153. Essen vergessen...

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»Was spricht dagegen, zu dir zu gehen Harry?«, fragte ich ihn. »Ich glaube, du könntest ein wenig Ruhe gut vertragen.«

»Du glaubst ja wohl nicht, dass es vor meinem Haus gerade ruhig ist. Außerdem verkrieche ich mich mit dir jetzt doch nicht in meiner Wohnung«, machte er mir klar. »Pass auf... Was hältst du davon?«, fragte er. »Wir gehen hier jetzt händchenhaltend raus und suchen uns ein nettes, kleines Restaurant, in dem wir noch etwas zu essen bekommen. Immerhin schulde ich dir noch ein romantisches Dinner zu zweit, und ich habe einen Mordshunger, da ich vorhin gar nicht ans Essen denken konnte.« Lächelnd, schlang er einen Arm um meine Taille. »Wir sehen uns dabei die ganze Zeit verliebt an und zeigen allen, dass wir zusammen gehören.« Seine andere Hand verflocht sich mit meiner, und sein Grinsen wurde immer breiter. »Dann laufen wir eine Weile händchenhaltend und knutschend durch London, bis uns wirklich jeder gesehen hat, und dann können wir, von mir aus, zu mir nach Hause gehen und kuscheln, wenn dich das Gekreische vor der Türe nicht stört.« Mit großen Augen, schaute er mich nun erwartungsvoll an. »Also was sagst du zu meinem Plan?«

Ebenfalls breit grinsend, zeigte ich mich einverstanden. »Klingt gut«, antwortete ich, doch ich hatte auch Bedenken. »Aber hast du keine Angst Harry?«

»Wovor?«, wollte er wissen.

»Naja, vor deinen Fans. Wegen dem Konzert sind heute sicherlich mehr unterwegs als sonst. Hast du keine Angst vor deren Reaktion auf der Straße? Sollen wir nicht lieber an einen ruhigen Ort gehen?«

»Es spielt keine Rolle wohin wir jetzt gehen. Sie werden überall sein Angelina. Und seit heute Nachmittag weiß ich, was Angst wirklich ist. Und ich habe keine Angst vor den Fans und der Welt da draußen. Es ist eher ein - sagen wir - flaues Gefühl im Magen.« Er klang besserwisserisch, aber zufrieden.

»Und außerdem, denke ich, sollten wir gerade jetzt schauen, wie sie reagieren. Warum sollten wir uns jetzt, wo alles raus ist, verstecken? Die sollen uns ruhig zusammen sehen, und sich daran gewöhnen. Angel, ich will endlich allen zeigen wie glücklich wir sind. Das hätten wir schon lange tun sollen. Bei dir im Job läuft es prima... Ich war einfach nur zu feige uns zu outen, da es ja auch so irgendwie funktioniert hat.«

Ich nickte einverstanden, legte meine Hand auf Harrys Bauch und streichelte fürsorglich darüber, um das flaue Gefühl darin zu vertreiben. Ein lautes und deutliches Knurren seines Magens, bekam ich dafür als Antwort.

»Vielleicht geht das "flaue Gefühl" ja auch weg, wenn er was zu essen bekommt«, lachte ich.

»Probieren wir's doch einfach aus«, grinste Harry und pflanzte mir einen dicken Schmatzer mitten auf die Stirn.

Schließlich brachen wir auf und kämpften uns draußen mit einigen Bodyguards durch die Fans, die ohne Ticket, vor den Hintereingängen der Arena warteten, um möglicherweise einen Blick auf ihre Idole erhaschen zu können. Die Pforten selbst, waren noch nicht geöffnet. Aber auch so, waren es unzählig viele Menschen, die hier standen. Einige Eltern warteten mit Sicherheit auch auf ihre Kinder. Nicht nur Harrys Namen zu hören, sondern auch meinen, war neu für mich. Die Neuigkeiten über Harrys Liebesleben, waren unüberhörbar schon nach außen gedrungen. Doch mit Händchenhalten und Arm in Arm gehen, war erstmal nicht viel. Die Idee, direkt von hier los zu pilgern, war also eher suboptimal. Wir waren weit entfernt davon, nun ein glückliches und ungestörtes Pärchen zu sein. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Fans mit einem bereitstehenden Auto abzuhängen. Die Leibwächter ließen wir erst zurück, als die Menschenmassen weniger wurden. Ein wenig später liefen wir tatsächlich händchenhaltend an der Themse entlang. Das erste Mal, ohne die Gefühle zu verstecken, die wir füreinander hatten. Doch unsere Liebe genießen, konnten wir hier nicht. Ich hatte auch später noch das Gefühl, dass wir sämtlichen Konzertbesuchern in die Arme liefen, die nicht gleich mit dem Auto abgeholt wurden, oder auf direktem Weg mit der Bahn nach Hause gefahren waren. Von dem Verkehr, der hier herrschte, gar nicht erst zu reden. Trotzdem zeigten wir nun allen, dass wir zusammen gehörten.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt