Hoch soll sie leben

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„Guten Morgen, meine Königin", sagte Aragorn noch etwas verschlafen und legte seinen Arm um Muriel. Sie lächelte und kuschelte sich an ihn.

Im Nebenzimmer hörten sie Gilraen vor sich hinbrabbeln.

„Mir scheint, die Hauptperson des heutigen Tages ist auch schon hellwach und gut gelaunt", meinte Aragorn schmunzelnd. Dann stand er auf und ging aus dem Raum.

Einige Augenblicke später hörte Muriel Gilraen jauchzen und lachen. Kurz darauf betrat Aragorn mit seiner Tochter auf dem Arm wieder das Schlafgemach.

„Mamamam", rief Gilraen begeistert, als Aragorn sie neben ihre Mutter legte. „Guten Morgen, mein Schatz", begrüßte Muriel ihre Tochter und küsste sie liebevoll. „Alles Gute zum Geburtstag, Prinzessin!", fügte sie dann hinzu.

Gilraen lachte und zeigte die wenigen Zähnchen, die sie schon hatte. Dann zog sie sich hoch und legte ihren Kopf auf Muriels Brust.

„Eia", sagte sie hingebungsvoll, während sie mit einem Händchen in Muriels Locken griff.

Aragorn lachte. „Na, da komme ich ja bald gar nicht mehr zum Zuge", meinte er gespielt beleidigt.

„Gilraen, Papa will auch ein Eia!", sagte Muriel zu der Kleinen. Gilraen hob den Kopf und sah Aragorn an. Dann ließ sie von Muriel ab und krabbelte flink zu ihrem Vater.

„Papaaaa, eiaaaa!", rief sie hingebungsvoll und schmiegte ihr kleines Gesicht an seine Wange, bevor sie einen sehr nassen Kuss darauf platzierte.

„Oh, vielen Dank", sagte er grinsend, während Muriel in schallendes Gelächter ausbrach. „Na komm, mein Mäuschen, Mama wechselt deine Windel und zieht dich an", meinte sie dann und befreite Aragorn aus der liebevollen Umklammerung seiner Tochter und verließ mit ihr das Schlafgemach.

Nachdem Gilraen angezogen war, übergab Muriel die Kleine an Aragorn, um sich selbst auch umzuziehen. Kurze Zeit später saßen sie gemeinsam im Speisezimmer und frühstückten.

„Nam", erklärte Gilraen, als Muriel ihr einen Löffel mit Brei in den Mund schob.

Als die drei ihre Mahlzeit fast beendet hatten, ging die Tür zum Speisezimmer auf und Edda und Rufus traten leise in den Raum. Edda trug einen Teller mit einem kleinen Kuchen, in dem eine kleine, brennende Kerze steckte.

Edda stellte den Teller vorsichtig auf den Tisch und verneigte sich schüchtern. „Erlaubt mir, dass ich der kleinen Prinzessin von Herzen zu ihrem Ehrentag gratuliere", wandte sie sich an Muriel und Aragorn, die freundlich nickten. „Ich möchte mich anschließen und Prinzessin Gilraen ebenfalls alles Gute wünschen", meinte Rufus dann.

Gilraen blickte mit wachen Augen von Edda zu Rufus und wieder zurück, bevor sie erstaunt den Kuchen und die brennende Kerze betrachtete. „Dada!", sagte sie bestimmt und zeigte mit ausgestrecktem Ärmchen auf das kleine Licht.

„Ja, mein Mäuschen, das ist deine Kerze", erklärte ihr Muriel. Gilraen lachte und klatschte in ihre kleinen Händchen. „Nam!", sagte sie dann energisch und Aragorn und Muriel mussten über so viel Hingabe lachen.

„Später essen wir den Kuchen!", sagte Aragorn nun. „Du hast doch schon gefrühstückt!" „Wir danken Euch für diese nette Überraschung", wandte sich Muriel an die beiden Bediensteten, bevor diese sich wieder zurückzogen.

Gilraen war zwar nicht begeistert darüber, dass sie weder Kuchen noch Kerze im Moment in die Finger bekommen konnte, doch sie hatte nicht lange Zeit, beleidigt zu sein. Aragorn schnappte seine kleine Tochter und trug sie in die Wohnstube.

„Jetzt wollen wir doch einmal sehen, ob das Geburtstagskind auch Geschenke bekommt!", sagte er fröhlich und schwang Gilraen durch die Luft, bis sie jauchzte. Dann setzte er sie auf dem weichen Teppich ab, griff nach einem Paket, das auf dem Tisch lag und stellte es vor Gilraen auf den Boden, bevor er sich neben sie setzte.

Von Hoffnung, Angst und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt