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"Das meinst du nicht ernst", sagte ich entrüstet, obwohl ich wusste, dass es sehr wohl so war. Es war Amber.
"Doch", sagte sie und ging zur Tür. Noch einmal drehte sie sich um. "Ach, falls dich das nicht überzeugt haben sollte, weiß ich aus sicheren Quellen, dass deine kleine Freundin Nina in Gastón verliebt ist. Ich kann mir vorstellen, dass du nicht willst, dass es alle erfahren"
Mein Herz machte einen Satz. Ich wollte es nicht wahr haben. Nina würde mich umbringen, wenn Amber es weiter erzählte. Sie hatte mich in der Hand. Ich musste mich von Matteo fern halten.
Es war alles seine Schuld! Er hatte versprochen nichts zu sagen und dennoch hatte er es Amber erzählt. Warum hatte ich ihm auch vertraut?

***

Als ich in der Schule auf dem Gang stand, wusste ich genau, was ich riskierte, aber ich musste mit Matteo reden. Ich wollte nur wissen, warum. Ihn zur Rede stellen. Ich hatte die ganze Nacht darüber nachgedacht. Eigentlich hatten wir uns immer gut verstanden. Aber er war nun mal der eingebildete Snob und würde es auch bleiben. Dauernd sah ich mich um. Wenn Amber mich hier sah, hatte ich ein großes Problem. Aber Nina war in der Nähe und sie würde mich warnen. Ihren Versprechen konnte ich wenigstens glauben schenken. Ich entdeckte ihn in der Nähe der Treppe.
"Matteo?", fragte ich und ging auf ihn zu.
Er sah sich um und tat so, als würde er mich nicht sehen.
"Snob? Hier unten" ich winkte einmal. "Halloo"
"Ach", sagte er gespielt erstaunt. "Die Lieferfee spricht mich in der Schule an? Was ist passiert? Gabs ein Erdbeben? Oder ..."
"Nein, Nein", unterbrach ich ihn. "Ich hab keine Zeit für deine Späße. Ich habe nur eine Frage."
"Dann frag mal", sagte er locker.
"Was sollte das? Wieso hast du Amber davon erzählt, dass Nina Gastón mag? Ich verstehe es nicht, Snob. Du hast mir versprochen, nichts zu erzählen"
Matteo sah überrascht aus. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Aber er hatte keine Zeit mehr zum Antworten. Denn Nina rief mich und so schnell ich konnte, lief ich davon. Selbst als Matteo hinter mir her rief, blickte ich nicht zurück. Amber bog nur kurze Zeit später um die Ecke. Das war vielleicht knapp.

Es klingelte zur Pause.
"Du, Nina", sagte ich. "Ich brauch noch ein Buch für eine Präsentation, ich komme gleich nach"
"Okay", meinte Nina. "Dann bis gleich"
Ich war auf dem Weg zur Bibliothek. Ehrlich, ich war mir sicher, dass ich dort weder Amber noch Matteo treffen würde. Doch heute war wohl nicht mein Tag.
"Lieferfee", hörte ich seine Stimme, als ich gerade die Türklinke zur Bibliothek herunter drücken wollte. Wahrscheinlich hätte ich ihn einfach ignorieren sollen.

"Ich hab gerade keine Zeit. Ich brauche noch Bücher, damit ich für den Test lernen kann. Die anderen hab ich schon durch"

Matteo grinste. "Ich helfe dir beim lernen. Heute Nachmittag"

"Nein", erwiderte ich hastig. Das ging nicht. Amber würde mich umbringen. "Ich kann das alleine"
"Ich muss los", nuschelte ich und ging schnell weg. Ich wollte lieber nicht wissen, was Matteo von mir dachte. Der zweite seltsame Abgang an einem Tag.

"Gastón, Kumpel", hörte ich Matteos Stimme. Da blieb ich stehen. Würde er über mich reden?
"War das gerade Luna?", fragte Gastón.
"Ja, aber sie ist irgendwie komisch drauf heute. Scheint so als wäre sie sauer auf mich"
"Was hast du denn getan?", Gastons Lachen war nicht zu überhören. So waren beste Freunde.
"Ach, sie hat sich neulich verplappert. Ich sollte es nicht weiter erzählen. Aber du kennst ja Amber."
"Und am Ende hat Amber dich doch rumgekriegt, es ihr zu erzählen"
Ich lugte zu den beiden. Matteo grinste und hob unschuldig seine Hände. Gastón lachte leise. Matteo nahm mich nicht Ernst. Ein Versprechen hatte für ihn nicht die selbe Bedeutung wie für mich. Außerdem war er anders, wenn er bei mir war. Den Matteo, den ich jetzt vor mir sah, mochte ich definitiv weniger.
"Worum gings denn?", fragte Gastón.
"Es scheint, als hätte sich ihre kleine Freundin Nina verliebt."
"Ach ja?"
Matteo grinste und nickte dann. Ernsthaft. Wie konnte ich so dumm sein und denken, er würde es nicht erzählen?
"Und wer ist der Traumprinz?"
Matteos Lächeln wurde breiter. Ich betete, dass er es ihm nicht erzählte.
"Dich mag sie!", kam es auf einmal aus Gastóns Mund.
"Nein, nein", widersprach Matteo schnell. Wenn du nur wüsstest, dachte ich verbittert. Ihre Stimmen wurden leiser, denn sie gingen zu ihrem Klassenzimmer.
"Ich weiß, ich bin der Besser- Aussehende von uns beiden", lächelte Matteo vergnügt und kassierte dafür einen leichten Schlag von Gastón. "Aber es können ja nicht alle auf mich stehen"
Gastón lachte.
Dann meinte Matteo:" Anscheinend musst du dich jetzt zwischen drei Mädchen entscheiden, armer Kerl. Da wären dann Delfi, Jim und..."

Die Tür schlug hinter ihnen zu. Ich konnte Matteos Satz alleine beenden. ...Und Nina.
Jetzt glaubte Gastón auch noch diese Lüge. Dabei stand Nina doch gar nicht auf ihn sondern auf Matteo!
Ich schüttelte den Kopf und drehte mich um. Ich sollte diesen arroganten Sack vergessen. Genau wie Nina.

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