20. Türchen 9- Wahrheit oder Pflicht, die zweite 3

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Nach einigen mehr oder weniger blöden Kommentaren und ein paar breit grinsenden Gesichtern konnte die Flasche erneut gedreht werden. Dieses Mal landete sie bei Christoph, der sich für Pflicht entschied.

„Ähm gut, dann setzt du dich bitte auf dem Schoß von irgendjemanden und kuschelst dich für das restliche Spiel an ihn", sagte der Welttorhüter schließlich.

Leicht überfordert blickte sich der Gladbacher um. In seiner gedanklichen Liste für potentielle Kandidaten strich er zuerst mal alle Paare. Übrig blieben da nur noch Joshua, Jerome, Mario Gomez, Mesut, Schweinski, Sami, Mario Götze, Shkkordan, Leroy, Toni, Emre, Daniel, Andre, Marco und Jonathan.

Christoph entschied sich, alle, die so gut wie in einer Beziehung waren, auszugrenzen.

Jerome, Mario Gomez, Mesut, Sami, Mario Götze, Toni, Emre, Daniel, Andre und Jonathan.

Jetzt musste der Gladbacher nur mehr den auswählen, bei dem ihn das am wenigsten peinlich war. Da er das aber nicht wirklich beurteilen konnte, zählte er einfach aus. Sein Auserwählter war deshalb Daniel. Schnell stand der 25-Jährige auf und machte sich auf dem Weg zu diesem.

Zögerlich blickte der Fußballer den Jüngeren an. Dieser verstand die ungestellte Frage, nickte und klopfte leicht auf den Schoß. Verunsichert setzte sich der Nationalspieler drauf. Schon spürte er die Arme des Angestellten an seiner Hüfte, woraufhin sich Christoph einfach an ihn kuschelte. Durch den ganzen Körperkontakt spürte er auch, wie einsam er doch in den letzten Tagen gewesen war. Gerade deshalb genoss er es, gegen den trainierten Körper des Jüngeren zu lehnen und dessen Nähe zu spüren.

„Willst du eigentlich auch noch drehen, oder wird das heute nichts mehr?", kam es grinsend von Manuel. Dieser schüttelte amüsiert den Kopf und bedachte seinen Kollegen mit spitzbübischen Blick.

Leicht errötet, weil ihm diese Situation ziemlich peinlich war, griff schnell nach der Flasche, um zu drehen. Diese landete bei Julian Weigl, welcher sich sogleich für die Wahrheit entschied. Sofort fiel dem Gladbacher etwas ein, das er schon immer vom Jüngeren wissen wollte:

„Wo und wann hattest du deinen peinlichsten Ständer?"

Leicht geschockt blickte der Dortmunder seinen Kollegen an.

„Das war vor etwa zwei Jahren, als ich am Blinddarm operiert wurde. Da mussten zuvor nämlich alle Haare unten rum ab und ja, was soll man sagen... Der Krankenpfleger, der das gemacht hat, war schon ziemlich heiß", stotterte Julian vor sich hin.

„Nicht dein Ernst?", entkam es seinem Zimmerkameraden japsend.

„Oh Gott, das übertrifft ja schon fast Toni und seine Triebe", lachte Andre.

„Und wie hat der dann reagiert?", wollte nun Christoph wissen.

„Er hat mich angegrinst und mir seine Telefonnummer zugesteckt", erzählte der Dortmunder schulterzuckend.

„Was echt? Und was war dann?", erkundigte sich nun Andre, der sich wieder halbwegs beruhigt hatte.

„Das, mein Lieber, willst du gar nicht wissen", entgegnete Julian frech und streckte ihm die Zunge raus. Nun herrschte eine allgemein recht amüsierte Stimmung.

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Kopfschüttelnd drehte Julian die Flasche weiter. Diese blieb bei Joshua stehen, der sich wie beim letzten Mal auch für Pflicht entschied. Weigl dachte ein paar Momente über potentielle Aufgaben nach, bis er an das gemeinsame Tanzen dachte. Sofort fiel ihm eine Aufgabe für seinen bayrischen Kollegen ein.

„Also Josh, du wirst jetzt Marco küssen. Für mindestens 30 Sekunden und natürlich mit Zunge", erklärte der Dortmunder grinsend.

Erschrocken blickte der Verteidiger auf und wollte schon etwas erwidern, doch da blickte ihn Julian nur mit einem bestimmenden Blick an, der ihn augenblicklich jeden Mut zum Widerstand nahm. Vorsichtig stand er auf und ging auf zittrigen Beinen auf Marco zu, bevor er sich vor diesen niederließ. Der Dortmunder schaute Joshua mit großen Augen bei jeder ach so kleinen Bewegung zu.

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