Harry sagte nichts, weil er nichts sagen wollte, und ich sagte nichts, weil mir einfach die Worte zu dem Spektakel fehlten, das er hier gerade veranstaltete. Harry hatte meinen Vibrator Eros einfach vor mir abgelegt, dabei waren seine Lippen leicht geschürzt und er kaute sich von innen auf dem Fleisch, unterhalb seiner Unterlippe herum. Wie ein gelangweiltes Unschuldslamm, sah er dabei aus. Meine Befürchtung war, dass er ihn kaputt gemacht hatte, aber bevor ich ihn zur Rede stellen konnte, hatte er sich von mir weggedreht. So wie er gekommen war, so verschwand er mir nichts, dir nichts wieder, ohne auch nur ein einziges Wort gesagt zu haben, ohne mich länger angeschaut zu haben, und ohne auch nur einen Hauch von seinem üblichen, schelmischen Grinsen im Gesicht zu haben, sodass ich ihm nur noch mit offenem Mund hinterher schauen konnte, weil mich die Situation einfach nur überraschte und mir die Worte im Hals stecken geblieben waren. Doch kaum war Harry weg, musste ich grinsen. Er hatte Eros einen kleinen Gürtel aus Papier verpasst. Und es stand nicht "Entschuldigung" drauf, sondern "Für später". Ich wusste, dass er damit immer noch auf den Brief "Nummer sieben" anspielte, den er von mir während seiner Südamerika-Tour bekommen hatte, und er wusste, dass er mich damit mal wieder um den Finger wickeln konnte.
Tag für Tag, hatte er es geschafft, mich ein wenig von der Arbeit abzuhalten. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger, weil er selbst total vertieft in seine Arbeit war, und damit beschäftigt war, an irgendwelchen Songs rum zu schustern. Aber selbst da schrie er vom Wohnzimmer aus zu mir nach oben: »ANGEL!!! Wenn ich dir eine Melodie vorsinge, kann du die dann auf dem Klavier nachspielen?! Ich will was ausprobieren! Kannst du mal kurz kommen?!« Natürlich konnte ich, und natürlich machte ich es. Das Ende vom Lied war, dass ich ihm geduldig versucht hatte, Klavierspielen beizubringen. Meine Arbeit blieb liegen.
Harry hatte nach Spanien und Portugal zweieinhalb Wochen Tour-Pause, die er bei mir verbrachte. Wenn ihm tagsüber langweilig war, kam er mich auch manchmal in der Firma besuchen. Sein hübscher, kleiner Schrotthaufen fuhr tatsächlich so weit. Zur Freude meiner Kolleginnen, die sich plötzlich alle in die kleine Küche gequetscht hatten, als ich gerade aus einem kurzen Meeting zurückkam und Harry dabei war, sich einen Tee zu machen. Nur Mark, mein schwuler Kollege, machte lieber einen großen Bogen um ihn, dabei hatte er die Kopie von Harrys Händen sicherlich noch in seiner Schreibtischschublade liegen.
Zu Hause verwöhnte mich Harry wirklich sehr oft in diesen Tagen, und an einem Tag sogar besonders intensiv, denn er hatte noch einen Wetteinsatz bei mir einzulösen. Ein Tag, an dem ich mir freigenommen hatte, begann deswegen mit einem wunderschönen Frühstück im Bett; ein sehr erotisches Frühstück, nebenbei bemerkt. Während ich im Laufe des Vormittags in der Badewanne entspannen durfte, hatte er mir, wie versprochen, das Mittagessen gekocht. Allerdings war das Dinner, zu dem er mich abends ausführen wollte, ein kleines Problem. Obwohl wir unsere Beziehung beide öffentlich machen wollten, verzichteten wir wegen der laufenden Tour darauf.
»Angel, hast du was dagegen, wenn wir mit dem schicken Dinner, das ich dir schulde, noch ein wenig warten und es, so bald wie möglich, in London nachholen?«, fragte mich Harry, als wir den restlichen Tag im Garten verbrachten und Harry mir half, meine Blumenkübel neu zu bepflanzen. »Wenn ich in Deutschland mit einem Mädchen beim Essen erwischt werde, dann kann ich doch auch gleich ein Interview darüber geben, was ich hier mache.« Harry war immer noch der Meinung, er könne seine Fans vorsichtig darauf vorbereiten, dass er nun vergeben war. Ich sah da wohl ein wenig schwärzer als er.
»Klar hab ich was dagegen. Wir gehen heute Abend essen Herr Styles. Wettschulden sind Ehrenschulden und die werden heute alle eingelöst, oder nie.« Ich ließ ihm keine Wahl und drückte den letzten Blumenstock in die Erde. »Ich hab mir während dem Baden auch schon ein Restaurant raus gesucht. Und ich verspreche dir, dass uns dort keiner stören wird. Es wird dich keiner nach einem Autogramm fragen und es wird keiner Bilder von uns machen. Allerdings ist es nicht unbedingt schick und edel, so wie du dir das vielleicht vorstellst.«
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The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry Styles
Fiksi PenggemarWährend eines Geschäftstrips trifft Angelina auf den weltberühmten Harry Styles, Sänger einer Boyband, doch wie es halt so ist, ahnt sie nichts von seinem Beruf. Ihre durchgeknallte Cousine hingegen, kennt diesen Medien-Harry bestens. Vermeintlich i...