Gudrun Butterblum und Edda staunten nicht schlecht, als Aragorn mit Muriel die königlichen Gemächer betrat. Edda hatte die Königin ja schon zuvor in dieser seltsamen Aufmachung gesehen, doch noch immer konnte sie es nicht fassen.
„Ich werde Euch ein Bad einlassen, Mylady", sagte Edda höflich und flüchtete aus der Situation. Muriels Mutter schnappte nach Luft. „Kind, wie siehst du denn aus um Himmels Willen?", japste sie entsetzt. „Was ist dir denn geschehen?"
Durch den kleinen Tumult angelockt trat nun auch Vater Butterblum aus der Wohnstube in den großen Flur. Er konnte sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen, als er seine Tochter in der Rüstung vor sich sah, schmutzig und verschwitzt. Muriel blickte ihn nur schuldbewusst an.
„Liebe Schwiegermutter, beruhige dich, es ist ihr nichts geschehen", beschwichtigte Aragorn die aufgebrachte Wirtsfrau. „Eure Tochter war nur nicht davon abzuhalten, gegen einen uns wohlbekannten Elbenkrieger auf dem Übungsplatz anzutreten", erklärte er und konnte sich ein amüsiertes Grinsen ebenfalls nicht verkneifen.
„Du hast was getan?", rief Gudrun Butterblum entgeistert.
„Sie hat den Sohn Elronds beinahe im Schwertkampf besiegt und damit ganz nebenbei meinen gesamten Ministerrat derart beeindruckt, dass die Herren sie beinahe zum neuen Heerführer gemacht hätten", berichtete Aragorn weiter und freute sich diebisch, als er sah, dass Muriel wieder rot anlief.
„Das ist mein Mädchen!", rief Vater Butterblum sichtlich stolz und lachte laut auf. Seine Frau bedachte ihn nur mit einem missbilligenden Blick.
„Dass du das gut heißen kannst!", schimpfte sie unwillig. „Aber du hast ja mit den ganzen Dummheiten angefangen, damals, als du ihr das Bogenschießen beigebracht hast!", tadelte sie ihn.
„Ich werde baden gehen, entschuldigt mich", meldete sich Muriel zu Wort, als sie sah, dass Edda ihr signalisierte, dass das Bad vorbereitet war und verschwand schnell hinter der Tür des königlichen Schlafgemachs, noch bevor irgendjemand etwas darauf erwidern konnte.
Da hatte sie ja wieder einmal für ziemliche Unruhe gesorgt, dachte sie so bei sich, als sie in der großen Wanne untertauchte. Bestimmt würde sich die ganze Begebenheit bis zum Abendessen überall herumgesprochen haben.
Muriel war froh, dass heute nur ihre Eltern, die Bruchtalelben, Legolas, Gimli und Gandalf mit ihnen speisen würden. König Eomer war schon vor Tagen wieder nach Edoras abgereist und auch Frodo, Sam und Rosie hatten sich bereits wieder auf den Heimweg ins Auenland gemacht.
Merry und Pippin waren von Faramir und Eowyn für den heutigen Abend eingeladen worden. Aber auch dort würden sie bestimmt über die Geschehnisse des Tages unterrichtet werden.
Muriel seufzte, als sie registrierte, dass das Badewasser langsam kalt wurde. Sie konnte sich nicht ewig hier verstecken. Also stieg sie irgendwann doch aus der Wanne und trocknete sich ab.
Unschlüssig stand sie dann vor ihrem Kleiderschrank. Schließlich entschied sie sich für ein dunkelgrünes Samtkleid, von dem sie wusste, dass sie darin umwerfend gut aussah.
Dann läutete sie nach Edda, die nach wenigen Augenblicken vom Badezimmer her den Raum betrat. „Ihr wünscht, Mylady?", fragte sie höflich.
„Edda, bitte schickt nach Lady Arwen", gab Muriel den Auftrag und die Zofe nickte kurz, bevor sie den Raum wieder verließ. Nur wenige Minuten später betrat Arwen das Schlafgemach und grinste über das ganze Gesicht.
„Sag jetzt nichts!", sagte Muriel warnend. Arwen war deutlich anzusehen, dass ihre Brüder ihr von den Geschehnissen auf dem Sandplatz erzählt hatten, vermutlich in allen Einzelheiten.
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Von Hoffnung, Angst und Liebe
FanficMuriel ist eine junge Frau, die im Städtchen Bree nahe der Grenze zum Auenland aufgewachsen ist. Sie führt ein ganz normales Leben und unterstützt ihre Eltern bei der täglichen Arbeit. Doch dann erfährt sie Dinge, die sie niemals für möglich gehalte...