6. Türchen 8- Morgenstund hat Gold im Mund

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Ein lauter Knall weckte Daniel noch vor seinem Wecker auf. Wie vom Blitz getroffen saß der 24‑Jährige kerzengerade im Bett. Erschrocken blickte er sich um. Es dauerte nicht lang, da entdeckte er auch schon den Auslöser des Geräusches. Es war Thomas, der unter Schmerzlauten am Bode lag.

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt?", wollte der Angestellte wissen, der mittlerweile aufgestanden war und vor dem Fußballer saß.

„Ich weiß auch nicht so ganz. Eigentlich habe ich nur geschlafen und dann war auf einmal irgendwas Haariges in meinem Gesicht. Beim Versuch es weg zu machen, bin ich dann wohl auf dem Boden gelandet", erklärte der Mittelfeldspieler entschuldigend lächelnd.

„Könnte dieses Haarige Etwas vielleicht Thoo gewesen sein?", erkundigte sich Daniel amüsiert.

Ein leises ‚Ups' des Mittelfeldspielers bestätigte die Vermutung des Katzenbesitzers. Und spätestens als der Kater auftauchte, bestanden keine Zweifel mehr.

„Ich sollte wohl wieder auf mein Zimmer gehen", meinte der Bayer, während er sich erhob.

„Wäre sicher keine schlechte Idee", stimmte der Angestellte nickend zu.

„Gut, dann bis später", verabschiedete sich der Nationalspieler.

„Bis später. Ach ja und eines noch: Danke für gestern", sagte der Jüngere leicht beschämt.

„Ach, das ist doch selbstverständlich", winkte der Bayer lächelnd ab.

„Nein, ist es eben nicht. Danke, dass du immer für mich da bist", kam es nun mit fester Stimme vom Katzenbesitzer.

„Das ist doch das Mindeste, das ich für dich tun kann. Schließlich bist du doch auch immer da, wenn ich dich brauche und hast mich sogar mit Manuel zusammengebracht", erwiderte der erwiderte der Ältere ernst.

Kurz sahen sich die beiden Männer an, bis Thomas den Jüngeren in eine kurze Umarmung schloss, bevor er sich endgültig auf sein Zimmer verzog.

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In Zimmer 1 wachte Bernd als erstes auf. Der Torhüter blinzelte, da es im Zimmer erstaunlicherweise ziemlich hell war. Dabei bemerkte er, dass er die Nacht wohl an Marc gekuschelt verbracht hatte.

Schon bei der Erwähnung des anderen, musste er sofort an die vorherige Nacht denken. Sie hatten sich geküsst und das sogar zweimal. Und das Beste von allem: Die zwei waren jetzt zusammen! Diese ganzen Erinnerungen zauberten den Leverkusener ein seliges Lächeln ins Gesicht.

„Ist was?", grummelte Marc fragend im Halbschlaf.

Statt zu antworten drückte Bernd ihn einen Kuss auf die Lippen, der sofort erwidert wurde. Als sie sich voneinander lösten, hatten beide ein fettes Grinsen im Gesicht.

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Daniel stieg etwas entspannter aus der Dusche. Er genoss es, einfach mal seine Gedanken baumeln zu lassen und unbeschwert zu sein.

Als er also nackt im Badezimmer stand, bemerkte er, dass er vergessen hatte, ein Handtuch mitzunehmen. Kopfschüttelnd über seine eigene Vergesslichkeit ging der 24-Jährige einfach ohne zu seinem Bett.

Doch als er zu diesem ankam, erstarrte er, denn dort saß Mathieu. Dieser grinste ihn amüsiert an und gaffte Daniel ungeniert von oben bis unten an.

„Wa- Was willst du-u hier?", stotterte der Jüngere verängstigt.

„Was denn wohl, Kleiner. Ich will es wissen", entgegnete der Fußballer ernst. Jedoch schaffte er es nicht, seinen Blick vom Körper seines Ex-Freundes zu reißen.

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