Arschlöcher gibt es immer wieder

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Das Mittagessen war schnell zu ende und Jean und ich hatten uns sehr gut unterhalten. Gemeinsam begaben wir uns wieder zum Unterricht. Wieder einmal stand Charles Stunde an und ich war froh das Buch dafür gelesen zu haben. "Hey, Kleine.", hörten wir plötzlich eine Stimme neben uns. Jean verdehte genervt die Augen und ignorierte diese geflissentlich. "Das ist Pyro, der, wie soll ich sagen... Er ist ein Arschloch.", informierte sie mich. Der Junge, den sie Pyro nannte, hatte kurze braune Haare und braune Augen. Er trug eine Lederjacke und schien sich jedem anderen überlegen zu fühlen. Jean war im Recht er hatte die Ausstrahlung eines Arschloches. 'Na toll, so jemand hat ja noch gefehlt'. "Wenn du ihn ignorierst geht er normal wieder, aber bei ihm weiß man nie." "Hey du.", rief er erneut in unsere Richtung . Ich drehte meinen Kopf zu ihm und streifte kurz seinen Blick. "Genau mit dir habe ich geredet.", sagte er sicher und kam auf mich zu. "Naja anscheinend geht er doch nicht.", flüsterte Jean mir zu. Gut einen Meter blieb er vor mir stehen und musterte mich von Kopf bis Fuß. Mir war das total unangenehm, aber ich konnte nichts sagen. Mein Mund war wie ausgetrocknet und zugenäht. Irgendwie wurde ich nervös und Jean sah mich besorgt an. Sie konnte meine Unruhe spüren, das wusste ich. "Bist du der Schützling von Magneto?", fragte er mich mit einem finsteren Blick. Stumm nickte ich, unfähig etwas zu erwidern. Ein böses Grinsen legte sich auf seine Lippen. Um ehrlich zu sein machte er mir etwas angst. "Schüchtern oder wie?", lachte er hämisch. "Lass sie in Ruhe Pyro, sie hat dir nichts getan.", maulte Jean ihn genervt an. "Wieso so gehässig Mrs. Grey? Betrübt weil ich nicht mit dir rede?" Okey, was war sein Problem? Jean schien er nicht zu beeindrucken und sie wollte ihm auch nicht den Gefallen tun auf seine Sprüche einzugehen, also schwieg sie. "Weißt du was Stefanie. So heißt du doch?" Wieder nickte ich nur stumm. Konnte er nicht einfach verschwinden? "Ich kann Magneto oder Erik, wie auch immer du ihn nennst, nicht ausstehen. Und ich glaube wir sind uns einig wenn ich sage er ist ein Arschloch." Nagut jetzt reichte es. Von mir aus konnte er mich beleidigen so viel er wollte. Er könnte mir antun was er wollte, aber Erik sollte er für seine eigene Sicherheit aus dem Spiel lassen. "Halt die Klappe. Erik ist ein zehn mal besserer Mensch als du es je sein könntest.", fauchte ich ihn wütend an. "Was?", zischte er aufgebracht und packte mich schmerzhaft am Arm. Ich versuchte mich zu befreien. Vergebens. "Lass sie los Pyro.", versuchte Jean ihn dazu zu bringen. "Weißt du ich habe gehört du hast angst vor dem Feuer? Und ganz zufällig beherrsche ich es!" Sein Grinsen wurde zu einer grausigen Maske. Feuer? Oh nein, das ist jetzt doch ein Scherz oder? Blankes Entsetzten stand mir ins Gesicht geschrieben. Jean die neben mir stand, merkte was in mir vorging. Sie wusste ja wie ich zu Flammen stand. "Wenn du auch nur wagst ihr etwas zu tun oder ihr angst zu machen, dann bringt Erik dich um.", drohte sie ihm mit einer Stimme, die keine Widerrede zuließ. Pyro verstärkte den Griff um meinen Arm und ich zuckte zusammen. Ich war starr vor angst. "Er soll nur kommen. Dann kann ich ihm endlich das geben was er verdient hat und du weißt es selbst Jean. Er ist nicht der Engel für den er sich nun ausgibt.", spuckte er aus. "Oh nein Stef hat recht. Erik ist tausendmal besser als du, denn er hat sich geändert aber du bist immer noch ein Arschloch.", fauchte sie ihn an. Ihre Augen funkelten zornig. Pyro schien nun fast die Fassung zu verlieren. Er war stink sauer und er brauchte ein Ventil um das loszuwerden. Ich bekam es mit blanker Panik zu tun. Was ist wenn er Flammen von sich geben würde? Zu meinem Glück drückte er nur noch fester auf meinen Arm ein. "Au!", schrie ich und versuchte mich zu wehren. Immer noch vergebens. "Du wirst noch dein blaues Wunder erleben, wenn du Erik nicht aus dem Weg gehst.", warnte er mich. "Ich habe keine angst vor dir.", sagte ich mit unglaublich fester Stimme. Ich wusste nicht woher das auf einmal gekommen war, aber es tat gut ihm die Stirn zu bieten. "Oh meine Liebe, ich meine nicht mich. Ich meine Erik, vor ihm solltest du dich fürchten." Bevor ich etwas erwidern konnte, ließ er mich los und verschwand ohne ein weiteres Wort. Was war das denn jetzt? "Gehts dir gut Stef?", hörte ich eine besorgte Stimme von der Seite. "Was...was....was hat er damit gemeint?", fragte ich entsetzt. "Er wollte dich nur provozieren. Jeder weiß dass er Erik nicht leiden kann und das will er auch jedem zeigen. Aber mach dir keine Sorgen, Erik würde dir nie etwas tun glaub mir." Ihre Stimme war sanft und beruhigend. "War Erik denn wirklich so schlimm?" "Naja er hat sich eben für eine andere Seite entschieden als die meisten von uns. Viele empfanden das als Verrat aber für ihn war es richtig. Er hat vielleicht nicht alles richtig gemacht aber er hat sich geändert." Sie sah mich an und griff nach meinem Arm. "Tuts weh?", fragte sie. Ich nickte und streifte meinen Ärmel hoch. Mein Oberarm war komplett blau und schockiert starrte ich darauf. "Na toll. Danke Pyro." Ich war total genervt. Dieser Typ war das Letzte. Zuerst beleidigte er Erik und dann das. Was bildete der sich ein? "Soll ich dich ins Krankenzimmer bringen oder gehen wir in den Unterricht?" "Unterricht," sagte ich schnell,"sonst erfährt Erik wo möglich noch davon. Und er würde Pyro wirklich umbringen. Aber keine Sorge noch einmal ein Wort über Erik und ich erledige es selbst." "Jetzt machst du mir aber angst.", scherzte sie. "Er sollte angst haben!", lachte ich und rieb mir meinen schmerzenden Arm. Ich benutzte meine Kräfte um ihn etwas zu vereisen und den Schmerz zu lindern.

"Ich bin wieder da Erik!", rief ich als ich das Zimmer betrat. "Hey. Und wie wars heute?" Sollte ich ihm nun von Pyro erzählen oder nicht? Ich entschloss mich dagegen. "Ach nichts Besonderes. Außer dass Jean und ich jetzt befreundet sind." Ich lächelte ihn freudestrahlend an. "Ich sagte doch du kannst das." Auch er lächelte mich an. Er sah so stolz aus. Er kam auf mich zu und musterte mich misstrauisch. "Was ist los Erik? Hab ich Dreck am Hemd oder was?", fragte ich belustigt. "Nein aber es ist nass, aber nur am Ärmel." Oh nein, was sollte ich ihm sagen? Etwas nervös zuckte ich die Schultern. Misstrauisch sah er mich an. "War das etwa deine Antwort." "Ja sieht so aus.", meinte ich angespannt. Er schien es gut sein zu lassen und wollte sich gerade wieder umdrehen. Doch wie als würde das Schicksal mich hassen, streifte er meinen Bluterguss und ich zuckte schmerzhaft zusammen. Sofort schien er sich zu verkrampfen. "Hab ich dir wehgetan? Es tut mir leid.", sagte er geschockt. "Nein, nein es ist nichts.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Sein Blick wurde wieder misstrauisch und er schnappte sich meinen Arm, bevor ich verschwinden konnte. Er krempelte meinen Ärmel hoch und sah meinen verletzten Arm. Betrübt sah ich zu Boden als er anfing zu reden. Ich wollte nicht dass er es erfährt und jetzt hat er es doch erfahren. "Wer war das?", fragte er aufgebracht. Wut glänzte in seinen Augen und ein knurren verließ seine Kehle. Er machte mir angst. Entsetzt sah ich ihn an. "Ähmmm niemand ich hab mich gestoßen." Dieser Versuch ihn zu täuschen war so lächerlich, dass wusste ich ab dem Moment als ich meine Worte ausgesprochen hatte. "Lüg mich nicht an. Ich will einen Namen." Seine Stimme wurde noch zorniger und sein Blick verfinsterte sich. Es war lächerlich von mir zu glauben, er könnte mir wehtun. Aber er war so wütend, dass ich befürchtete er würde seine Fassung verlieren. "Stef!", sagte er nachdrücklich. "Pyro. Es war Pyro.", platzte es aus mir heraus. Verdammt. Ich wollte das nicht. Jetzt war er sicher noch wütender. Aber er hatte mir angst gemacht, ich traute mich nicht ihm zu widersprechen. "Ich bring den Typen um!", knurrte er und ich spürte wie mein Körper zitterte. "Erik du machst mir angst.....", flüsterte ich. Just in dem Moment hellte sich seine Miene wieder auf und ein bestürtzter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Er zog mich in seine Arme, sehr darauf bedacht mir nicht weh zutun. "Es tut mir so leid. Es war nie meine Absicht dir weh zutun. Ich.....ich konnte nur nicht ertragen, dass dir jemand Leid zufügt.", seine Stimme zitterte und seine Umarmung wurde enger. Hingegen zu seiner Stimme zitterte mein Körper nicht mehr. Stattdessen breitete sich eine wohlige Wärme in mir aus. In seinen Armen wusste ich, dass mir niemand etwas anhaben konnte. Nicht mal dieser Pyro. "Ich weiß. Du könntest mir nie etwas tun." Erleichtert atmete er aus, ließ mich aber nicht los. "Ich werde mir Pyro vorknöpfen.", flüsterte er in mein Ohr. "Nein. Ich werde das alleine klären. Ich will nicht dass du ihm etwas tust. Ich kann das auch ohne Gewalt regeln ok? Einfach ignorieren und das wird schon. Bitte zügle deine Wut, sie zerfrisst dich nur von innen. Mach dir keine Sorgen. Ich schaff das.", meinte ich selbstsicher. Er seufzte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin immer für dich da. Du musst es mir einfach nur sagen." Ich nickte und löste mich aus seiner Umarmung. Dankend blickte ich ihn an. "Komm setz dich. Ich verbinde deinen Arm und lege Eis drauf." Dankbar setzte ich mich aufs Bett und lies die Prozedur über mich ergehen. Als er den Verband zusammen knotete, biss ich die Zähne zusammen vor Schmerz. Entschuldigend sahen seine Augen mich an und ich tat es mit einer Handbewegung ab. "Pyro meinte du seist ein Arschloch, entschuldige die Worte, aber wieso hat er das gesagt? Er meinte ich sollte mich vor dir fürchten und nicht vor ihm. Was meinte er damit? Was hast du getan?" Neugierig musterte ich ihn. "Ich war eben nicht immer der gleichen Meinung wie alle anderen. Und Pyro war nun mal gegen mich. Ich kann nichts dafür. Ich mag nicht immer das Richtige getan haben aber bitte glaub mir eines: Nie in meinem Leben würde ich dir wehtun. Um nichts in dieser Welt. Er ist ein Idiot, der alle gegen mich aufhetzen will. Glaub ihm kein Wort." Ich lächelte ihn erleichtert an. "Ich würde ihm nie mehr trauen als dir Erik." Seine Züge entspannten sich. "Nun gut. Wenn er noch einmal in deine Nähe kommt, kann ich für nichts garantieren. Ich muss zu Charles. Bitte mach deine Aufgaben, dann kannst du machen was du willst." Er drückte meine Hand, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Pyro hatte unrecht. Erik würde ich nie fürchten, dafür hat er mich zu oft gerettet und dafür vertraue ich ihm zu sehr. Ich beschloss keinen Gedanken mehr an diesen Typen zu verschwenden, also lenkte ich mich mit meinen Aufgaben ab und ging danach zu Jeans Zimmer.

H.O.P.EWo Geschichten leben. Entdecke jetzt