Look behind you #Lutteo

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Am Nachmittag saß ich im Jam and Roller gegenüber von Simon. Ich hatte ihm davon erzählt, dass meine Lehrerin bei Mama anrufen würde.
"Sie wird dir verbieten auf die Bahn zu gehen oder?", fragte er und sah er mich nachdenklich an.

Ich nickte bedrückt. "Ich denke schon"

Wir unterhielten uns noch eine Weile und er erzählte mir, dass er mit seiner Mama telefoniert hatte. Ihr und dem Baby ging es gut und beim nächsten Arztbesuch würden sie sogar schon erfahren, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Ich erzählte ihm von einem Song, den ich gerade schrieb, und er bot mir Hilfe bei der Musik an, was ich natürlich sofort annahm.
"Willst du auch einen Shake haben?", fragte ich ihn und sah mich nach Pedro und Nico um. Überraschender Weise kamen die beiden gerade auf uns zu.

"Hi", sagte Pedro und auch Nico lächelte begrüßend.
"Entschuldigung, wenn wir stören, aber wir müssen kurz mal mit Simon reden. Wegen dem nächsten Open"

"Wann ist es denn?", fragte ich irritiert. Es müsste bis dahin doch noch massig Zeit sein!

Für diese Frage erntete ich 3 erstaunte Blicke.
"Es ist Morgen, Luna", antwortete Simon grinsend.
Morgen schon? Das konnte doch nicht wahr sein! Ich war wirklich zu schusselig.
"Ups", sagte ich und lachte. So etwas konnte wirklich nur mir passieren.

"Was werdet ihr spielen?", fragte ich dann.

"Wir haben an Valiente gedacht", lächelte Nico.

Ich grinste, denn ich liebte diesen Song über alles. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag in Cancun als ich ihm eine Melodie aus meinem Traum vorgesungen hatte. Und dann schrieb er einfach einen Song für mich. Das war eins der tollsten Geschenke, die ich je bekommen hatte. Wie konnte ich das Lied da nicht lieben?

Pedro wechselte das Thema. "Wisst ihr schon das Neuste? Bei der Königin und dem König der Bahn kriselt es"

Mein Lächeln verblasste sofort. Das war mir nicht neu. Ich musste an Matteo denken und wie er ausgesehen hatte. Die tiefen Augenringe und der verzweifelte Ausdruck in seinen Augen. Es brach mir das Herz, wenn ich daran dachte, wie schlecht es ihm vorhin ging.
"Ja, das habe ich schon gehört. Matteo war wirklich traurig wegen dem Streit", sagte ich nachdenklich.

Pedro sah mich überrascht an. "Streit? Nein, Luna, Matteo und Amber haben sich getrennt"

Meine Kinnlade klappte herunter. Was? "Wie bitte?"

"Ich hab' es von Delfi. Die Beziehung ist vorbei. Endgültig"

Ich konnte nicht realisieren, was Pedro mir da erzählte. War das wirklich wahr? Ambar und Matteo hatten sich wirklich getrennt? Der Drang, zu Matteo zu gehen und ihn zu Fragen, wie es ihm ging, war plötzlich da und fing an, an mir zu nagen.

"Mh... Weißt du, wann sie sich getrennt haben? Nach der Schule?" Schließlich war es nur ein Streit gewesen, als ich mit Matteo gesprochen hatte.

"Nein", antwortete Pedro. "Sie haben schon Sonntag, also gestern, Schluss gemacht, so weit ich weiß. Delfi sagt, es hätte eine halbe Stunde gebraucht, bis Ambar aufgehört hatte zu weinen und..." Er hielt sich seine Hand vor den Mund, als hätte er etwas erzählt, dass eigentlich geheim war. "Aber das ist Top secret, also pssst" Pedro
legte seinen Finger an die Lippen und sah uns bittend an.

Ambar hatte geweint? Die Fassade von dem stärksten, selbstbewusstesten Mädchen, das ich kannte, war gebrochen? Wegen ihm? Matteo Balsano?
Freitag hatte Amber mir mein Medaillon gestohlen und gesagt, ich würde ihr Matteo wegnehmen. Sonntag hatten sie sich nach Pedros Wissen getrennt. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte geweint, aber er sah auch am Boden zerstört aus. Wer hatte denn jetzt Schluss gemacht? Was war bloß vorgefallen?
Und vor allem: Ambar liebte ihn. Das erkannte ich erst jetzt. Sie weinte sogar um Matteo. Ich dachte immer, Ambar war nur mit ihm zusammen, weil sie so besser da stand. Aber dass es ihr so schlecht ging, dass sie weinte, dass sie eifersüchtig wurde, wenn ich bei Matteo war, all das waren doch Zeichen dafür, dass sie ihn liebte! Amber hing an Matteo und Matteo auch an ihr. Egal, wie sehr ich versuchte, es zu leugnen, es tat mir weh. Diese Erkenntnis tat mir in der Seele weh.

"Luna?! Wir reden mit dir! Ist alles gut?", Simon sah mich fragend an.

"Ja", meinte ich hastig. "Ich habe nur an ... an Matteo gedacht. Wisst ihr, ich denke, er hat sich verändert in letzter Zeit. Er ist nicht mehr der Snob von früher. Heute im Blake sah er richtig traurig aus. Das mit Ambar scheint ihn wirklich mitzunehmen"
Entschlossen stand ich auf. "Ich glaube, ich werde mit ihm reden. Habt ihr eine Ahnung, wo er ist?"

"Auf der Bahn", antwortete Nico. "So wie immer"

Ich bedankte mich, nahm meinen Rucksack und ging in Richtung der Schließfächer. Einen Shake wollte ich jetzt nicht mehr.

"Sie mag ihn", hörte ich Pedro noch sagen, doch ich tat so, als hätte ich es nicht gehört und ging einfach weiter. Ich wollte Simons Antwort gar nicht wissen. Und schon gar nicht wollte ich es einsehen.

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3. Dezember :D