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Dieser Raum, in dem ich stand, kam mir so bekannt vor. Diese gedämpften Töne und die schwachen Farben. Da waren keine Umrisse, nur Flecken, die wie Gegenstände aussahen.
Ich hatte das Gefühl, all das schon mal erlebt zu haben. Nur wo? Und wann?

Ich konnte mich nicht bewegen. Es war, als würden meine Füße am Boden festkleben. Ich spürte meine Arme, jeden einzelnen Finger, aber sie hochzuheben, war absolut unmöglich.

"Sol?"

Diese Stimme. Die kannte ich doch. Diesen Namen, den hatte ich doch schon mal gehört. Wo kam sie her?

"Sol, ich hab es gefunden!"

Etwas bewegte sich. Etwas wurde bei Seite geschoben oder geöffnet.
Jemand trat ein.

Ein Schluchzen war zu hören. Die Person kam näher. Ich erkannte ein weißes Kleid und braune Locken, die wild in alle Richtungen hingen. Diese Ähnlichkeit zu mir selber machte mich stutzig.

"Wirklich?", es war ein kleines Mädchen. Eine Träne lief über ihre Wange. Ihre Augen waren ganz rot, so als würde sie stundenlang geweint haben. Mitleid machte sich in mir breit.
Sie kam noch näher, stellte sich sogar direkt vor mich.

"Ja!", ich wusste nicht, wo diese Stimme herkam. Es war, als würde das kleine Mädchen mit mir reden. Aber hier musste noch jemand sein! Wenn ich mich doch nur bewegen könnte!

"Schau doch! Ich lüge nicht!"

Das Mädchen bekam große Augen. Wieder bewegte sich etwas. Ein Schatten tauchte auf. Jemand hatte sich neben
sie gestellt.
Wer war das?
Die Umrisse waren verschwommen, deswegen konnte ich nichts erkennen, nur dass es ein Kind sein musste. Sie waren gleich groß.

Das Kind hielt etwas in der Hand. Eine Kette vielleicht. Vielleicht auch nur ein Band.

"Ich weiß, dass es dir Glück bringt, Sol.", sagte es.

Das Mädchen, Sol, nahm dieses Band zu sich. Sie umklammerte es, als wollte sie es nie wieder loslassen. Sie erinnerte mich an mich selbst. Diese Angewohnheit hatte ich auch.

"Aber auch wenn du es Mal verlierst, bin ich ja noch da.", versprach das andere Kind. "Meine Mama hat Mal etwas über dich gesagt, Sol. Willst du das hören?"

Sol nickte sofort. Sie war neugierig, das konnte ich ihr ansehen. Mit offenem Mund starrte sie das Kind an.

"Sie hat gesagt: Sol ist die Sonne. Es reicht ein kleiner Sonnenstrahl von ihr und viel Dunkles verschwindet" Ein leises Lachen ertönte. Es kam nicht von dem Mädchen. "Oder so ähnlich. An dem Tag hast du dein Medaillon bei mir vergessen. Ich hatte es in der Hand und hab mir die Sonne angesehen, als Mama mir das erzählt hat. Deswegen weiß ich das noch."

"Danke", sagte Sol lächelnd. "Du bist der beste Freund der Welt. Der aller Beste"

Ein Junge. Es musste ein Junge sein.
Die beiden redeten weiter über irgendwelche Personen von denen ich noch nie gehört hatte.
Mein Blick klebte an Sols Medaillon. Sie hielt es immer noch in der Hand, so hatte ich eine gute Sicht darauf. Ich war nicht dumm. Ich hatte es sofort erkannt. Es war das selbe, das ich immer trug, nur diese Sonne, die war neu.

Plötzlich begann sich alles zu drehen. Ich bekam Panik. Hektisch sah ich mich um. Die Gegenstände wurden größer und wieder kleiner. Alles begann sich aufzulösen. Ich spürte, dass es gleich verschwinden würde.

Ich konzentrierte mich auf Sol. Sie lächelte. Und dann nahm sie ihr Medaillon und brach die Sonne aus dem Mond. Erschrocken hielt ich meinen Atem an. Was tat sie da bloß?

Sol verschwand. Alles wurde schwarz.

Nur ihre Stimme hallte hinter mir her.

"Ich habe immer das Licht der Sonne bei mir. Diese Sonne ist hier für dich. Sie soll dich beschützen."

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13. Dezember :D

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