Mario hingegen hatte sich mit Marco auf die Suche nach Joshua gemacht. Diesen fanden die beiden in seinem Zimmer. Er lag auf dem Bett und hörte Musik.
„Hey Josh" begrüßte ihn Mario, „wir wollten etwas mit dir bereden. Willst du vielleicht kurz mitkommen?"
„Hey, ihr beiden. Ja klar", antwortete dieser und folgte den beiden.
Die drei beschlossen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen.
„Also was gibt's?", wollte nun der kleine Bayer wissen.
„Nun ja, wir haben gehört, dass Manu seit neuestem ziemlich eifersüchtig wird, wenn man Thomas und den Typen vom Personal in einem Satz erwähnt", begann Marco zögerlich.
„Woher wisst ihr das?", wollte der Bayernspieler erstaunt wissen.
„Sowas bleibt nie lange geheim. Wir haben uns gedacht, dass wir sie vielleicht verkuppeln könnten", erklärte nun Mario.
„Bin dabei. Ich weiß zwar, wie Manuel zu der ganzen Sache steht, aber das reicht bei weitem nicht", stimmte Joshua sofort zu.
„Wir müssen eigentlich zuerst herausfinden, was Müller empfindet. Dann wissen wir auch, wie wir weiter machen müssen" Ein zustimmendes Nicken der beiden Bayern bekräftigte Marco in dieser Aussage.
„Aber wie soll das gehen? Wenn er nicht reden will, dann redet er auch nicht. Dann geht er dir aus dem Weg und versteckt sich bei Jerome oder fährt dich so an, dass du zukünftig Angst hast, ihn anzusprechen", gab Joshua zu bedenken.
Jeder dachte angestrengt nach, bis Mario die Idee kam:
„Warum organisieren wir nicht einfach eine Runde Wahrheit oder Pflicht?"
„Also eins muss ich schon sagen, Sunny, deine Idee ist genial", gab der Dortmunder lachend zu.
„Danke, Woody, das weiß ich auch", erwiderte dieser gespielt arrogant.
Alle drei lachten und machten sich auf den Rückweg. Schließlich war es gleich Zeit fürs Abendessen.
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Manuel währenddessen hatte sich ein ruhiges Plätzchen gesucht. Er musste nachdenken.
Der Welttorhüter wusste nicht, was er bei Thomas falsch gemacht hatte. Es war ungewöhnlich, dass er nicht mit ihm redete. Diese Tatsache verletzte ihn, sehr sogar.
Immer wieder kam ihm das Gespräch mit Joshua in den Sinn. Ja, er war eifersüchtig. Aber durfte er das überhaupt? Thomas und er waren ja ‚nur' beste Freunde. Egal was sich der Torhüter noch wünschte, es war halt einfach so.
Selbst wenn das Problem mit der Eifersucht nicht wäre, wüsste er immer noch nicht, wieso der Mittelfeldspieler ihm so eindeutig aus dem Weg ging und aggressiv anfuhr. Irgendwas musste er falsch gemacht haben. Nur fiel ihm halt einfach nicht ein, was es gewesen war. Er würde sich doch sofort dafür entschuldigen! Schließlich wollte er Thomas nicht verlieren. Egal, ob sie für immer ‚nur' beste Freunde blieben, oder ob sich da noch mehr daraus entwickeln würde. Ein Leben ohne Thomas konnte und wollte sich Manuel nicht vorstellen.
Seufzend begab er sich zum Quartier. Es war bald Zeit fürs Abendessen.
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Als letzter traf Thomas beim Abendessen ein. Kaum hatte er den Saal betreten, hörte er auch schon Jerome schreien: „Was hast du denn getrieben? Oder sollte ich lieber fragen wo?"
Schon lag wieder ein großer Teil der Aufmerksamkeit auf ihnen.
„Haha, sehr witzig. Wirklich Jerome", meinte der Mittelfeldspieler augenverdrehend und setzte sich neben den Verteidiger.
„Das war keine Antwort auf meine Frage", meinte dieser nur grinsend.
„Auf dem Bett, auf dem ich gerade war, waren sehr viele Katzenhaare und ich hatte bis jetzt weder Zeit noch Lust mich von denen auf meiner Hose zu befreien", erklärte Müller nun.
„Und bei welchem Bett war das? Und was hast du überhaupt auf den Bett gemacht", hakte Boateng interessiert nach.
Nun war es Thomas, der grinste. „Das, mein Lieber, musst du nicht wissen"
Das brachte diejenigen, die den beiden bis dahin zugehört hatten zum Lachen. Jeromes gespielt beleidigter Gesichtsausdruck trug dazu maßgeblich bei.
Nun widmete sich Thomas seinem Essen. Jedoch war er nach der halben Portion bereits satt.
„So Männer, wir machen hier gleich nach dem Essen einen Spielabend. Ich habe bereits alles zusammengesucht, was wir dafür brauchen werden", verkündete Jogi. Er ignorierte seine genervt und ungläubig dreiblickenden Spieler und verließ den Raum, nur um kurz darauf mit vielen Schachteln zurück zu kommen.
Seufzend aßen die letzten Spieler auf und räumten ihr Geschirr auf den schon bereitstehenden Servierwagen, um die Tische abzuräumen. Schnell wurden besagte Tische noch abgewischt.
„So, hier haben wir ‚Mensch ärger' dich nicht', ‚Mühle', ‚Dame', ‚Schach' und so. Hier sind dann die Kartenspiele. Bitte verteilt euch damit halbwegs gleichmäßig auf den Tischen", wies der Bundestrainer sie an. Ein verstehendes Nicken seitens der Mannschaft war die Antwort.
Während die ersten zu den aufgelegten Spielen gingen, stand Thomas lustlos im Raum. Er wusste nicht so wirklich, was er tun sollte. Irgendwann kam dann Mario mit Marco auf ihn zu und fragte:
„Hey Thommy, willst du mit uns Mensch ärger dich nicht spielen?"
„Klar, wieso nicht", meinte dieser einfach. Die drei steuerten auf einen verhältnismäßig ruhige Ecken, in der sie sich dann auch niederließen. Schnell hatten alle drei ins Spiel gefunden und hängten sich auch dementsprechend rein.
„Nein Thomas, fahr einfach mit dem anderen. Wehe du nimmst dir diesen Kegel auch noch", schrie Marco bald verzweifelt durch den Saal. Viele Köpfe drehten sich nach ihnen um.
Mario fasste die ganze Situation schnell zusammen: „Mensch ärger dich nicht" Viele lachten oder nickten verstehend. Wundern tat es schließlich keinen. Das sollte nicht die einzige Unterbrechung dieser Art bleiben.
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EM 2016 - Das Trainingslager davor
Fanfic10 Tage vor EM-Auftakt trifft sich die deutsche Nationalmannschaft am Flughafen. Es ist Zeit, um nach Frankreich zu fliegen. Dort werden sie die Zeit bis zu ihrem ersten Spiel mit einem teamstärkenden Trainingslager überbrücken. Was genau damit geme...