8. »Dann mach es dir bequem«

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Anfangs versuchte ich mich wirklich auf den Film zu konzentrieren. Immer noch in Harrys Arm, fiel mir das aber äußerst schwer. Mir ging so vieles durch den Kopf. Wie ich ihm das erste Mal auf dem Gang begengnet bin, und der Abend im Pool, wo ich ihm schon so nah war. Sein sexy Körper im Fitnessstudio, und wie süß er beim Frühstück war. Und dann... Wie unter Strom, begann mein Körper leicht zu zittern. Da war dieser verdammte Kuss, wenn man das einen Kuss nennen konnte. Aber alleine die Berührung seiner Lippen hatte schon ein totales Schwindelgefühl in mir ausgelöst. Ich versuchte flacher zu atmen, denn ich wollte nicht, dass Harry etwas von meiner Aufregung mitbekam.

»Was ist los?«, riss mich Harrys halblautes Flüstern aus meinem Tagtraum. »Ist dir kalt? Wirst du doch krank?«

‚Oh Shit.‛ Er hatte mein Zittern wohl bemerkt.

Ich schüttelte energisch den Kopf, denn eigentlich war mir sogar richtig heiß in seinen Armen. Und wenn schon, dann war ich höchstens liebeskrank. Aber das brauchte er ja nicht zu wissen. Genauso wenig, wie er wissen musste, wie sehr ich seine Nähe gerade genoss.

»Fühlst du dich wirklich wohl?«, ertönte seine Flüsterstimme wieder. So süß und besorgt.

»Alles gut«, nickte ich.

»Du sagst, wenn ich was für dich tun kann?«, forderte er, worauf ich wieder mit dem Kopf nickte.

Erneut versuchte ich mich auf den Film zu konzentrieren. Der Handlung konnte ich jedoch schon lange nicht mehr folgen. Dennoch gab ich mir Mühe.

»Willst du was trinken?«, fragte Harry plötzlich etwas später.

Die Getränke standen vor uns auf dem Tisch, aber wir hätten uns bewegen müssen, und das wollte ich nicht.

»Nee, danke«, log ich. Tatsächlich hatte ich aber unheimlichen Durst, doch ich wollte verhidern, dass Harry sich aus der Umarmung löste. Zu meiner Missgunst tat er das aber trotzdem. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er auch gern etwas trinken würde.

Mit seinem Glas voll Apfelsaft, lehnte er sich wieder zurück, und sein Arm wanderte, wie selbstverständlich, wieder an seine ursprüngliche Position zurück. Mein Herz machte große Sprünge und grinste zufrieden vor sich hin.

Umkommend vor Durst, nutzte ich die Gelegenheit und griff einfach nach seinem Glas, trank es in Windeseile fast leer, und gab es ihm strahlend wieder. Ein Schluck hatte ich ihm noch drin gelassen. Immerhin.

»Du willst also nichts trinken...« Er hielt das Glas demonstrativ in die Luft und starrte es konzentriert an. Dann schaute er mich an. »Ich hab dich doch gerade gefragt. Warum sagst du "Neeee"?«, äffte er mich überspitzt nach.

Wir mussten beide lachen, bevor er den übrigen Schluck trank und sich noch mal was nachkippte. Sein Arm legte er nun nicht mehr zurück.

»Ich wollte nicht, dass du mich los lässt«, antwortete ich zaghaft, aber ehrlich, und hoffte, dass er sich wieder so hinsetzt wie zuvor. Es kam mir einfach so über die Lippen, ich war selbst überrascht darüber. Und es löste ein verlegenes Lächeln bei ihm aus

»Du bist süß«, hauchte er gegen mein Haar, und küsste mich einfach auf die Schläfe. Eine Geste, die mein Herzschlag mal wieder aus dem Ruder brachte, und auch sein Arm fand wieder seinen Weg.

‚Süß? Er findet mich "süß"‛, jauchzte meine innere Stimme. ‚Bestimmt hat er das nur so daher gesagt‛, versuchte ich mich selbst wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen.

Er musste leise lächeln, und ich erkannte seine Grübchen trotz schimmernder Dunkelheit. Auf einmal stand er auf und deutete mir an, es ihm gleich zu tun. ‚Was hat er denn vor?‛, fragte ich mich still, agierte aber - ohne zu murren - wie er wollte. Wir standen uns nun gegenüber, und ich wusste nicht so genau was das sollte. In einer leitenden Umarmung brachte er mich dann dazu, den Platz mit ihm zu tauschen. Woraufhin er sich in meeeiner bequemen Ecke halb liegend niederließ.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt