nicht

605 48 5
                                    

Mir war heiß und es war stickig, als ich aus dem Traum erwachte.
Ich warf einen Blick auf den Wecker. Es war 15 Uhr. Nachmittags? Ich seufzte gequält. Ich wollte nach der Schule doch nur kurz die Augen zumachen. Ich musste eingeschlafen sein und jetzt würde ich mich beeilen müssen. In einer Stunde wollte ich mich ja schon mit Nina im Jam & Roller treffen. Heute war schließlich das Open Music.

Aber Sol spukte in meinem Kopf und das Medaillon, das sie einfach zerbrochen hatten. Für das Kind, das ich nicht erkannte.

Verwirrt fuhr ich mir durch die Haare. Was waren das für Träume? Was machte dieses kleine Mädchen, das mir so ähnlich sah, immer in diesem Raum? Wieso hatte sie das selbe Medaillon wie ich? Ich konnte es mir nicht erklären.

Worte aus dem Traum halten in meinem Kopf. "Sol ist die Sonne. Es reicht ein kleiner Sonnenstrahl von ihr und viel Dunkles verschwindet"

Ich mochte diese Sätze. Sie lösten etwas in mir aus. Sie berührten mich.
Sie machten Sol zu etwas Besonderem. Es klang, als würde sie die Menschen glücklich machen, als würde sie andere nur mit ihrer Anwesenheit trösten.
Und das klang sehr nach dem Mädchen aus meinen Träumen. Sie hatte ihr Glücksmedaillon für ihren Freund zerbrochen. Sie teilte. Sol wollte, dass es dem kleinen Kind gut ging. Sie wollte sein Glück mehr als ihr eigenes.

Ich fragte mich, ob ich Sol noch einmal wieder sehen würde.

Ich schüttelte die Gedanken ab. Dafür war keine Zeit. Jetzt war das Open wichtiger. Ein Glück hatte Mama erlaubt, dass ich bei Nina schlief. Doch sollte sie erfahren, dass ich im Roller war, dann sollte ich mich auf etwas gefasst machen und meine Beine in die Hand nehmen.

**********

"Er ist wirklich nett", flüsterte Nina mir zu. Wir saßen im Jam & Roller. In zwei Stunden würde das Open Music anfangen und Nina redete ununterbrochen von dem Jungen aus dem Internet mit dem sie schriebt. Eigentlich war dieser geheimnisvolle 'ChicoFresa' ja Matteo, aber ich hatte mich dagegen entschieden, es Nina zu erzählen. Sie wollte Matteo vergessen und Ich dachte nicht einmal daran, das kaputt zu machen. "Aber manchmal ist es seltsam.", fuhr Nina fort. "Dauernd fragt er, ob 'Rollertrack' mir geschrieben hat und ob ich vor habe, mich zu zeigen."

Das wunderte mich nicht. Rollertrack, also Gaston, stand ja schließlich auf Felicity. Und Matteo wusste nicht, dass Nina Felicity war. Wäre ich er, würde ich auch alles daran setzten, herzufinden, wer dieses unbekannte Mädchen aus dem Netz war. Aber ich war nicht Matteo und wusste es so wieso besser.
Nebenbei durfte Matteo niemals erfahren, wer Felicity wirklich war. Er ging nämlich immer noch davon aus, dass Nina in Gaston verliebt war, was totaler Quatsch war. Das würde alles kompliziert machen und unangenehm für Nina werden, wenn alle erfuhren, dass es bloß eine Lüge war.

Es wäre alles viel einfacher, wenn Nina sich einfach in Gaston verliebt würde und nicht in seinen besten Freund.

Ich spielte mit meinen Fingern, während ich Nina zuhörte. Das war doch das gewesen, was sie von mir wollte, oder? Einfach nur zuhören. Zeit für sie haben.

Nach einer Zeit wurde es mir zu blöd und ich sah mich um. Nina verstummte plötzlich. Kein Wunder, denn Matteo und Gastón kamen geradewegs auf uns zu.

"Lieferfee", grinste Matteo.

"Snob", antwortete ich und lächelte.

Matteo stellte zwei Shakes, die er in der Hand hielt, auf den Tisch, genau wie Gaston.

"Einen Maracuja-Milchshake für mich und einen mit Erdbeere für dich", sagte Matteo und schob einen zu mir rüber. Ich griff danach.

"Ich wusste nicht, was du magst Nina", mischte sich Gaston ein. "Hab einfach mal ein mit Maracuja mitgebracht" Er lächelte und stieß Matteo an. "Sind ja eh die besten, stimmts Kumpel?"

"Jo", erwiderte Matteo schlicht.

Die beiden beliebtesten Jungs des Blakes setzten sich zu uns.

Vor ein paar Wochen hätten sie  wahrscheinlich nicht mal daran gedacht. Zugegeben, ich wäre dann bestimmt selber weggegangen. Von dem Snob wollte ich nichts wissen.

"Luna", sagte Matteo und drehte sich zu mir. "Also ich habe eine Frage. Es ist etwas wichtiges und du musst mir unbedingt helfen"

**********
14. Dezember :D

Look behind you #LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt