7- freie Zeit zu zweit

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„Was ist los mit dir? Normalerweise bist du doch auch nicht so still", wollte Mario verwirrt von seinem besten Freund wissen.

„Ich weiß auch nicht. Irgendwas ist mit Joshua los", versuchte der Dortmunder seine Gedanken in Wort zu fassen.

„Wie meinst du das?", erkundigte sich Mario. Dabei zog er fragend eine Augenbraue in die Höhe.

„Er ist irgendwie so traurig. Das letzte Mal, als ich ihn so erlebt habe, hat er mir von seinem Ex-Freund erzählt, der ihn wirklich mies behandelt hat", antwortete der ehemalige Gladbacher nachdenklich.

„Du solltest vielleicht einfach mal mit ihm reden. Wenn er es dir erzählen will, dann wird er das auch tun. So einfach ist das", erwiderte der Kleinere darauf.

Marco hatte eigentlich vor, etwas darauf zu sagen, schloss jedoch dann seinen Mund wieder. Währenddessen nahm er sich vor, den Vorschlag seines Freundes umzusetzen.

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Thomas und Manuel hatten es sich im Zimmer des Mittelfeldspielers gemütlich gemacht. Die beiden saßen auf dem Bett und knutschten rum. Irgendwann lösten sie sich keuchend voneinander.

„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe? Deine wunderschönen blauen Augen, dein außergewöhnlicher Charakter... Du bist einfach nur perfekt, Schatz", hauchte Thomas verträumt.

„Ich bin nicht perfekt und das weißt du genau. Schließlich hast du schon meine ganzen Macken erlebt", erwiderte der Torhüter schmunzelnd.

„In meinen Augen bist du es schon! Womit habe ich so jemanden wie dich nur verdient?", entgegnete der Jüngere flüsternd. Er drehte seinen Kopf zur Seit und blickte weg.

Der ehemalige Schalker seufzte, nahm das Kinn seines Freundes und drehte es so, dass er ihn ansehen musste. Tief blickte Manuel Thomas in die Augen, während er sprach:

„Die Frage sollte eigentlich sein, wie ich jemanden wie dich verdient habe? Thomas, du bist der Traum eines jeden Mannes und sicher auch von einigen Frauen. Mach dich nicht kleiner, als du bist! Ich liebe dich! Und das hat auch seine Gründe"

Seine kleine Rede besiegelte der Torhüter mit einem Kuss, den der Kleinere nur zu gern erwiderte. Alle Zweifel schienen vergessen. Es zählten nur sie! Liebe hatte kein Auswahlprinzip oder ergab auch nur irgendwo Sinn. Sie war unwillkürlich und verrückt. Genau das war den beiden Bayern in diesem Moment auch klar.

Eine kleine Träne rannte über die Wange von Thomas. Mit einem leichten Lächeln küsste Manuel sie weg. Eng umschlugen lagen die beiden da, bis sie sich für den Karaokeabend fertig machen mussten.

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Benedikt schlief. Und genau das gefiel Mats überhaupt nicht. Er hatte eigentlich gehofft, etwas Zeit mit seinem Freund verbringen zu können. Doch dieser war, kaum hatten sie ihr gemeinsames Zimmer betreten, wie ein Stein ins Bett gefallen.

Dem Kapitän der Dortmunder war nun langweilig. Und genau daran wollte er nun was ändern. Er legte sich also neben seinen Freund ins Bett und küsste diesen hinterm Ohr. Schnell reagierte der Schalker.

„Guten Morgen, Schatz! Komm, lass uns noch was gemeinsam machen", haucht der Lockenkopf seinen Freund ins Ohr.

„Nein, Mats. Lass mich schlafen", entgegnete der Ältere im Halbschlaf.

„Bitte, Bene" Darauf reagierte der Angesprochene nicht mehr.

Leise seufzte der Dortmunder, nun musste er wohl zu härteren Mitteln greifen. Ohne zu zögern, setzte er sich auf das Becken des Schalkers und begann an dessen Hals zu saugen. Ein leises Stöhnen entkam diesen.

Nun wanderte der Lockenkopf mit seiner Zunge immer weiter nach unten, bis er bei den Brustwarzen seines Freundes ankam. Er leckte, saugte und knabberte, als ginge es um sein Leben. Nun war das Stöhnen des anderen Verteidigers heftiger und erregter.

Schnell ließ der ehemalige Münchner seine Hand zu dem Schritt seines Freundes gleiten. Er kniff einmal fest zu, was dem Kapitän der Schalker dazu brachte, die Augen aufzureißen. Frech grinste Mats und stieg von seinem Freund.

„Ich gehe jetzt duschen. Eigentlich würde ich dich ja fragen, ob du mit willst, aber du hast ja gesagt, dass du schlafen möchtest", fügte er provokant hinzu. Dabei zog er sein Shirt aus und warf es Benedikt ins Gesicht.

So schnell konnte er gar nicht schauen, war der Kapitän der Schalker aufgestanden, hatte die Hand seines Freundes gepackt und diesen mit ins Bad geschliffen. Dort drückte er ihn an die Wand der Duschkabine und raunte: „Das wirst du bereuen"

Während er dies sagte, rieb er seine Beule an die von Mats. Ein kurzer, fordernder Kuss folgte. Als Mats Benedikts hämisches Grinsen sah, musste er schlucken. Das gefiel dem Dortmunder nämlich so gar nicht. Aber ja, er hatte es nicht anders gewollt.

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Leroy saß auf seinem Zimmer und dachte nach.

Je näher das anstehende Turnier auf ihn zukam, desto mehr Angst machte es ihm. Während er mit der restlichen Mannschaft beisammen war, hatte er weder Zeit noch Gelegenheit darüber nachzudenken. Doch wenn er so auf seinem Zimmer saß, waren seine Gedanken voll davon.

Der Schalker vergaß seine Umgebung und bekam auch nichts mehr von ihr mit. Weder das Klopfen, noch dass die Tür sich geöffnet hatte, registrierte er. Er war so mit seinen Selbstzweifeln beschäftigt, dass er erst mitbekam, dass er nicht mehr alleine war, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

Erschrocken zuckte Leroy zusammen und wirbelte um. So erkannte er, dass die Hand zu keinem geringeren als Shkordan gehörte. Dieser blickte ihn besorgt an und erkundigte sich:

„Ist alles in Ordnung?"

„Ja, nein... ich weiß auch nicht so recht", erwiderte der Jüngere wahrheitsgemäß.

„Was ist los?", wollte nun der Valenciaspieler wissen. Leroy wollte antworten, jedoch wusste er nicht was.

Seufzend ließ sich der Ältere neben ihm nieder und fragte:

„Du willst wohl nicht mit mir darüber reden, Kleiner. Stimmt's?"

„Doch schon, aber... aber ich weiß halt nicht, wo ich anfangen soll. Was ist wenn ich nicht gut genug bin? Wenn ich alles falsch mache und jeden enttäusche?", kam es nun verzweifelt vom Schalker. Er senkte seinen Blick.

„Leroy, sieh mich an und hör mir zu! Du wirst uns nicht enttäuschen, denn du hast Talent und spielst mit Leidenschaft. Ich weiß das, genauso wie du das weißt. Keine Ahnung, warum du dich so unterschätzt, aber ich vertraue auf dich, genau wie es die restliche Mannschaft tut", entgegnete Shkordan mit fester Stimme. Er war wirklich überzeugt von seinem Kollegen und das wollte er ihm beweisen.

„Danke, Shkordan", murmelte der Schalker verlegen.

„Gern geschehen, Kleiner", erwiderte dieser und drückte den Jüngeren kurz an sich.

„Ich mach mich jetzt fertig für später. Soll ich dich dann abholen, oder kommst du selber runter?", kam es fragend vom Älteren. Während er dies sagte, erhob er sich.

„Wenn du mich abholen könntest, wäre das toll", nuschelte Leroy verlegen.

„Gut, dann bist später", verabschiedete sich Mustafi und verließ das Zimmer. Beide hatte ein angedeutetes Lächeln im Gesicht.

Als Shkordan in seinem Zimmer ankam und sich sein T-Shirt auszog, roch er daran. Leroys Duft war hängen geblieben. Sein Lächeln vergrößerte sich.

Bevor der Verteidiger in die Dusche stieg, schnüffelte er noch ein paar Mal daran. Er konnte einfach nicht anders. Der Geruch des jungen Schalkers hatte seine Sinne vollkommen benebelt.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt