Wen interessierte schon Harrys Ex? Mich jedenfalls nicht, solange sie mich in Ruhe ließ. Wenn sie da war, war es mir egal. »Du meinst diese Taylor Swift?«, fragte ich desinteressiert.
Harry nickte. »Ja, sie stand hier gestern mit auf dem Programm.«
»Ja und?«, sagte ich kalt. »Gestern war gestern. Meinst du denn, sie ist heute auch hier?«
»Najaa... Eigentlich sollte sie heute nicht hier sein, aber sie weiß, dass ich da bin. Und da ich, seit Berlin, nicht mehr auf ihre Textnachrichten reagiert habe, kann es schon sein, dass sie mich hier abfangen will und wissen will, warum. Du weiß ja, dass ich kurz davor noch mal was mit ihr hatte.« Harry blickte mich schuldig an. »Keine Ahnung, was der so in den Sinn kommt. Also ich hoffe nicht, dass sie hier ist, aber was wenn doch?«
»Keine Ahnung Harry, was soll dann sein?! Würde es dich denn stören, wenn sie hier wäre?«
»Mich nicht, aber ich dachte dich vielleicht. Ex-Freundin... Neue Freundin... Du weißt schon... Oft ist das keine so gesunde Mischung.«
»Harry, mir ist es wirklich scheißegal, ob sie hier ist oder nicht. Dass du mit ihr nochmal im Bett warst, kurz bevor du mich kennen gelernt hast, habe ich überlebt, aber danke, dass du mich daran erinnerst«, gab ich verletzt von mir.
»Sorry«, entschuldigte er sich leise. Harry hatte bemerkt, dass er kleine Wunden bei mir aufriss.
»Aber vielleicht wäre es eine gute Gelegenheit für dich, ihr zu sagen, dass du keine Affäre mehr mit ihr willst, wenn sie denn hier ist. Zieh einen klaren Schlussstrich, dann weiß sie, woran sie ist«, forderte ich von ihm.
Mein Freund nickte zustimmend: »Ja, du hast ja Recht. Ich hab es gemieden, weil ich sie nicht verletzen wollte. Ich dachte, dass sie von alleine irgendwann aufgeben würde, sich bei mir zu melden.«
»Sie ist nicht weniger verletzt, wenn du einfach nicht mehr mit ihr sprichst, Harry«, versuchte ich ihm zu erklären, doch unsere ganze Aufregung schien umsonst gewesen zu sein, denn weit und breit, war von der Blondine nichts zu sehen. Alles war bestens, mir ging es gut.
Allerdings ging es mir nicht mehr so gut, als ich eine Weile allein hinter der Bühne stand, während ich darauf wartete, dass Harry von seinem Auftritt zurückkam, denn mich quatschte plötzlich ein Reporter an. Und er war sehr direkt. »Hallo...« Er stellte sich mir noch nicht mal vor. »Findest du es als Freundin von Harry Styles nicht nervig, dass er so viel auf Reisen ist und ihr euch kaum seht? Bleibt die Liebe da nicht auf der Strecke?«
Wenn er gedacht hatte, er könne mich ganz locker in ein Gespräch verwickeln, in dem ich meine Beziehung zu Harry zugab, dann hatte er sich gewaltig geschnitten, ich wusste nur noch nicht, was ich ihm antworten sollte. Interviews waren etwas Neues für mich. Doch in dem Moment, als er mir das Mikro unter die Nase halten wollte, lief irgendjemand an uns vorbei, der erst einmal interessanter für den Reporter erschien. Ich wurde einfach so da stehen gelassen, für irgendeinen Sänger, ich kannte seinen Namen nicht, nur das Gesicht hatte ich schon mal irgendwo gesehen.
Nervös scannte ich die Gegend um mich herum ab und hoffte auf Hilfe, in Form von Harry, der jeden Moment von der Bühne kommen musste. Sollte er sich doch mit dem Reporter herumschlagen, schließlich war auch er es, der es gewohnt war, so blöde Fragen zu beantworten, und nicht ich. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Ungeduldig presste ich meine Lippen aufeinander und fing an auf meiner Oberlippe herum zu kauen.
Der Pressemann drehte sich wieder in meine Richtung. ‚Komm jetzt bloß nicht zu mir!‛, versuchte ich ihm, durch mentale Gedankenströme mitzuteilen. Es funktionierte sogar und er widmete seine Aufmerksamkeit kurzfristig einigen jungen Sängerinnen, die kunterbunt gekleidet waren. Wahrscheinlich hatte er mich auch schon längst vergessen. Was war ich schon, zwischen den ganzen Stars, die sich hier tummelten? Ich war ihm deswegen aber auch nicht sonderlich böse und fing an auf meinem Handy herum zu tippen, damit ich etwas zu tun hatte. Im Augenwinkel bemerke ich, dass ich beobachtet wurde. Eine Frau, die gerade von einem anderen Presseheini gelöchert wurde, schaute immer wieder zu mir herüber. Gerade als ich aufsah, kreuzten sich unsere Blicke. Die Frau musterte mich unangenehm. Es war keine geringere als Taylor Swift.
DU LIEST GERADE
The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry Styles
FanfictionWährend eines Geschäftstrips trifft Angelina auf den weltberühmten Harry Styles, Sänger einer Boyband, doch wie es halt so ist, ahnt sie nichts von seinem Beruf. Ihre durchgeknallte Cousine hingegen, kennt diesen Medien-Harry bestens. Vermeintlich i...