56. Morddrohungen und Mordshunger

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Paul war nett und gar nicht so ernst wie ich vermutet hatte. Ich fasste sehr schnell Vertrauen zu ihm und war in seiner Gegenwart beruhigt. Selbst bei dem, was er mir alles erzählte. Wir waren beide an den Schreibtisch gelehnt und ungefähr auf gleicher Augenhöhe. Er erzählte mir, dass gerade alle dabei waren, sich auf die anstehende Tour vorzubereiten.

»Und wie viele Sicherheitskräfte kümmern sich dann um die Jungs auf so einer Tournee?«, wollte ich wissen.

»Es werden so um die zwanzig sein«, bekam ich zur Antwort.

»Das ist jetzt mehr als ich gedacht hätte«, gab ich offen zu. »Vier pro Person ist schon viel, oder?«

»Nein, mit zwanzig, meinte ich pro Person Angelina. Nicht alle gleichzeitig, aber es sind zirka 100 Sicherheitskräfte, die die Jungs rund um die Uhr beschützen und die Fans davon abhalten ihnen irgendwie zu nahe zu kommen.«

Ich war sprachlos und schaute Paul schockiert an.

»Keine Angst, deinem Harry wird schon nichts passieren«, lachte er, und munterte mich wieder auf.

Er erzählte mir ein paar lustige Anekdoten, die er mit den Jungs schon erlebt hatte. Und meine Vermutung, dass es sich hier um eine Hand voller Chaoten handelte, wurde damit nur bestätigt. Paul und ich lachten viel. Ich konnte ihm sogar ein paar Sachen über Harry entlocken. Eine davon war sehr intim. Ich lächelte in mich hinein, Harry hatte dieselben Angewohnheiten wie ich.

Ein wenig später wurde Paul wieder ernster, wir sprachen über mich. Das ganze zuvor war wahrscheinlich nur, damit ich Vertrauen zu ihm fasste, meine Anspannung etwas gelockert wurde, und wir uns einfach etwas kennen lernten. Er erklärte mir lang und breit worauf ich in Zukunft selbst zu achten hatte.

»Sprich mit Harry oder mit mir, wenn dir in deiner Umgebung irgendetwas Seltsames auffällt, oder wenn irgendwas anders ist als sonst. Wir werden versuchen, dass ihr hier so lange wie möglich geheim bleibt und eure Zweisamkeit genießen könnt, aber wir wissen heute noch nicht, was morgen vielleicht passiert.« Er lächelte und strich besänftigend über meinen Oberarm.

Ich traute mich kaum zu fragen, aber ich tat es: »Wie war das ganze denn bei seinen anderen Freundinnen? Ich bin wohl nicht seine erste, oder?«

Paul kam etwas ins Schwanken. »Ich, ähm, glaube das ist ein Thema, das du besser mit ihm selbst besprechen solltest. Da will ich mich eigentlich nicht mit einmischen.«

Ich sah Paul eindringlich in die Augen und mein Blick war wohl flehend genug.

Er gab sich geschlagen und atmete tief ein. »Harry ist schlau. Er weiß ganz genau, wie er sich gut vermarkten kann und wie er sich interessant macht. Den Leuten weniger preis zu geben, bringt häufiger mehr, da er im Gespräch bleibt, selbst wenn es häufig nur Gerüchte sind, die durch die Medien kreisen. Harry rechtfertigt sich in der Öffentlichkeit nicht. Aber er führt seine Beziehungen und sein Privatleben nicht nur deshalb ungerne in der Öffentlichkeit. Er findet, es hat dort einfach nichts zu suchen. Ich glaube bisher gab es noch nie ein offizielles Statement von ihm selbst über einen Beziehungsstatus. Vielleicht ein paar verschwommene Aussagen, mehr nicht. Und meist waren es Mädchen die selbst in der Öffentlichkeit standen, sie wussten also, was auf sie zukommen würde und mit deren Sicherheit hatte ich wenig zu tun, da sie bereits ein eigenes Team hatten. Und wenn er sich mit Models oder Sängerinnen trifft, dann kommt das schneller ans Tageslicht, als wenn er sich mit einem Mädchen trifft, das noch keiner kennt.« Mit letzterem meinte er wohl mich.

Ich nickte und wollte wissen: »Wäre es denn möglich unsere Beziehung auf Dauer geheim zu halten?« Eine dumme Frage, deren Antwort ich eigentlich kannte.

»Ich will dir nichts vormachen Angelina, ich denke nein. Harry ist zu bekannt und ihr wollt euch sicherlich nicht hier einschließen. Auf Dauer also ein ganz klares "nein". Eine kurze Affäre vielleicht, aber nicht das, was Harry in dir sieht.«

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt