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Ich folgte Matteo auf die Bahn. Ein paar andere drehten gerade auch ihre Runden, aber es war genügend Platz, um ordentlich skaten zu können. Ich fuhr erstmal eine Runde am Rand entlang, um warm zu werden.
"Lieferfee, komm Mal her", rief Matteo dann. "Ich will dir mal was zeigen." Kaum war ich bei ihm, begann er schon. Erst ein paar Drehungen, die ich wohl nie hinbekommen würde. Danach einige Sprünge. Wenn ich die könnte und Mamá würde zusehen, wie ich sie mache, ich glaube, sie würde mich nie wieder auf die Bahn lassen. Das sah ganz schön gefährlich aus.
Aber ich wusste, dass diente alles nur zu einem Zweck. Er wollte angeben.
"Matteo!", unterbrach ich ihn. "Hallo? Snoob?!"
Da hörte er tatsächlich auf und fuhr zu mir. "Du kannst jetzt damit aufhören", sagte ich. Doch Matteo grinste nur breit und zog seine Augenbraue hoch. Ich rollte mit den Augen. "Wir wollten doch zusammen skaten".
Auf einmal lächelte er noch breiter und sofort bekam ich ein schlechtes Gefühl. Was hatte er vor?
"Du hast doch den Sprung gesehen, den ich das letzte mal mit Amber geprobt habe oder?" Ich nickte. "Gut, dann machen wir den."
Mein Herz machte einen Satz. Was? Das würde ich nie, wirklich nie schaffen.
"Das schaffe ich nicht, Matteo", sagte ich. "Ernsthaft jetzt"
Doch der Snob achtete nicht auf mich. Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.
Es war, wie ich es erwartet hatte. Ich schaffte es nicht. Matteo legte seine Hände an meine Hüfte und warf mich in die Luft. Doch bevor ich irgendwie reagieren konnte, fiel ich schon wieder, landete aber nicht auf dem Boden.
Nein, ich fiel genau auf Matteo, den mein Sturz auch mit zu Boden riss.
"Autsch", sagte er nur. Sofort rappelte ich mich auf und als ich meinen Kopf hob, um zu sehen, wer alles meinen Fall gesehen hatte und sich jetzt wahrscheinlich über mich lustig machte, sah ich Nina. Sie stand am Rand der Bahn neben Nico und lachte. Ich war deswegen nicht sauer auf sie, aber irgendwie fühlte ich mich niedergeschlagen. Ich hatte keine Lust mehr mit ihm zu skaten. Es machte kein Spaß. Er war einfach besser als ich. Vielleicht konnte er diesen Sprung. Ich aber nicht.
"Snob?"
"Ich nehme die Entschuldigung an", meinte er und klopfte seine Hose ab.
Hä? "Was?"
"Du hast dich einfach wieder fallen lassen. Und dann auch noch auf mich"
Jetzt war er also auch noch nachtragend. Ich beschloss es schnell hinter mich zu bringen.
"Du kennst doch meine Freundin Nina oder?"
"Ja", antwortete er. Er sah sich kurz um und blickte dann zu Nina, die immer noch neben Nico am Rand der Bahn stand. Doch die beiden sahen nicht mehr zu uns. Sie beobachteten ein ganz anderes Pärchen. Jim und Gastón. Sie versuchten gerade einen neuen Sprung und als es den beiden gelang, zog Gaston sie in eine dicke Umarmung. Mir war es sofort klar. Nico war eifersüchtig.
Doch Matteo deutete das ganze anders. Einen Moment konnte ich die Fragezeichen in seinem Gesicht sehen, dann aber fing er an zu grinsen. "Deswegen bist du hier", sagte er. Ich erstarrte. Er wusste es. Das würde Nina mir nie verzeihen. Ich sollte ihn nur auf sie aufmerksam machen. Aber doch nicht verraten, dass sie in den Snob verliebt war. "Deswegen die Shakes. Deswegen das alles"
Während ich rot wurde, lächelte Matteo nur. "Ich liege doch richtig oder?"
"Ja", sagte ich. Jetzt gab es so wieso kein Weg zurück mehr.
Er schüttelte den Kopf. "Wow", meinte er dann. "Ich glaub das einfach nicht"
Da musste ich tatsächlich Lächeln. "Ich habe das auch nicht glauben wollen."
Er nickte und sah dann auf seine Uhr. "Naja, dann bis später, Lieferfee. Ich habe noch einen Termin."
"Bis später Snob", sagte ich. "Aber erzähl es niemanden, bitte." Matteo nickte.
Und als er langsam zum Ausgang der Bahn fuhr, murmelte er etwas vor sich hin. Ich musste genauer hinhören, um ihn zu verstehen. "Krass", sagte er. "Nina steht auf Gastón"
Wie versteinert blieb ich stehen. Warte! Was?

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