116. Großprojekte

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Während Harry und ich einen Teil des Tages auf dem Sofa in Rose's & Arnold's Atelier vertrödelt hatten, wurde uns mal wieder bewusst, wie sehr wir uns doch liebten und dass unsere Liebe irgendwie besonders war. Weder Harry noch ich, kannten zuvor solch irrsinnig tiefe Gefühle und so eine unersättliche Anziehungskraft, die zwischen uns beiden herrschte. Ich war von meiner liegenden Position etwas nach oben gerutscht, hatte meine Beine wieder auf dem Sofa zusammen gekringelt und lag mit meinem Kopf auf Harrys Brust, wie schon so oft. Ich hatte meinen Arm um ihn geschlungen und unter seinem Rücken vergraben, meine andere Hand lag vor meinem Gesicht auf seinen Rippen. Ich spürte seine wohltuende Wärme durch sein dünnes Shirt. Das einzige was wir dabei machten, war uns glückselig anzusehen, während Harry ab und zu mit einem Finger über meine Stirn strich. Behutsam zeichnete er meine Augenbrauen, die ich nicht mochte, weil sie ungleich waren, nach und lächelte mich sanft an. Nebenbei lauschte ich Harrys dumpfem und gleichmäßigem Herzschlag und inhalierte das Glück, was ich mit ihm hatte, tief in mich hinein.

»Was glaubst du, wie unsere Zukunft irgendwann aussehen wird Harry?«, fragte ich ihn ganz ruhig.

Harry ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Er schien zu überlegen. »Ich weiß es nicht Angelina«, sagte er plötzlich. Er blinzelte ein wenig öfters als sonst, als könnte er dadurch deutlichere Bilder sehen. Aber bei ihm waren sie wohl genauso verschwommen wie bei mir. »Jetzt freue ich mich erstmal, dass du bald auf ein Konzert von uns kommst. Bis Dublin ist es nicht mehr lange. Es ist der pure Wahnsinn, du wirst es sehen.« Harrys lächeln wurde kurz breiter, wie immer, wenn er an die Bühne dachte. »Außerdem kennen dich die Fans noch nicht, aber wenn wir weiterhin so unvorsichtig sind wie in letzter Zeit, dann zählen sie nur noch eins und eins zusammen. Nicht dass ich was dagegen hätte Angelina, ich wäre bereit dazu, aber ich glaube du bist es noch nicht. Deswegen lass uns einfach schauen, was passiert, wenn die Tour zu Ende ist und du irgendwann deine Prüfungen hinter dir hast.« Ich nickte, er hatte Recht. Für meine Prüfungen brauchte ich einen freien Kopf.

Bevor ich irgendetwas darauf erwidern konnte, stand Rose neben uns. »Geht es dir wieder besser Angelina?«, fragte sie mich.

Ich löste mich von Harry, um mich zu ihr zu drehen. »Ja danke. Ein bisschen liegen hat gut getan. Das war heute wohl wirklich alles etwas viel für mich«, musste ich zugeben, während ich mich aufrecht hingesetzt hatte, um gleich aufzustehen. »Bitte entschuldige, dass wir deine Zeit so lange in Anspruch genommen haben. Ich glaube, wir sollten so langsam gehen.«

»Ach wo, ihr seid hier jederzeit herzlich willkommen«, sagte sie lächelnd. Und ich nahm es ihr ab, dass sie sich wirklich freuen würde uns wieder zu sehen. »Außerdem habt ihr beiden so ein schönes Motiv abgegeben. Ich musste euch einfach zeichnen.« Sie reichte mir ein rechteckiges, cremeweißes und recht steifes Blattpapier mit einer Bleistiftzeichnung drauf.

»Oh mein Gott, schau dir das an!«, staunte ich überrascht und zeigte es Harry. Hatten wir wirklich so viel Zeit hier verbracht, dass sie von Harry und mir ein künstlerisches Abbild erstellen konnte, wie ich auf dem Sofa in seine Arme gekuschelt lag und wir uns einfach nur glücklich angesehen hatten. Ich war leicht erschrocken darüber, wie unwichtig alles für mich war und nur er zählte, wenn er in meiner Nähe war. Ich konnte noch nicht mal mit Sicherheit sagen, ob Leute hier rein und raus gegangen waren, so versunken war ich in meiner eigenen Welt, die zum größten Teil aus Harry bestand. Wir hatten uns tausendmal bei Rose bedankt, dass sie uns das Gemälde überlassen hatte und brachen dann tatsächlich auf.

Viel zu lange hatten wir in diesem Atelier verbracht. Es war schon abends. Harry hatte uns sicher nach Hause kutschiert. Auf dem Weg dorthin hatte er kurz bei einer Fastfood-Kette angehalten, damit ich rausspringen konnte, um uns eine Kleinigkeit zu essen zu besorgen. Es gab Pommes und Hähnchenfleisch mit krümeliger Panade. Ich konnte es nicht abwarten, etwas in den Magen zu bekommen, da ich den ganzen Tag kaum etwas gegessen hatte, genau wie Harry, den ich auf der Fahrt dann füttern musste, damit er nicht zu kurz kam.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt