The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry Styles

22. »Ich werde sie nie wieder sehen!«

Oh ja, Harrys Lust hatte ich mehr als deutlich gespürt. Mit einem Grinsen im Gesicht, machte ich es mir im Auto bequem.

Berlin - Stuttgart: Das würde dauern. Die Straßen waren voll. Viel zu voll. Stau auf der Autobahn und wir standen mitten drin. Es bewegte sich kaum etwas.

Plötzlich hörte ich ein Martinshorn von hinten immer näher kommen. Ein Polizeiwagen fuhr Sekunden später an uns vorbei. Vor uns waren schon mehrere Rettungswägen und auch die Feuerwehr war schon lange vor Ort. Irgendetwas Schlimmes war passiert und die Fahrbahn war nur noch einspurig befahrbar. Das erklärte nun auch das erhöhte Verkehrsaufkommen in Berlin selbst. Ein schwarzes Auto, an dem wir jetzt langsam vorbei fuhren, war als solches nicht mehr zu erkennen und hing mitten in den Leitplanken. Die Feuerwehr war gerade dabei es zu bergen. Ein gruselig kalter Schauer jagte mir über den Rücken. Und ich versuchte nun freiwillig wieder an Harry zu denken, auch wenn ich ihn gerade noch aus meinen Gedanken verdrängen wollte, weil ich ihn so sehr vermisste. Aber dieser Schmerz war mir nun tausend Mal lieber, als darüber nachzudenken zu müssen, was wohl mit den Personen in diesem Auto passiert war. Saßen sie noch drin? Ich zitterte. Ob die Verwandten von dem Unglück schon erfahren hatten? Gab es überlebende? So wie das Auto aussah, konnte ich mir das kaum vorstellen. Mit Lucas wechselte ich die nächsten Minuten kaum ein Wort.

Ich musste daran denken, dass Harry sogar vor mir zu Hause sein müsste, und hoffte noch auf weitere Nachrichten von ihm, aber die Fahrt über war es ruhig. Zwischenzeitlich hatte ich dann doch noch Jaycee geantwortet und unterhielt mich etwas mit meinem Chef. Eine Zeit lang übernahm ich das Steuer sogar selbst. So verging die Zeit einfach schneller und Lucas konnte sich etwas ausruhen, ehe er wieder weiter fuhr.

Als er mich, Stunden später, endlich zu Hause abgesetzt hatte, kam immer noch kein Lebenszeichen von Harry. Und so langsam fing ich an mir Sorgen zu machen. Der Unfall auf der Autobahn, war immer noch nicht aus meinem Kopf. Die Bilder waren schrecklich. Einfach nur grausam.

Was, wenn ihm auch etwas passiert war? Es musste ja kein tragischer Autounfall sein und ein Flugzugabsturz hätte ich wohl mitbekommen. Um wirklich sicher zu gehen, schaute ich sogar auf meiner Nachrichten-App nach, ich hatte sie noch nie benutzt, heute war ich froh, dass sie mir Entwarnung gab. Aber was war mit all den kleinen Haushaltsunfällen, an die keiner dachte. Man brauchte doch nur falsch auf eine Stufe treten - Genickbruch - tot. Ich wollte es jetzt nicht heraufbeschwören. Aber was wäre wenn? Ich würde es nicht verkraften.

Nachdem ich mein Gepäck rein gebracht hatte, ging ich direkt auf WhatsApp.

Angelina: [Hi Harry, ich bin zu Hause. Du bist doch bestimmt auch schon lange in London. Melde dich bitte. Ich vermisse dich. Bis später. :-*]

Harry war offline. Bestimmt war sein Handy noch auf Flugmodus und er konnte die Nachricht deshalb nicht empfangen.

-Zwischenzeitlich, aus Harrys Sicht-

Landeanflug, Flughafenhalle, Kreischende Fans... Uns bot sich dasselbe Schauspiel wie jedes Mal, wenn wir irgendwo ankamen, obwohl wir unsere Rückkehr absichtlich nicht bekannt gegeben hatten.

Unzählige Fans begrüßten uns mit hysterischen Schreien. Ein schallender Lärm, an den ich mich wohl nie so richtig gewöhnen werde. Bereitwillig gaben wir Autogramme und ließen Bilder von uns schießen. Ich machte das wirklich gerne und wollte immer für unsere Fans da sein, aber meine Gedanken waren heute nur bei Angelina, meinem Engel. Ich wollte mich so schnell wie möglich bei ihr melden. Bestimmt war sie noch unterwegs, da die beiden die ganze Strecke mit dem Auto fuhren. Doch ich wollte keine Zeit verlieren. Je früher ich ihre Stimme hören konnte, desto besser. Ich vermisste sie schrecklich, dabei hatte ich sie vor ein paar Stunden noch gesehen.