5- klärende Gespräche 1

1.2K 61 1
                                    


Als das Essen vorbei war, machte Daniel wie immer den Abwasch. Doch plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Schnell drehte er sich um und zwei Spieler, Benedikt und Mats.

„Hey, können wir kurz mit dir reden?", fragte Benedikt höflich.

„Ja natürlich, wenn es euch nicht stört, dass ich nebenbei abwasche, gern", antwortete dieser freundlich.

Die beiden stellten sich ihm gegenüber und begannen zu reden:

„Wir wissen, dass du relativ viel Zeit mit Thomas verbringst"

„Das ist ja schön und gut, aber du bist dir wohl nicht bewusst, was du damit anstellst"

Verwirrt drehte sich Daniel zu den beiden um.

„Du zerstörst unser ganzes Team, wenn du dich weiter so an ihn ran machst, also hör auf damit", zischte nun Mats wütend und funkelte ihn an.

Nun stellte Daniel den Teller zur Seite und musterte die beiden von oben bis unten. Schließlich meinte er: „Es scheint mir, als läge hier ein Missverständnis vor"

„Ach, willst du uns jetzt ernsthaft weiß machen, dass du nichts von ihm willst", fauchte nun der Kapitän der Schalker.

„Ja, genau. Ich will nichts von ihm. Wir haben in den letzten paar Tagen vermehrt Zeit miteinander verbracht, aber das war doch alles rein platonisch", stellte Daniel nun klar.

„Du behauptest also ihr währt nur Freunde und weil ich euch so gut versteht, seid ihr gern beisammen?", kam es nun spöttisch von Mats. Er glaubte dem Angestellten kein Wort.

„Ja, so ist es. Ich weiß auch nicht, wie ich auf dieser Art euer Team zerstöre, aber vielleicht könnte ihr mich da ja auch eines Besseren belehren", erwiderte der Katzenbesitzer etwas genervt. Er empfand diese ganze Situation als lächerlich.

„Tu nicht so, als wüsstest du nicht, dass Manuel auf Thomas steht und vollkommen eifersüchtig auf dich ist. Irgendwann, vielleicht nicht heute oder morgen, aber sehr bald hast du die Mannschaft in zwei Lager geteilt und dann ist die gesamte Gemeinschaft nachhaltig zerstört"

„Okay, da sind wir mal wieder beim Thema Missverständnisse. Ihr solltet euch wirklich merken, dass ich nicht vorhabe, mir Thomas zu angeln. Erst recht nicht, um euer Team zu zerstören. Wenn ihr mir nicht glaubt, kann ich auch nichts machen", meinte nun Daniel und drehte sich seufzend um.

„Das ist immer noch nicht die ganze Wahrheit", meinte Mats und blickte ihn mit durchbohrenden Blicken an.

„Wie meinst du da?", wollte der Dani leicht verwirrt wissen.

„Du verschweigst uns was. Nur ist die Frage halt, was?", murmelte Hummels weiter.

Nun hob der Angestellte bloß eine Augenbraue und blickte ihn herausfordernd an.

„Wenn du nicht auf Thomas stehst, dann muss es jemand anderes geben", erklärte der Lockenkopf.

„Wie kommst du darauf?", erkundigte sich Daniel.

„Reine Intuition. Außerdem hast du mir gerade indirekt zugestimmt. Also wer ist es?"

Nun war er sprachlos. Er wusste nicht, was er sagen sollte und blickte sich deshalb unsicher in der Küche um.

„Was meinst du Bene? Wer käme da alles in Frage?", gab Mats nun das Rätsel an seinen Freund weiter.

„Hm... das ist schwierig. Vielleicht Sami?", schlug dieser vor.

„Sami? Auf keinen Fall. Da noch eher Mesut", sprach der Verteidiger dagegen.

Bei der Erwähnung Mesuts weiteten sich Daniels Augen kaum merklich. Seine Atmung beschleunigte sich und er wurde ein kleines Bisschen rot. Obwohl diese Veränderungen winzig waren, bekamen sie beide Nationalspieler mit.

„Volltreffer", kam es grinsend von Benedikt, „Mesut also. Wieso?"

Doch Daniel drehte sich so schnell er konnte um und versuchte sich wieder seinen Tellern zu widmen. Er wollte nicht, dass die beiden merkten, wie rot er im Gesicht geworden war. Die zwei Verteidiger bekamen das mit und konnten sich ihr Lachen nicht verkneifen.

„Komm, Schatz, lassen wir ihn doch in Ruhe, wir wissen ja jetzt, was wir wissen wollten", war das letzte, das der Katzenbesitzer von den beiden hörte, bevor sie die Küche verließen.

Innerlich verfluchte sich Daniel für alles, aber ihm war bewusst, dass er jetzt nichts mehr daran ändern konnte. Das einzig Gute daran war, dass er nun wusste, dass Thomas' Liebe doch nicht unerwidert war.

__________________________________________________________________________________

„Was machen wir jetzt?", erkundigte sich Mats. Beide lagen auf ihrem Bett. Der Schalker hatte seinen Kopf in die Brust seines Freundes vergraben und genoss einfach nur dessen Nähe.

„Ich weiß auch nicht. Wir können uns zwar sicher sein, dass er Thomas und Manuel aus der Gefahrenzone sind, trotzdem... Vielleicht sollten wir es Sami erzählen. Dieser hat ja wohl am meisten mit Mesut zu tun und wird ihn am besten einschätzen können", dachte der Gefragte laut.

„Gute Idee. Gehen wir sofort oder warten?"

„Sofort, dann brauchen wir nicht mehr daran denken"

Schnell klopften sie an Sami Tür. Kleine fünf Sekunden später erklang auch schon ein „Herein" von drinnen. Also öffnete Mats die Tür und trat nach Benedikt ein. Sami saß gerade auf seinem Bett und tippte auf seinem Handy herum. Als er aufblickte, um zu sehen, wer gerade gekommen war, staunte er nicht schlecht. Schließlich hatte er nicht allzu viel mit den beiden zu tun.

„Hey?", begrüßte er die beiden unsicher.

„Hallo Sami. Bene und ich haben gerade den Typen, mit dem Thomas so viel Zeit verbringt, besucht und haben herausgefunden, dass der auf Mesut steht", erzählte Mats sofort. Er redete nicht um den heißen Brei herum, sondern kam gleich zur Sache.

Erstaunt riss der Juvespieler die Augen auf. „Was? Wirklich jetzt?", versicherte sich dieser nun.

„Zu 100 Prozent. Er hat eigentlich voll süß reagiert, als wir Mesut erwähnt haben. Seine Atmung wurde schneller, er hat seine Augen etwas aufgerissen und er ist auch etwas rot geworden", kam es nun schmunzelnd vom Kapitän der Schalker.

„Ach wie niedlich. Ich glaube, ich habe eine Mission für unsere Zeit hier", meinte nun Kehdira schmunzelnd.

„So etwas in der Art wollten wir von dir hören", gab Mats schmunzelnd zu, bevor sich die beiden verabschiedeten und den Raum verließen.

„Das hätten wir geschafft, wollen wir schlafen gehen?", fragte Hummels seinen Freund. Dieser nickte nur. Und schon machten sie sich auf den Weg in ihr Zimmer.

__________________________________________________________________________________

Sami hallten noch lange die Worte seiner Kollegen nach. Nun musste er ernsthaft überlegen. Zuerst musste er herausfinden, wie es um Mesut stand. Das dürfte nicht allzu schwierig werden, schließlich wusste er ja, wie er den Arsenalspieler zum Reden brachte.

Dann wurde es jedoch um einiges kniffeliger. Wie sollte er die beiden zusammenbringen? Er kannte den anderen ja gar nicht. Da musste er sich Hilfe holen. Dafür kam eigentlich nur Thomas in Frage, sonst kannte ja keiner den Angestellten. Aber der hatte doch selbst genug um die Ohren. Sie brauchten wohl noch einen Dritten in ihrer Runde. Wen würde sich wohl noch herausstellen.

Während Sami also so darüber nachdachte, klopfte es an seiner Zimmertür. Immer noch in Gedanken stand er auf und öffnete dieser. Davor stand niemand geringeres als Mesut Özil.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt