4- die Schnitzeljagd 3

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„Und ihr meint, dass oben die ‚einzig andere' Perspektive ist? Was ist, wenn damit gemeint ist, dass sich etwas weit unten befindet?", warf nun der Barca-Torwart ein.

Darauf gab sich Shkordan geschlagen: „Gut, dann suche ich mit jemanden unten und schaust, ob du oben erfolgreich bist" Ein zustimmendes Nicken von der restlichen Gruppe folgte.

„Gleiche Teilung wie vorher?", erkundigte sich Leroy.

„Wenn es dir nichts ausmacht", kam es nun von Benedikt.

„Nein, nein, ist schon okay", beteuerte daraufhin der junge Schalker. Sein Kapitän nickte nur und sie machten sich an die Arbeit.

Marc, Lukas und Benedikt verzweifelten fast. Oben sah einfach alles gleich aus und sie mussten ständig aufpassen, nicht in irgendwelche Bäume oder gar in einander zu laufen. Es war mühselig und nervenaufreibend, aber sie wussten alle, dass jammern nichts nützen würde.

Auch Leroy und Shkordan konnten viel an ihrer Arbeit aussetzten. Schließlich war der Boden nicht nur feucht, von dem Regen vom Vortag, nein, er war auch noch voller ekliger Nachtschnecken. Im Übrigen mussten auch sie aufpassen, nirgendswo dagegen zu krabbeln. Und wäre das alles nicht schon genug, fanden sie das auch irgendwie erniedrigend. Aber an ihren angeknackten Stolz wollten sie jetzt wirklich nicht denken, der war nämlich im Moment ihr kleinstes Problem.

Gerade als er darüber nachdachte, fiel dem Valenciaspieler ein gewebtes Netz ins Auge. Neugierig rappelte er sich auf und ging zur besagten Stelle. Vorsichtig hob er das in die Höhe und wie sollte es anders sein lag darunter auch wirklich ein Umschlag.

„Ich hab' den Umschlag", rief Mustafi zu seinen Kameraden. Schnell hatten diese zu dem Verteidiger, welcher auch schon begann, das eine Wort vorzulesen: „Troll"

„Häh, what?", entkam es dem Barca-Torwart nicht gerade geistreich.

„Das habe ich mir auch gerade gedacht", murmelte Leroy nachdenklich.

„Kommt schon Leute, das schaffen wir. So, was wissen wir alles über Trolle?", fragte Lukas begeistert.

„Sie sind hässlich" „Sie stinken" „Sie leben unter einer Brücke" „Es gibt sie nicht"

Nun war es ruhig, bis Shkordan plötzlich die Augen aufriss und aufgeregt wie ein Kleinkind zu hüpfen begann. Während er den Brief wieder im Kuvert verstaute und dieses zurücklegte, rief: er „Das ist es! Ich weiß, wo wir hin müssen"

Seine restliche Gruppe musterte ihn misstrauisch, folgte aber dann den Verteidiger, der sich schon auf den Weg gemacht hatte.

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Es hatte lange gedauert, bis sie endlich herausgefunden hatten, was es mit der Zahlenkombination auf sich gehabt hatte. Es war Bastian gewesen, der die Lösung geliefert hatte:

„Also 22 steht für B, 33 für E, 777 für R und 4 für G. Unser Hinweis lautet also Berg. Und soweit ich mich zurückerinnern konnte, ist sogar einer auf der Karte"

„Wie bist du da drauf gekommen?", fragte Joshua mit weit aufgerissenen Augen. Der junge Bayer war so erstaunt, dass er vergessen hatte, dass er eigentlich überaus traurig war.

„Naja, als jung war, hatten wir noch keine Touchscreens bei unseren Handys, sondern nur Zahlenfelder. Wenn man also zweimal die 2 und zweimal die 3, dann dreimal die 7 und danach einmal die 4 gedrückt hatte, hatte man das Wort Berg eingetippt", erklärte der DFB-Präsident lachend. Leicht beschämt sah der Bayer darauf zu Boden.

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