22. Türchen 9- Pärchen unter sich

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Manuel und Thomas lagen im Zimmer des Mittelfeldspielers schweigend nebeneinander. Eigentlich dachte der Welttorhüter, dass es sich um eine ruhige, angenehme Stille handeln würde, doch als er ins Gesicht des Jüngeren blickte, erkannte er, dass dies nicht so war.

Der Bayer hatte nämlich eine gerunzelte Stirn aufgelegt und die Augen leicht zusammen gekniffen.

„Was ist los, Thommy?", erkundigte sich der ehemalige Schalker sofort.

„Ich mach' mir Sorgen", erwiderte der Gefragte seufzend.

„Wieso denn das?", wollte der Größere unverzüglich wissen.

„Naja, das ich hab' so ein Gefühl, dass irgendetwas mit Mesut und Daniel passiert ist. Irgendetwas richtig Schlimmes", versuchte der Bayer seine Vorahnung in Wort zu fassen.

„Und wieso denkst du das?", kam es verwirrt von seinem Freund.

„Ich habe keine Idee, aber ich hoffe, dass ich mich irre", sagte Thomas kopfschüttend.

Manuel seufzte und nahm seinen Freund in den Arm. Dieser kuschelte sich natürlich sofort an ihn heran. Lange dachte der Welttorhüter über die Worte des Jüngeren nach, bis er von diesem ein regelmäßiges Atmen vernahm.

Etwas belustigt grinsend sah der Größere zu den Jüngeren. Dieser sah momentan so niedlich aus. Eine Weile lagen die beiden einfach nur so da. Bis der gebürtige Gelsenkirchener sich ein Beispiel an den Bayern nahm und schließlich in einen erstaunlicherweise recht ruhigen Schlaf verfiel.

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Irgendwie hatten es Jonas und Julian Draxler schließlich geschafft, Christoph ins Bett zu bringen. Der Gladbacher war schwerer, als das Paar gedacht hatte und hatte wohl die Angewohnheit, gelegentlich im Schlaf wild zu zappeln zu beginnen. Was alles natürlich nicht gerade einfacher machte.

„Puh, ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist", entkam es dem Kölner schnaufend, während er sich auf einen der im Zimmer stehenden Stühle schmiss. Der Mittelfeldspieler musterte seinen Freund mit zugekniffenen Augen, ging aber nicht auf die Aussage des Älteren ein.

„Julian?", erkundigte sich der Verteidiger verwundert und blickte den Jüngeren mit schiefen Kopf an.

Dieser schüttelte den Kopf und meinte schließlich nuschelnd „Ich auch nicht".

„Ist alles in Ordnung?", wollte der Ältere skeptisch wissen.

„Ja klar, was sollte den nicht in Ordnung sein?", kam auch schon die Gegenfrage des ehemaligen Schalkers, der mit einem Lächeln seine Aussage bekräftigen wollte.

„Naja, wie wäre es mit der Tatsache, dass du mich anlügst?", harkte Jonas unbeeindruckt nach.

„Wieso sollte ich dich anlügen?", wollte der Jüngere ungewollt herausfordernd wissen.

„Das weiß ich nicht, aber du tust es", entgegnete der Verteidiger seufzend. Bevor Julian etwas erwidern konnte, fügte er noch hinzu:

„Wenn du bereit bist darüber zu reden, kannst du gern wieder kommen. Aber tut mir bitte den Gefallen und geh jetzt. Das ist tausendmal besser, als wenn ich miterleben muss, wie du mir ungeniert ins Gesicht lügst"

Fassungslos blickte Julian seinen Freund an. Gerade wollte er sich ansetzten, um sich zu verteidigen, doch als er den ernsten Blick von des Kölners sah, seufzte er ergeben. Jonas hatte doch Recht.

„Es tut mir leid. Aber ich kann es halt einfach nicht ab, wenn du sich jemand anderes so an dich ran macht", gab der Wolfsburger beschämt zu.

„Bitte? Wer macht sich denn bitte an mich ran?", wollte der Ältere irritiert wissen. Sein Gesichtsausdruck trug eine Spur Belustigung mit sich.

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