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Dieses Kapitel ist für Marinette016 weil sie immer ein paar schöne Worte für mich übrig hat und mich ermutigt, weiter zuschreiben, dann, wenn ich es am meisten brauche.

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"Sie hasst mich", stellte Matteo fest. "Ernsthaft, sie hasst mich"
"Ach was, Quatsch.", erwiderte Gaston. "Du nimmst das einfach viel zu ernst"

Matter verdrehte genervt die Augen und seufzte. "Hast du nicht gehört, was sie gesagt hat? Deutlicher hätte es nicht sein können"

Gaston schwieg. "Matteo, ich weiß, du möchtest das nicht noch mal gefragt werden. Aber ich möchte es endlich verstehen. Was ist zwischen euch passiert?"

Matteo ließ sich erschöpft auf die Bank fallen. Er ließ sich nicht anmerken, wie satt er es hatte, sich den Kopf über diese Frage zu zerbrechen. Ja, was war es, das zwischen ihnen vorgefallen war? Was hatte Luna so traurig gemacht? Was hatte sie so sehr verärgert, dass sie es nicht einmal mehr wagte, in seine Augen zu schauen?

"Ich weiß es nicht", sagte Matteo. "Ich habe es wirklich versucht. Habe darüber nachgedacht. An das Open Music und an alles was ich an diesem Tag gesagt hab. Ich mein, ich habe mich dafür entschuldigt, dass ich sie darum gebeten habe, mit mir zu singen, aber das ist es nicht. Sie war trotzdem noch sauer." Matteo sah Gaston in die Augen. "Gaston, ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht. Und es bricht mir das Herz, dass sie mich so sehr hasst."

Es gab da nur eine einzige Sache, die war Matteo klar.
Etwas stimmte nicht. Egal wie verletzt er war, weil Luna ihn so verabscheute, in den letzten Wochen hatte sich etwas verändert. Sie hatte sich verändert. Als sei sie von innen heraus zerbrochen. Matteo wusste nicht, was ihm mehr weh tat- dass er Luna für immer verloren hatte oder dass sie aussah als würde es ihr jedes Mal, wenn sie das Roller oder die Schule betrat, wieder schlechter gehen.
Aber es war nicht wie eine Grippe, die einen einfach komplett umhaute. Nein, es ging langsam. Ganz, ganz langsam. Tag für Tag ein kleines bisschen mehr. Als gäbe es Dämonen in ihrem Kopf, die gegen sie ankämpften und all das Gute vernichteten. All die wunderschönen, kunterbunten Schmetterlinge, die in ihr die Liebe verteilten. Und jeden Morgen, wenn sie aufwachte, waren es weniger und ihre Seele etwas dunkler.

Gott, Matteo schüttelte den Kopf. Das alles brachte ihn noch um den Verstand.

"Sie hat Probleme zu Hause", sagte Gaston. Matteo sah auf. Was?

"Das kann nicht sein". Matteo kannte doch Lunas Familie. So etwas gab es bei ihr nicht. Man stritt und verzieh sich danach wieder. Es gab nichts wichtigeres, als freundlich miteinander umzugehen.

"Simon hat es mir erzählt", erklärte sein bester Freund. "Ich weiß nichts genaues, Matteo, aber es scheint echt übel zu sein."

Matteo kniff die Augen zusammen und biss sich nachdenklich auf die Innenseite der Wange. Er verstand es einfach nicht. Das alles war ... unmöglich. Sowas existierte in Lunas Familie einfach nicht. Nicht dieses übliche Drama, was in jeder anderen Familie war.

"Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube, ich weiß, was sie so fertig macht.", sagte Gaston. "Ich habe das schon einmal mitbekommen, vor einigen Jahren bei meiner Cousine, als sie zu Besuch kam."

"Was ist es?"

Einige Sekunden vergingen, bevor Gaston antwortete. "Angst"

Matteo hob den Kopf. "Was?"

"Ich meine das ernst, Matteo. Es ist anders, als wenn man sich vor Spinnen oder Schlangen fürchtet. Es ist schreckliche Angst. So stark, dass man es nicht mehr kontrollieren kann"

Matteo war wie versteinert. "Sprich es aus"

"Panikattacken.", platzte es aus Gaston heraus. Matteo rieb unruhig seine Hände aneinander. Das konnte nicht sein. "Und ich glaube, dass es bei ihr besonders schlimm ist. Meine Cousine hatte auch Angst, auch diese Panikattacken. Aber sie hat nicht lange gebraucht, bis sie sich wieder beruhigt. Bei Luna hingegen scheint es immer schlimmer zu werden.", Gaston holte Luft. "Jedenfalls wollte ich Luna auf andere Gedanken bringen, weil es bei ihr auch immer funktioniert hat. Also hab ich Luna einfach auf dich angesprochen. Ich dachte ehrlich, dass es klappen könnte. 'Liebeskummer' hab ich gesagt. Obwohl ich schon längst wusste, was sie eigentlich hat. Ja, ich war mir so sicher, dass du sie retten könntest."

Matteo lächelte traurig. Er und Luna retten? Ja, das war einfach ausgeschlossen. Nicht einmal im selben Raum sein, wollte sie.

"Sie hasst dich.", verbittert kniff Gaston die Lippen zusammen. Matteo sah ihm die Wut an. "Ihr Gesichtsausdruck hat sich von der einen Sekunde auf die andere Sekunde verändert. Erst war sie traurig, als wüsste sie nicht weiter und dann war da dieser Missfallen und unglaublicher Schmerz in ihren Augen. Du warst ihr mal so wichtig, du beschissener Idiot, und ich weiß einfach, dass du ihr hättest helfen können. Weil es dieser eine besondere Mensch in deinem Leben ist, an dem du dich festhalten kannst, egal wie tief du fällst."

Die Worte hatten mehr Gewicht, als das Matteo sie hätte tragen können. Er wollte flüchten, wollte nach Ausreden suchen und alles tun, damit es ihm versicherte, dass Gaston nicht die Wahrheit sagte. "Sie hat Simon"

"Versteht du es denn nicht?", Gaston konnte sich nicht beherrschen. Unruhig ballte er die Hände zu Fäusten und begann seine Fingerknöchel zu knacken. "Sie liebt Simon nicht. Sie liebt ihn nicht."

"Gaston, pass auf, was du sagst." Matteo hob seine Stimme an. Er konnte gar nichts dagegen tun. Er war nur so sauer und so verzweifelt und so fürchterlich aufgebracht." Ich warne dich. Sprich es bloß nicht aus! Du weißt ganz genau, wie sehr es mich verletzt."

"Oh doch!", Gaston kniff die Augen zusammen und sprang auf. "Dieses Mal lasse ich dich nicht davonkommen. Nicht noch einmal. Vielleicht verstehst du es ja endlich mal, wenn es jemand laut ausspricht."
Die beiden starrten sich an. Dieses Duell wollte keiner der besten Freunde verlieren.
Gaston lachte verbittert. "Sie war in dich verliebt. Jeder hat es ihr angesehen. Und ich weiß nicht, was du getan hast. Aber ich schwöre bei Gott, dass es sie mehr verletzt hat als dich, du egoistisches Arschloch. Luna ist so ein guter Mensch. Und selbst jetzt, wo sie dich so sehr braucht, bist du ein verdammtes Weichei und läuft aus dem egoistischsten Grund, den es nur gibt, davon. Aus Angst, verletzt zu werden."

Gaston ging, ohne auf eine Antwort zu warten und ohne sich umzudrehen.

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