seinen strahlend blauen Augen. Langsam setzt er sich neben mich. „Morgen.", murmele ich. „Ich habe dich überall suchen müssen!", brummt er. Ethans Blick ist stur auf den Boden gerichtet. „Tut mir leid. Danke, dass ich hier schlafen durfte.", antworte ich leise. Die ersten Sonnenstrahlen erscheinen am Horizont. Langsam hebt er seinen Kopf und schaut mich an. „Wie geht es deinen Handgelenken?", fragt er auf einmal. Ich schaue ihn verwundert an und erwidere: „Sie sind leicht blau geworden, aber sie tun schon fast gar nicht mehr weh." Er nickt und wendet seinen Blick wieder ab.

„Tut mir leid, dass ich dir gestern keine Nachhilfe mehr geben konnte.", entschuldige ich mich kleinlaut. „Heute ist Samstag und normalerweise, musst du mir nur unter der Woche Nachhilfe geben... Wir holen das einfach heute nach.", meint er und schaut mich an. Ich starre ihn mit offenem Mund an. „Was schaust du so?", fragt er verwundert. Ich kann nicht anders und fange einfach an zu lachen. Fragend schaut er mich an. „Du bist so gesprächig geworden!", beantworte ich ihm schließlich seine Frage.

Die Sonnenstrahlen, haben uns inzwischen erreicht und beleuchten leicht Ethans Gesicht. Seine blauen Augen strahlen dadurch noch mehr. „Und du bist nicht mehr so kalt, wie am Anfang.", füge ich noch lächelnd hinzu. Seine Augen schauen direkt in meine. „Wenn du meinst.", meint er und schaut mich weiterhin an. „Es ist so.", erwidere ich und lächele ihn immer noch an.

„Ja... vielleicht.", flüstert er. Sanft lächelt er mich an. Er... hat... gelächelt... Was?! Ich schaue ihn mit großen Augen an. Wenige Sekunden später ist sein Lächeln auch schon wieder verschwunden. „Lass uns wieder rein gehen.", meint er und steht auf. Schweigend gehen wir wieder zurück. Ich folge ihm in das Zimmer, in dem ich ihn das ersteMal gesehen habe. Ethan setzt sich auf die Couch und ich lasse mich neben ihm nieder. „Möchtest du über Mick reden?", fragt er plötzlich. Ich nicke zögernd und sage: „Mick ist mein Freund und er wird wahnsinnig schnell eifersüchtig. Er und Liam hassen sich... Ich trainiere doch nur, mit Liam, aber er wird trotzdem sofort eifersüchtig!"

Ich erzähle ihm alles. Wirklich alles. Er hört mir aufmerksam zu, ohne mich zu unterbrechen. Als ich fertig bin, mit Erzählen, schweigen wir beide. Nach einiger Zeit, fange ich an mit ihm für das Sportstudium zu lernen. Erst gegen Mittag, hören wir auf. „Ich geh dann mal.", verabschiede ich mich. Er nickt nur und beginnt seine Unisachen zusammen zu packen. Seufzend verlasse ich den Raum und schließe hinter mir die Tür. Wenigstens ‚Tschüss' hätte er sagen können... Hoffentlich wird er jetzt nicht wieder so, wie am Anfang. Ich gehe die Treppen hinunter und begegne unten Peter.

Er winkt mich zu sich und bringt mich in die Küche zu Eva. Sie stellt mir eine Tasse Kaffee hin und ich nehme einen großen Schluck. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich nichts mehr gegessen oder getrunken habe, seit gestern. „Ethan hat sich verändert.", beginnt Peter ein Gespräch. Ich schaue ihn fragend an. „Er hat mir neulich das ‚Du' angeboten und er redet mehr...", fährt er fort. „Das stimmt... Er redet wirklich mehr und heute Morgen hat er mich sogar angelächelt.", sage ich glücklich.

„Er hat gelächelt?", mischt sich auch Eva ein. Ich nicke nur. „Das ist das erste Mal seit Jahren.", meint Peter ungläubig. „Das haben wir alles dir zu verdanken.", sagt Eva und lächelt mich an. „Ach was, ich habe doch gar nichts gemacht.", erwidere ich und schaue in meine Kaffeetasse. „Doch hast du. Du hast Zeit mit ihm verbracht und warst immer gleich zu ihm, egal, wie kalt er zu dir war.", entgegnet Peter. Eher ich noch etwas sagen kann, kommt Ethan herein.

True FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt