5- auf zur Kletterhalle

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„Guten Morgen! Wir werden heute klettern gehen und kommen erst am Abend wieder hierher", stellte Joachim das Tagesprogramm vor. Jogi nützte die folgende Gelegenheit, um Mesut kurz zur Seite zu nehmen.

"So Mesut; ich denke, du solltest den Tag hier verbringen. Schließlich kannst du sowieso nicht mit klettern und würdest dich dort wahrscheinlich nur langweilen", schlug der Bundestrainer nun vor.

Darauf nickte der Deutschtürke nur und ging zurück zu seinem Tisch, an dem ihn Sami schon neugierig erwartete.

„Und? Was wollte er?", verlangte der Juvespieler gleich zu erfahren.

„Er hat gesagt, es wäre besser, wenn ich den Tag hier verbringen würde", erklärte der Gefragte eintönig.

Daraufhin sagte Khedira nichts mehr, sondern sah seinen Kollegen prüfend an.

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Die restliche Mannschaft stieg in ihren Bus ein. Wohin dieser mit ihnen fuhr, wussten sie noch nicht.

„Ursprünglich hätte ich vorgehabt, dass wir auf einen der Berge klettern. Aber das wurde aufgrund des heftigen Regens vor zwei Tagen als zu gefährlich eingestuft, deswegen fahren wir in eine nahegelegene Kletterhalle. Bitte findet euch während der Fahrt in 2er-Gruppen zusammen. Euer Partner darf aber nicht euer Zimmerkollege sein. Einzige Ausnahme sind dabei Marc und Bernd, ihr müsst ein Team bilden. Ach ja, es wird eine 3er-Gruppe geben, weil Mesut ausgefallen ist", erklärte Jogi.

Schnell fanden sich die ersten Teams. Erik lugte kurz zu Julian. Jedoch sah der Dortmunder schnell wieder weg, als er bemerkte, wie dieser mit Jonas einschlug. Nun musste er wieder an die Schnitzeljagd denken. Seine Eifersucht stieg durch den alleinigen Gedanken daran, wie die zwei miteinander umgegangen waren, rasant an.

Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter, weshalb der Dortmunder aufblickte.

„Hey Erik, machen wir zusammen?", fragte Christoph, der eine Reihe hinter ihm saß. Er drehte sich kurz zu diesen um und antwortete mit einem „Ja". Die restliche Fahrt blieb er still und starrte auf den Boden.

So bemerkte Erik auch nicht, dass Julian Weigl, der neben ihm saß, traurig aus dem Fenster saß und gelegentlich neidische Blicke zu dem Gladbacher hinter sich warf. Der Dortmunder hatte eigentlich auch vorgehabt, seinen Teamkameraden zu fragen, hatte aber im letzten Moment gezögert. Nun war es zu spät.

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Manuel warf Thomas immer wieder unauffällige Blicke zu. Normalerweise wäre es selbstverständlich, dass die beiden ein Team bilden würden, aber dieses Mal eben nicht.

Der Torhüter vermisste seinen besten Freund schrecklich und es schmerzte ihm in der Brust, als er zusah, wie sich Thomas mit Mario zusammentat. Er war so schrecklich neidisch und zwang sich seinen Blick abzuwenden.

Der ehemalige Schalker wurde sofort in ein Gespräch mit Benedikt verwickelt, welcher wissen wollte, ob sie eine 2er-Gruppe bilden wollte. Froh über diese kurze Ablenkung stimmt der Torhüter zu. Und die beiden unterhielten sich intensiv über die Stärken und Schwächen der ukrainischen Defensive, die ihnen ja beim ersten EM-Spiel begegnen würde.

Dadurch bemerkte der Welttorhüter nicht mehr, wie ihn Thomas traurig ansah und wie dieser darauf verletzt seine Tränen, die ihm schon in den Augen standen, wegblinzelte. Dies fiel nur Mario Götze auf, der seinen Kameraden genau beobachtet hatte.

Lange konnte es schließlich mit den beiden Bayernspielern nicht mehr so weiter gehen.

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Etwas abseits von diesem Geschehen saßen Joshua und Marco. Die zwei konnten es sich nicht wirklich erklären, aber seit ihrer Diskussion vom Vortag hatten beide das Bedürfnis gespürt, weiterhin Zeit mit dem anderen zu verbringen.

Sie sprachen über ziemlich viele belanglose Themen. Marco achtete immer noch darauf, Joshua nicht zu nahe zu treten. Er wollte dem kleinen Bayer nicht noch einmal so am Boden zerstört erleben.

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Auch Leroy und Shkordan hatten sich zusammen getan. Vor der Schnitzeljagd hatten sie ja eigentlich nichts miteinander zu tun gehabt. Nun allerdings nutzten sie die Gelegenheit, um sich besser kennenzulernen. Warum wusste keiner so genau.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt