10. Türchen 8- Liebe in all ihren Variationen

841 54 5
                                    

Was macht man, wenn man um halb fünf morgens im Halbschlaf darauf wartet abgeholt zu werden?
Ja richtig, man lädt ein neues Kapitel hoch😁😂

In seinem Zimmer angekommen zog sich Daniel erstmals aus und hüpfte für eine kleine Erfrischung schnell unter die Dusche.

Der Katzenbesitzer spürte das Wasser auf seinen Körper runterprasseln. Fast augenblicklich entspannte er sich ein wenig. Nach den vielen Strapazen konnte er zum ersten Mal, wenn auch nur für einen kurzen Moment, abschalten.

In diesem gedankenlosen Zustand bekam der Angestellte nicht mit, was sich hinter ihm anbahnte. Erst als ihm auf einmal ein riesiger Stoffball in den Mund gestopft wurde, erkannte er Gefahr. Bevor Daniel etwas tun konnte, wurden ihm die Hände an den Rücken verdreht und dort gefesselt. Panisch blickte sich der 24-Jährige um. Doch da wurde sein Mund schon mit Klebeband bedeckt.

Plötzlich wurde Daniel grob rumgewirbelt. Als er kurz aufblickte, wurde ihm erst gänzlich bewusst, was hier gleich vor sich gehen würde. Unverzüglich stiegen ihm Tränen in die Augen. Sein Gegenüber blickte ihn mit diabolischem Grinsen an und drücke den Angestellten auf den Boden der Dusche. Daniels Schluchzer gingen im Rauschen des Wassers unter.

Mit dem Gedanken, dass ihn seine Vergangenheit nun endgültig eingeholt hatte, verfiel er in eine Art Trance. Auch als er wieder alleine war, lag Daniel noch immer auf dem Boden der Dusche. Seinen immensen Tränenfluss hatte er nicht wirklich unter Kontrolle.

__________________________________________________________________________________

Leroy hatte sich ganz zufällig neben Shkordan gesetzt. Dabei war es auch purer Zufall, dass sich die Hand des Jüngeren ab und zu mal auf das Knie des Valenciaspielers verirrte und dort Kreise nachfuhr, oder sogar hinauf zu dessen Oberschenkel wanderte.

Die plötzliche Stoßatmung des Älteren amüsierte den Schalker. Jedoch beschloss er, aufzuhören und wollte eigentlich seine Hand wieder wegziehen. Doch da machte ihm Shkordan einen Strich durch die Rechnung. Dieser packte nämlich sanft Leroys Handgelenk und drückte es mit leichtem Druck zurück auf sein Knie. Die Tatsache, dass der Ältere seine Hand nicht von der des Schalkers löste, könnte man als eine Art Selbstversicherung sehen, damit diese auch ja nicht unerlaubt wegging.

Die beiden drehten die Köpfe zueinander. Das Feuer im Hintergrund spendete romantisches Licht. Und aus irgendeinen unerklärlichen Grund mussten die beiden einfach grinsend. Dabei war es ihnen egal, wie das auf eventuell auf ihre Kollegen wirken könnte. Sie hatten ja nur Augen für sich.

Diejenigen, die die Szene beobachtet hatten, schmunzelten im Stillen vor sich. Ach, Liebe konnte doch so etwas schönen sein.

__________________________________________________________________________________

Sami blickte währenddessen besorgt zu Mesut, der neben ihm saß. Der Deutschtürke war niedergeschlagen und Sami wusste ganz genau warum. Dieses Szenario war dem Juvespieler zwar nicht unbekannt, aber trotzdem wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte.

Dieses Mal war es anders, als die Male davor. Der Arsenalspieler hatte schon die ganze Zeit nichts mehr gesprochen. Klar, eine naheliegende Vermutung wäre, dass sich Mesut und Daniel generell irgendwie gestritten hatten, was ihn logischerweise runter zog. Und auch dessen Äußerung im Mannschaftsbus würde gut dazu passen, aber machte das seinen Kollegen wirklich so fertig?

Wenn ja, dann wäre das doch der ultimative Beweis dafür, dass der Arsenalspieler tiefere Gefühle für den Angestellten hatte. Warum sollte es ihm denn sonst so nahe gehen?

__________________________________________________________________________________

Wortlos stand Thomas auf, setzte sich auf den Schoß seines Freundes und schlang seine Beine um die Hüfte des Älteren. Der Mittelfeldspieler blickte Manuel tief in die Augen und küsste ihn fordernd.

„Es tut mir leid, was im Bus vorgefallen. Können wir das nicht einfach vergessen? Ich möchte nicht mehr mit dir streiten", flüsterte der Bayer schüchtern.

Unverzüglich zog der ehemalige Schalker den Jüngeren ganz nah zu sich und schlang seine Arme um ihn. Fast schon automatisch vergrub der Mittelfeldspieler seinen Kopf in die Brust des Größeren. Der murmelte noch leise: „Ich doch auch nicht, mein Schatz. Ich doch auch nicht"

So verweilten die beiden Bayern stumm. Sie wollten nicht mehr über den Vorfall oder über sonst irgendetwas sprechen. Im Moment genossen sie nämlich nur die Nähe des anderen.

Da die zwei die Augen geschlossen hatten, bemerkten sie nicht, wie Benedikt ihnen sehnsüchtige Blicke zuwarf. Seufzend drehte er sich zurück zu seinem Freund, der aber gerade sehr intensiv auf Marco einredete.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt