6- Zimmergenossen

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„IST DAS EUER ERNST? KONNTET IHR NICHT EINFACH MAL DIE KLAPPE HALTEN UND ES DABEI BELASSEN? WARUM HABT IHR NICHT MAL ALLEINE MIT IHM GEREDET? ES GÄBE SO VIELE MÖGLICHKEITEN! ABER WAS TUT IHR? IHR STELLT IHN HIER EINFACH BLOß UND DAS NOCH GRUNDLOS", schrie Thomas die beiden Kapitäne, die immer kleiner wurde, wütend an.

„Schatz, beruhige dich", versuchte nun Manuel seinen Freund zu besänftigen.

„Nein, ich werde mich ganz bestimmt nicht beruhigen. Sollen die zwei ruhig einsehen, dass sie etwas gewaltig falsch gemacht haben", zischte der Mittelfeldspieler zornig. Nun sprang der Bayer auf und verließ die Runde.

„Was machst du?", erkundigte sich der Welttorhüter verwundert.

„Ich schau zu Daniel, kommst du mit?", wollte Thomas nun viel sanfter wissen.

„Wieso denn das?", fragte nun der Torwart.

„Weil er genau in diesem Moment vollkommen durcheinander in seinem Bett liegt und dringend jemanden brauchen könnte, der ihn tröstet", erklärte der Mittelfeldspieler seufzend.

„Woher willst du das wissen?", harkte nun der ehemalige Schalker nach.

„Seine Haltung und die Art, wie er sich verabschiedet hat waren sehr aussagekräftig", erläuterte Thomas kurz.

„Vielleicht wäre es besser, wenn du zuerst Mesut zu ihm lässt und dann morgen mit ihm sprichst", mischte sich nun Sami ein.

„Von mir aus. Ich will einfach, dass er heute noch die Chance hat mit jemanden über alles zu reden", stimmte der Bayer seufzend ein.

„Wer hat gesagt, dass ich überhaupt mit ihm sprechen will? Schließlich hat er es ja auch nicht mit mir getan", kam es nun vom Deutschtürken.

„Wir wissen alle, dass du mit ihm reden willst, also tu nicht so. Er liegt in Zimmer 15", war das einzige, das Thomas dazu sagte, bevor er sich mit Manu auf den Weg in sein Zimmer machte. Die restliche Gruppe löste sich daraufhin auf. __________________________________________________________________________________

„Wie war es eigentlich?", fragte Jonathan neugierig. Beide machten sich gerade bettfertig.

„Wie war was?", kam es gespielt verwirrt von Marco. Eigentlich wusste er genau, was sein Zimmerkamerad meinte.

„Obwohl du genau weißt, wovon ich spreche, gebe ich dir einen kleinen Hinweis", entgegnete der Verteidiger und deutete auf die Stelle, an der Joshua zuvor das Salz abgeleckt hatte.

„Wie soll es denn gewesen sein? Es war halt eine Zunge, die an meinen Hals war", versuchte der Dortmunder der Frage auszuweichen.

„Also macht dich das immer so an, oder wie?", harkte nun der Leverkusener nach provokant.

„Wie bitte?", entkam es dem Mittelfeldspieler leicht erschrocken.

„Ein einfaches ‚Ja' hätte auch genügt, aber okay", meinte Jonathan noch schulterzuckend.

Bevor er sich ins Bett legte, fügte er noch mit breitem Grinsen ein „Gute Nacht" hinzu.

Marco blickte seinen Zimmergenossen mit offenem Mund an. Er hatte wirklich nicht gerechnet, dass es der Jüngere es so faustdick hinter den Ohren hatte.

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„Leroy findet dich also scharf", sagte Mario wie aus dem nichts.

„Soll vorkommen", entgegnete der Verteidiger nur.

„Und was hältst du von ihm?", wollte nun der andere wissen.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt