5- klärende Gespräche 2

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Jetzt geht die Story erst richtig los...

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„Also Mesut, was ist los?", wollte Sami neugierig wissen.

Die beiden saßen im Schneidersitz auf dem großen Doppelbett des Zimmers.

„Wieso sollte etwas los sein?", kam auch schon die Gegenfrage des Deutschtürken.

„Ach Mesut, müssen wir das jetzt alles durchkauen?", fragte der Juvespieler seufzend.

„Ich weiß nicht was du meinst", beteuerte Mesut.

„Wieso bist du nicht in deinem Zimmer?", kam auch schon die nächste Frage Khediras.

„Ich verbringe viel Zeit hier. Das sollst du eigentlich wissen", verteidigte sich der Arsenalspieler leicht genervt.

„Hat es vielleicht mit dem Kleinen vom Personal zu tun?", hakte Sami nun nach.

„Wieso sollte Dani etwas damit zu tun haben"

„Dani heißt er also. Komisch, mir gegenüber hat er sich gar nicht vorgestellt"

„Du warst ja auch früher weg", meinte Mesut schulterzuckend.

„Magst du ihn?"

„Ich kenne ihn erst seit kurzem"

„Das ist keine ordentliche Antwort"

„Was willst du denn hören?"

„Irgendwas zwischen ‚ich hasse den Typen' und ‚ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt', würde mich zufriedenstellen", kam es ernst vom Juvespieler.

„Was soll der Mist, Sami?", fragte Mesut erheblich genervter.

„Das war auch keine Antwort", meinte dieser einfach nur.

„Gut, ich finde ihn ganz nett. Zufrieden?", zischte der Jüngere.

„Ganz nett? Bist du dir sicher, dass du nicht komplett sexy und anziehend meinst?", wollte Sami nun lachend wissen. Mesut riss die Augen weit auf und starrte seinen Kollegen an:

„Du hast doch 'nen Knall, Khedira"

„Du hast es nicht abgestritten, also liege ich wohl gar nicht so falsch", sagte dieser mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Daraufhin erwiderte der Deutschtürke, der etwas rot angelaufen war, nichts mehr. Das nahm sein Gegenüber nur als Aufforderung weiter zu reden:

„Es wäre viel einfacher, würdest du einfach zu deinen Gefühlen stehen. Schließlich ist es was ganz natürliches sich zu verlieben"

„Wie kommst du darauf, dass ich mich in ihn verliebt hätte?"

„Ach komm, du bist nicht gerade unauffällig, zumindest nicht, wenn man dich so gut kennt, wie ich es tue. Du bist ganz anders, wenn er da ist. Ich hab' dich noch nie so erlebt. Bei jeder Erwähnung seines Namens oder generell von ihm wirst du hellhörig oder läufst rot an. Gib es doch einfach zu, du, Mesut Özil, empfindest etwas für ihn!", antwortete Sami.

Er hatte sich wirklich in Rage geredet. Sein Blick hatte er nicht eine Sekunde von seinem Kollegen abgewandt. Er durchbohrte Mesut förmlich damit. Dieser schluckte hörbar.

„Willst du nichts dazu sagen?", meinte er jetzt mit fest aufeinander gepressten Lippen.

„Was soll ich den deiner Meinung nach groß dazu sagen? Ich weiß doch selber nicht, was er für mich ist. Ja, ich gebe es zu, ich finde ihn sexy und anziehend und genieße es, wenn er mich berührt. Aber wie gesagt, ich kenne ihn kaum und weiß nicht wirklich viel über ihn.", erwiderte der Angesprochene. Seine Stimme war ein Mix aus Verzweiflung, Aussichtslosigkeit und irgendetwas, das Sami nicht wirklich definieren konnte.

„Hey Mesut, das kann man doch leicht ändern. Kopf hoch", meinte Sami aufmunternd.

Nun herrschte eine merkwürdige Stimmung im Zimmer des Juvespielers. Keiner der beiden wusste was zu sagen war. Özil blickte seinen Kollegen nicht an. Sami fühlte sich momentan hilflos und überlegte, was er jetzt tun sollte.

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Daniel atmete einmal tief durch, bis er sich entschloss zu klopfen. Nur wenige Sekunden später er dann wirklich herein gebeten.

„Was willst du denn hier?", fuhr ihn der Welttorhüter zornig an.

„Es tut mir leid, wenn ich störe, aber könntest du bitte kurz mitkommen?", fragte der Angestellte höflich.

„Nenn mir nur einen Grund, wieso ich das tun sollte?", kam auch schon die feindselige Gegenfrage.

„Bitte. Es geht um Thomas", flehte nun der Katzenbesitzer.

Sofort sprang Manuel von seinem Bett auf und ging mit großen Schritten auf Daniel zu.

„Was ist mit ihm?", wollte er sofort alarmiert, aber immer noch wütend wissen.

„Komm doch einfach mit", meinte nun der Angestellte. Dabei packte er den Torwart am Arm und zog ihn ins Zimmer des Mittelfeldspielers. Daniel klopfte nicht, sondern ging einfach so hinein. Auf dem Bett lag Thomas, er war allein.

„Ihr beiden habt euch etwas sehr wichtiges zu sagen. Wenn ich wieder komme, will ich, dass ihr das endlich geklärt habt", schrie er den beiden zu und verließ das Zimmer. Er hoffte, dass die beiden auch tun würden, was er ihnen gesagt hatte.

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Eine Weile herrschte Stille bei den beiden Bayern, doch Manuel brannte es unter den Fingernägeln. Er wollte unbedingt wissen, was der Typ gemeint hatte.

„Du wolltest mir etwas sagen?", erkundigte er sich deshalb schüchtern.

Der Mittelfeldspieler atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er langsam anfing:

„Nein, ähm ich meine ja... Ich kann mir schon vorstellen, dass das jetzt komisch für dich klingt. Aber ja, was soll man machen. Manu, ich liebe dich. Schon wirklich sehr lange, aber ich hab' mich nie getraut es dir zu sagen"

Seine Stimme wurde weinerlicher und er konnte die Tränen, welche sich schon den ganzen Tag angekündigt hatten, nicht mehr unterdrücken. Manuel nahm ihn in den Arm. Wie sehr hatte Thomas diese Berührungen doch vermisst.

„Deswegen musst du doch nicht weinen. Ich liebe dich doch auch, Thommy", gestand nun der Torwart. Unverzüglich blickte der Mittelfeldspieler auf.

„Aber wieso hast du dann die ganze Zeit Joshua angemacht?", wollte er dann wissen, als er realisiert hatte, was Manuel gerade zu ihm gesagt hatte.

„Ich hab' ihn doch nicht angemacht. Er ist ein Freund von mir und es macht mir halt Spaß ihn so zu provozieren", erklärte der ehemalige Schalker.

„Außerdem musst du nicht reden. Ich meine, was ist da zwischen dir und dem Typen vom Personal", entkam es ihm nun bitter.

„Dani und ich sind Freunde. Er hat mir geholfen, als ich vollkommen am Boden war. Ohne ihn würden wir jetzt nicht hier sein", verteidigte Thomas Daniel nun.

Wieder ein kurzer Moment der Stille.

„Du meinst das wirklich ernst? Also dass du mich liebst?", versicherte sich der Mittelfeldspieler nun.

„Ja, mehr als alles andere! Ich liebe dich wirklich, Thommy"

Nun beugte sich Thomas vor und drücke seine Lippen auf die des Torhüters. Das Kribbeln, war sofort da und wurde noch stärker, als Manu den Kuss erwiderte.

Als sie sich voneinander lösten, blickten die zwei Bayern sich an. Sie brauchten keine Worte, um zu beschreiben, was da gerade passiert war. Nein, sie brauchten nur sich.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt