96. Nachwirkungen

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Wir hatten gerade mal zwei oder drei Stunden geschlafen, als mein Wecker losging.

»Ich hasse Wecker«, grummelte Harry und zog sich die Bettdecke über sein Gesicht. Er murmelte noch irgendwas, aber das verstand ich nicht.

Nachdem ich das scheußliche Klingeln abgestellt hatte, steckte ich meinen Kopf zu Harry unter die Decke. »Hast du noch was gesagt?«, fragte ich ihn.

»Ja, ob du wirklich schon zur Arbeit musst. Ich muss erst in einer Stunde hier los.«

»Naja, ich wollte Lucas bei den Vorbereitungen für die Schulung helfen«, sagte ich und befreite dabei unsere Köpfe von der Bettdecke.

»Kann der das nicht alleine?«, nörgelte Harry.

»Harry, das gehört zu meinem Job«, seufzte ich. »Klar könnte er das alleine, aber wozu hat er denn eine Assistentin?«

Ich sah nur Harrys Hundeblick. »Okaaay, ich scheib ihm, dass ich später komme«, schnaufte ich nach oben schielend und von Harry mal wieder total überzeugt. Also schrieb ich Lucas eine kurze Nachricht. »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich Harry.

Harry schlang ein Bein um meinen Körper und zog mich dicht an sich heran. »Kuscheln«, sagte er knapp und vergrub sein Gesicht an meinem Hals.

Wir kuschelten wirklich nur und redeten auch gar nicht viel, doch auch so verging die Stunde, bis wir uns fertig machen mussten, recht schnell. Doch wir waren dieses Mal nicht sonderlich traurig, als wir uns verabschieden mussten, da ich morgen sowieso wieder zu Harry fliegen würde. Denn Jay hatte Geburtstag und das Wochenende war bereits geplant.

Harry und ich verabschiedeten uns vor meiner Firma. Von dort aus, zum Flughafen, nahm sich Harry ein Taxi, da wir unser Glück, nicht nochmal gemeinsam abgelichtet worden zu sein, nicht herausfordern wollten. Bisher ging alles gut und wir waren sehr dankbar dafür, obwohl ich mir noch gar nicht vorstellen konnte, wie es sein würde, wenn es anders wäre.

Mit meinen Gedanken war ich noch bei Harry, während ich meinen Rechner startete. Und mich überkam ein überbreites Grinsen, als mein Hintergrundbild aufploppte. Harry war zuletzt an meinem Computer gewesen und er hatte wohl das Bild geändert, denn er streckte mir nun, vom Bildschirm aus, seine Zunge entgegen. Aber nicht nur das, war heute Morgen anders als sonst. Als ich meine eMails checken wollte, sah ich einen neu erstellten Ordner in meinem Mailprogramm, der Harrys Name trug. Die Mails von ihm landeten automatisch in diesem Ordner. In einer Mail hatte er sich selbst das Bild geschickt, welches nun meinen Desktop verschönerte und eine andere eMail war noch ungelesen.

Hi Angel,

wie, um Himmels willen, blickst du in deinem Posteingang durch?!

Ich liebe dich!

Harry.xx

Mehr hatte er nicht geschrieben. Unbewusst schüttelte ich meinen Kopf und beantwortete gut gelaunt erstmal einige andere eMails von meinen Kunden.

Ganz unerwartet und schüchtern klopfte plötzlich Mark an meiner Türe. Sie stand offen und er tapste etwas zögernd herein. Er besuchte mich selten, da wir geschäftlich nicht sehr eng zusammen arbeiteten. Aber heute hatte er ein sehr merkwürdiges Anliegen. Er druckste herum: »Hi, ähm, hallo... Störe ich?«

»Hiii Mark! Nein-nein, komm rein. Was kann ich für dich tun?«, fragte ich neugierig.

»Ich ähm, also Harry... Er... Es ist mir unangenehm dich das zu fragen.«

Er kam nicht in die Pötte, deshalb bohrte ich nach: »Was ist mit Harry?«

»Ist er ein Kunde von uns?«, fragte er dann schnell.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt