141. Was Liebe ist

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Er war ruhig. Harry war wirklich ruhig. Ich hingegen wusste nicht, ob ich diese Taylor jetzt ohrfeigen sollte, wegen dem, was sie gesagt hatte, oder ob ich laut loslachen sollte, weil sie sich gerade einfach nur lächerlich machte. Zu allem Übel, wollte ich mich auch nicht auf ihr Niveau herablassen. Einen Zickenkrieg vom Feinsten, am besten vor versammelter Pressemannschaft, konnte ich jetzt am allerwenigsten gebrauchen, doch Harrys Ex war mit ihrer Attacke auf meine Seele noch nicht fertig.

»Was kannst du ihm schon bieten?«, fragte sie mich abwertend. »Harry weiß, dass ich seiner Karriere guttue und du bist nur ein Groupie, das wahrscheinlich seine Bekanntheit ausnutzen will, oder geil auf seine Kohle ist.« Harry verschränkte seine Arme hinter ihr und hörte aufmerksam zu, was sie zu sagen hatte. Er fand es wohl äußerst interessant. Und sie bemerkte ihn noch nicht mal, obwohl ich es nicht sein lassen konnte, ihn immer wieder anzuschauen. »Ok, er ist gut im Bett, das muss ich zugeben«, erzählte sie. »Aber scheinbar kann er das von dir nicht behaupten, sonst würde er sich bei mir wohl kaum holen, was er von dir nicht bekommt«, lachte sie hämisch.

Harry schniefte. Man hörte es nicht, weil es um uns herum sowieso so laut war, ich konnte es aber genau sehen, als er sein Gesicht verzog. Er war kurz davor etwas zu sagen, doch dann ergriff ich das Wort: »Willst du jetzt etwa damit prahlen, dass du dich, mal einfach so, von einem Kerl ficken lässt, mit dem du nicht mehr zusammen bist?« Ich versuchte Harry nicht anzuschauen, um seine Anwesenheit nicht zu verraten.

»Nicht einfach so... Er liebt mich noch, das weiß ich«, behauptete sie. »Wir sind offiziell nur nicht mehr zusammen, damit sich die Medien ein wenig beruhigen«, glaubte sie. Harry verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere und rieb sich seinen nicht vorhandenen Bart.

»Ihr schlaft also noch regelmäßig miteinander«, wollte ich als Tatsache einfach so im Raum stehen lassen, doch ich konnte nicht anders, als nachzubohren. »Wie lange ist es denn her, als ihr euch das letzte Mal miteinander vergnügt habt?«

Sie zuckte verschweigen mit ihren Schultern. »Ein paar Wochen Vielleicht«, kramte sie nun aus ihrem Gedächtnis hervor.

Harry schnaufte psychisch gestresst. »Du hast echt ein irres Zeitgefühl Taylor«, sagte er nun.

Schlagartig fuhr sie herum. »Harry! Du... Wa... Also ich meine: Wie lange stehst du denn schon hier?«, stammelte sie kurzatmig vor Nervosität. Ein klitzekleines bisschen überrumpelt, wirkte sie auch. Ich verkniff mir ein schadenfrohes Grinsen und genoss den Triumpf lieber still und heimlich. Ihr Gesicht sah einfach zu blöd aus.

»Lange genug, um dein wahres Gesicht endlich kennenzulernen«, sagte Harry, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her.

»Au! Harry du tust mir weh«, zeterte sie und versuchte sich zu befreien. »Wo willst du überhaupt hin?« murmelte sie und humpelte ihm, auf ihren Stöckelschuhen, gezwungenermaßen hinterher.

»In die Garderobe von mir und den Jungs«, antwortete er ihr garstig. Er drehte sich zu mir um, weil ich einfach stehen geblieben war. »Kommst du, Angel?«, fragte er mich ganz lieb.

Ich hatte die beiden eingeholt, doch die Papparazzi waren zu langsam und konnten uns nur noch Fotografieren, wie wir zu dritt zu dem Aufenthaltsraum von One Direction liefen. Harry zwischen uns Weibern. Taylor rieb sich das Handgelenk, nachdem er sie losgelassen hatte. Ich war erleichtert, dass sie Harry und Taylor nicht zusammen fotografiert hatte. Ich sah schon die Schlagzeile: *Harry – Händchenhalten mit Ex*.

Wie auf Knopfdruck lächelte sie, als ihr eine Kamera entgegengehalten wurde. Harry hatte plötzlich ein Mikro vor dem Gesicht kleben. »Ist das deine Freundin und deine Ex?«, wurde er gefragt. Wir liefen einfach weiter. Der Mann mit dem Mikrofon lief vor uns her. Er versuchte es zumindest.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt