90. Vom Erdboden verschluckt

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Klar durfte mir Harry sein Schafzimmer zeigen, das brauchte er nicht zu fragen. Ich nickte grinsend und wollte mich zu ihm drehen, doch ehe ich was sagen konnte, hatte mich Harry in die Luft gewirbelt und war nun dabei, mich, um diese freistehende Wand herum, eigenhändig in sein heiliges Schlafgemach zu tragen. »Nicht, dass du dir das doch noch anders überlegst«, erklärte er lächelnd. Direkt vor seinem Bett ließ er mich wieder auf meinen eigenen Füßen stehen. Nun wusste ich, wie es ihm ergangen sein musste, als er das erste Mal mein Schlafzimmer betreten sollte, nur dass ich jetzt plötzlich inmitten des Zimmers stand und keine Wahl mehr hatte rein zu gehen oder nicht. Mein Herz pochte, obwohl ich kaum etwas erkannte. Es war so gut wie dunkel hier drin. Nur ein wenig Mondlicht fiel durch das Fester herein und ließ das Bett schemenhaft erkennen, mitten vor einer großen Wand. Harry robbte sich darüber und kurz darauf erfüllte ein schummriges Licht den Raum. Ich hätte mich umsehen können, doch alle Gegenstände erschienen mir in diesem Moment mehr als unwichtig. Ich sah nur Harry, der sich wieder vor mich stellte. Sein Blick wirkte schüchtern aber verführerisch. Langsam zog er den Gürtel von meinem Bademantel auf. »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne damit weiter machen, womit wir eben aufgehört haben.«

»Womit haben wir denn aufgehört?«, säuselte ich ihm entgegen, nur um es aus seinem Mund zu hören, was er mit mir machen wollte. Ich hörte es so gerne.

»Hiermit...«, sprach er behutsam, ohne mir wirklich zu sagen was er wollte, und küsste meinen Hals entlang. Seine Hände wanderten über meine Taille, aufwärts zu meinen Schultern, dabei strich er den Bademantel von meinem Körper, seine Zunge wanderte über meine empfindsame Haut. »Oder hiermit...«, sagte er, und kurz darauf spürte ich seine Lippen mitten auf meinem Ohr. »Schlaf mit mir«, flüsterte er absolut stimmlos und ohne seine Lippen auch nur einen Millimeter von meinem Ohr zu entfernen. Sein Atem war heiß, ich spürte ihn direkt durch meinen Gehörgang wandern. Jede Faser meines Körpers reagierte darauf. Ich schauderte vor Wohlgefallen und öffnete meine Lippen ein wenig. Mein Herz pochte unsterblich, ein leises, sinnliches Seufzen entkam meiner Kehle, obwohl ich es gar nicht wollte. Mein Körper war einfach zu machtlos in seinen Händen. Und Harry wusste ganz genau, wie ich auf diese Worte reagierte. Er hatte es mehr als einmal ausprobiert. Ich schloss meine Augen und mein Kopf sank geschwächt zur Seite. Ein angenehmes Kribbeln überzog sichtbar meine Haut. Mein Körper war ein mieser Verräter und Harry entging rein gar nichts. Stimmhaft flüsterte er: »Ich liebe es, wie dein Körper auf mich reagiert.« Wie schon mal, stupste er mit seiner Zunge kurz in mein Ohr, was meine Lust auf ihn, mit der Unendlichkeit multiplizierte.

Ich fühlte mich ertappt. Nicht, dass ich was dagegen gehabt hätte, aber mir war es ein Rätsel, wie er mich, alleine durch seine Worte, immer wieder so erregen konnte und mich damit willig und gefügig machte, wie es kein anderer zuvor geschafft hatte. Unsere Körper waren noch teilweise nass, als ich Harry den Bademantel auszog. Doch das hinderte ihn nicht daran, sich auf sein Bett zu legen und mich auf sich drauf zu ziehen. Der Drang, ihn wieder in mir zu spüren, ließ meinen Körper ganz automatisch reagieren. Mit sinnlichen Bewegungen, machten wir damit weiter, womit wir in der Badewanne aufgehört hatten.

~

Total verschwitzt, und nicht weniger nass wie etliche Zeit zuvor, lagen wir nun beide nebeneinander auf dem Rücken. Harry streckte seine Arme beidseitig von sich und grinste zufrieden seine Zimmerdecke an. »Findest du jetzt eigentlich immer noch, dass wir keinen richtigen Sex haben?«, fragte er mich und spielte damit wohl auf meine Bemerkung an, bei der ich ihn vor seinen ganzen Kollegen gefragt hatte, ob er das bisschen Fummeln wirklich "Sex" nennen würde. Allerdings war das vor unserem ersten Mal, und ich war inzwischen mehr als zufrieden und überzeugt davon, dass es mir mit Harry an nichts fehlen würde. Trotzdem hatte ich noch so einige unanständige Gedanken. Ich beugte mich über ihn und teilte sie ihm grinsend mit. Ganz heimlich, versteht sich, nicht dass es durch Zufall jemand hören konnte.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt