4- Was weiß Daniel?

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Im Speisesaal angekommen, sahen sie, dass die Tische bereits gedeckt waren. Also setzten sie sich und warteten auf das Essen. Dieses kam auch keine zwei Minuten später von Daniel transportiert herein.

Diese beäugte die fertig aussehenden Spieler misstrauisch, aber doch irgendwie amüsiert, während er sich stumm daran machte, die Teller auf den Tischen abzustellen. Als er damit fertig war, ging er wieder in die Küche.

Thomas konnte spüren, dass da irgendwas faul war. Deshalb stand er auf und betrat ebenfalls die angrenzende Küche. Dass er wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, war ihm herzlich gleich.

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Währenddessen tippte Mats seinen Freund an und erzählte ihm flüsternd: „Heute haben mich Joshua und Marco gefragt, ob wir ihnen nicht helfen wollen Thomas und Manuel zusammen zu bringen"

„Ich bin dabei", stimmte der Kapitän der Schalker sofort zu, was Mats wenig überraschte.

„Wie wärst, wenn wir uns einfach mal den Typen vorknöpfen und ihm sagen, dass er Thomas in Ruhe lassen soll?", schlug der schwarzhaarige Lockenkopf zu.

„Gut, das machen wir. Wir wär es, wenn wir nach dem Abendessen zu ihm gehen?"

„Das dürfte gut passen. So machen wir's", beschloss Benedikt, bevor er sich seinem Essen widmete.

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„Was ist los?", wollte der Mittelfeldspieler sofort wissen, als sich die Tür hinter ihm schloss.

„Sollte etwas los sein?", erkundigte sich nun Daniel.

Er versuchte einen auf unwissend zu machen, was ihm aber nicht gänzlich gelang. Der Bayer bemerkte die natürlich und hob deshalb nur wissend eine Augenbraue.

„Naja, es könnte vielleicht sein, dass ich gesehen habe, wie ihr heute Vormittag versucht habt zu singen", meinte der Katzenbesitzer schließlich gespielt unschuldig.

„Was meinst du damit?", harkte Müller interessiert, aber trotzdem misstrauisch nach.

„Nicht so wichtig. Geh essen", kam es nun schnell von Daniel.

Doch wie zu erwarten, ließ sich der Bayernspieler nicht so einfach abschütteln. Rasch blickte er sich um. Dabei entdeckte er einen Schneebesen neben sich, nach welchem er auch ergriff.

„Erzähl es mir, oder du bekommst den Zorn des Schneebesens zu spüren", forderte Thomas. Zur Unterstreichung dieser ‚Drohung' fuchtelte er noch etwas mit diesen herum.

„Ich halte nichts von leeren Versprechungen, also geh einfach essen, Müller", entkam es dem Angestellten nun lachend.

„Lauf", war das einzige, das er noch vom Mittelfeldspieler hörte, bevor dieser einen Satz nach vorne machte. Das ließ sich der Katzenbesitzer nicht zweimal sagen, denn schon lief er los. Da die Küche klein war, blieb ihm nur ein Ausweg – der Speisesaal.

Ohne Nachzudenken rannte er in diesen. Jedoch unterschätze er Thomas, der ihn ungefähr in der Mitte des Saales zu fassen bekam. Der Bayer riss ihm am Kragen zurück und schmiss ihn leicht auf den Boden, wo er sich dann auf Daniels Brust setzte.

„Letzte Chance", meinte er nun und hob wieder den Schneebesen. Wieder überging er die Tatsache, dass er von allen seinen Kameraden beobachtet wurde.

„Naja, es könnte vielleicht sein, dass das in der Bar alles gefilmt wurde und", begann der Angestellte grinsend.

„Und?", harkte der Mittelfeldspieler nach.

„Und du bist wirklich schwer, Müller. Also geh runter", fuhr Daniel fort. Dazu machte er noch passende Geräusche.

„Ich bleibe so lange auf dir sitzen, bis du weiter redest", meinte Thomas nun spitzbübisch grinsend.

„Gut, aber beschwer dich dann nicht bei mir", sagte der Katzenbesitzer leicht grinsend.

Der Mittelfeldspieler runzelte die Stirn und beobachtete den Mann unter ihn.

Daniel griff nun in seine Hosentasche und drückte Thomas sein Handy mit folgender Aufforderung in die Hand: „Sieh es dir an"

„Was ist dein Code?", fragte nun der Bayer.

„Der Name meiner Katze", antwortete der Gefragte.

Der Mittefeldspieler entsperrte daraufhin das Telefon. Was er darauf sah, schockierte ihn im ersten Augenblick.

„Oh Gott, das ist mal peinlich", entkam es ihm. Doch bald fing er an darüber zu lachen.

„Es ist zwar schön mit an zusehen, dass du davon so unterhalten bist, aber ich hatte eigentlich nicht vor, für den Rest meines Lebens unter dir zu liegen", äußerte sich nun Daniel gespielt theatralisch.

Der Nationalspieler erhob sich von der Brust des Angestellten und half diesem natürlich noch auf.

„Jogi? Wieso habt ihr das gefilmt und es auf Youtube und Facebook gestellt", erkundigte Thomas sich schließlich.

„Weil es wirklich lustig war und ich die Fans daran teilhaben lassen wollte", erklärte der Bundestrainer spitzbübisch.

„Und wie es ihnen gefällt. Die haben schon gefragt, ob ihr vielleicht einen Karaokeabend macht, an dem ihr die Videos auch online stellt", sagte nun Daniel provokant grinsend.

„Sollten wir so was machen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du auch mitmachst, keine Sorge", versprach Thomas herausfordernd.

„Sicher doch", meinte nun der Katzenbesitzer sarkastisch. „Aber jetzt gibst du mir erstmal den Schneebesen zurück und verschmähst mein Essen nicht mehr", forderte er darauf.

„Ja, Mami"

Das brachte auch Daniel etwas zum Schmunzeln, bevor er sich umdrehte und wieder in die Küche ging.

„Was war das denn?", wollte nun Jerome von seinen Kollegen wissen. Während dieser Szene hatte keiner der anderen Anwesenden etwas gesagt. Alle waren zu neugierig gewesen.

„Ich hab' bemerkt, dass er etwas weiß. Daraufhin habe ich ihn natürlich darauf angesprochen. Und wie sollte es anders sein, wollte er es nicht sagen und ja. Jetzt weiß ich halt, dass auf dem Youtube-Kanal und der Facebookseite des DFBs die Videos von heute Vormittag sind. Also wo wir in der Bar gesungen haben. Mehr war's auch nicht", erzählte der Angesprochene leicht schmunzelnd.

„Bitte was?", rief Christoph schockiert, der am anderen Ende des Saales saß. Allgemein fiel die Reaktion nicht besonders begeistert aus.

„Wieso ärgert euch das alle so? Irgendwie ist das doch total witzig", meinte Thomas nun etwas verwirrt.

Daraufhin sagte keiner was und sie vergaßen das Thema auch bald wieder.

„Wir haben heute noch zwei Trainingseinheiten. In einer Stunde auf dem Platz", ließ Jogi sie wissen, bevor er aus dem Speisesaal verschwand. Wieder hatten sie eher wenig Lust, obwohl sie wussten, wie wichtig das Training hier für die EM war.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt