Ich wachte schweißgebadet in einem mir fremden Bett auf. Die Luft ruhte still und es war mir als könnte ich nicht atmen. In meinem Kopf drehte sich alles und in meinem Herzen war eine Leere, welche mir zu schaffen machte und gegen die ich nichts unternehmen konnte. Ich war völlig perplex. Wo war ich? „Du bist in meinem Schlafzimmer, das war die nächst beste Option. Du bist einfach zusammengesackt, ich konnte dich nicht liegen lassen.", sagte eine Stimme aus dem anderen Ende des Zimmers. Wie konnte es denn anders sein? Natürlich war es Charles, aber ich war nicht bereit mich mit ihm zu unterhalten. Es war alles einfach viel zu viel für mich und er wusste immer genau wie ich mich fühlte. „Wir haben gestern jeder irgendjemanden verloren. Wenn du mich fragst, dann habe ich 14 meiner Kinder verloren und ich weiß nicht, ob sie noch leben und schon gar nicht, wo sie sich aufhalten. Ich habe versagt, das zu beschützen, das mir am meisten bedeutet. Ich habe als Professor versagt...als Mensch. Sie haben sich alle immer auf mich verlassen und ich war so arrogant zu glauben, dass mich und meine Schüler hier nie jemand finden wird. Es ist meine Schuld, dass Stef und alle anderen fort sind, nicht die deine.", begann er mich in ein Gespräch zu verwickeln. Seine Stimme drang nicht wirklich zu mir durch. Es war als würde er durch einen Schleier reden, es war alles so gedämpft. Ich war in einer Welt in der ich teilnahmslos zusah, wie um mich herum alles ihren gewohnten Lauf nahm, während ich in meinem eigenen Kopf eingesperrt war und nicht herauskam, egal wie sehr ich es auch versuchte. Ich sah Charles an. Noch nie hatte ich ihn so niedergeschlagen erlebt. Er war am Boden, genau da, wo ich auch war und ich wusste er fühlte genau den gleichen Schmerz, den ich auch gerade spürte. „Charles?", fragte ich in den Raum. Ich konnte ihn nicht direkt ansprechen, warum wusste ich selbst nicht. Er hob seinen Kopf und ich konnte sehen, wie eine Träne seine Augenwinkel verließ. Es war für mich schon schlimm Stef zu verlieren, wie schlimm war es also für ihn? „Es ist nicht deine Schuld. Mich wundert es, dass du mich nicht schon davongejagt hast. Immerhin waren diese Typen hinter mir her." „Du verstehst es immer noch nicht oder Erik?", fragte er mit einem Kopfschütteln. „Wie meinst du das?", gab ich verwirrt zurück. Er drehte sich mit seinem Rollstuhl in meine Richtung, bevor er zu sprechen begann: „Ich habe diese Schule gegründet damit genau jemand wie du, der verfolgt oder gejagt wird, Zuflucht findet. Damit er Schutz vor den Menschen findet, die ihm wehtun wollen. Ich wusste, dass irgendwann jemand kommen würde, weil ich weiß, dass jeder von euch eine Vorgeschichte hat. Und genau deswegen fühle ich mich schuldig. Es war doch alles nur eine Frage der Zeit und ich habe mich nie darauf vorbereitet." Seine Stimme brach.
Normal war doch er derjenige, der mich immer aufheiterte, der mir sagte, dass ich nicht Schuld an allem trug, aber nun war es genau umgekehrt. Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte, wenn ich mich doch selbst so hilflos fühlte. Es war grauenhaft. Ich hatte gehofft er würde mir jetzt sagen, was ich tun sollte, wie ich sie finden konnte. Ich hatte einfach gehofft, er wäre mein Fels in der Brandung, wenn etwas schieflief, dabei hatte ich ganz vergessen, dass auch er nur ein Mensch war, der genauso litt, wie jeder andere auch. „Wie sagt du doch immer? Es hilft nichts in der Vergangenheit zu leben, wenn man sie doch sowieso nicht ändern kann. Also lass uns nach vorne schauen und versuchen sie zu finden." Ich wunderte mich sehr über meine Worte, da ich eigentlich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. „Du hast recht, Erik. Nur weiß ich leider nicht, wo wir anfangen sollten. Sie könnten sie überall hingebracht haben. Meine Kräfte bringen nichts, ich bin machtlos." Er blickte niedergeschlagen zu Boden. Wenn seine Kräfte nichts brachten, dann mussten wir Jean fragen, vielleicht konnte sie etwas ausrichten. „Hast du es denn mit Cerebro schon versucht? Ansonsten könnte Jean es doch versuchen oder?", stellte ich ihm meine Ideen vor. In ihm schien Hoffnung aufzukeimen, aber genauso schnell, wie sie kam, ging sie auch wieder. „Es wäre nutzlos.", murmelte er. „Cerebro wird da nicht viel ändern und Jean hat ihre Kräfte noch nicht so weit unter Kontrolle, als dass es uns von Nutzen sein würde." „Aber irgendetwas müssen wir tun. Ich kann hier nicht rumsitzen und nichts tun, wenn ich weiß, dass Stef da draußen ist und wahrscheinlich leidet. Ich muss sie so schnell wie möglich finden." Mein Herzschlag ging plötzlich in die Höhe, mein Puls beschleunigte sich ins unermessliche und meine Gedanken wurden von schwarzen Wolken getrübt. Wo könnte sie sein? Was tun sie ihr gerade an? Diese Fragen quälten mich und niemand konnte mir eine Antwort darauf geben. Wenn sie mich unbedingt haben wollten, dann hätten sie doch einen Hinweis auf ihren Verbleib hinterlassen müssen. „Charles?" „Ja, alter Freund." „Diese Organisation will doch mich für das haben, was ich ihnen angetan habe und dafür haben sie mir Stef genommen, um mir am meisten wehzutun...", bei diesen Worten stockte ich, „das heißt sie legen es darauf an, dass ich sie suche und finde. Müssten sie dann nicht irgendwo sein, wo ich sie finden kann? Sie wollen doch mich..." „Und es bringt ihnen nichts sich vor dir zu verstecken, wenn sie dich doch so schnell wie möglich gefangen genommen haben wollen.", beendete Charles meinen Satz und man sah wie erneut etwas in ihm aufkeimte, aber diesmal hielt es an.
„Denk nach Erik, wo könnten sie sein?". Ich strengte mich wirklich an, aber immer, wenn ich an etwas anderes denken wollte, tauchte Stef auf. Als ob sie hier wäre. „Ich weiß, es ist schwer, aber wir brauchen einen Anhaltspunkt." Ich versuchte es erneut und dachte an unsere erste Begegnung.
Es war ein eisiger Tag vor fünf Jahren. Ich war in Philadelphia gelandet, als ich eine Spur verfolgte. Vor einigen Tagen war mir zu Ohren gekommen, dass eine Gruppe von Männern Mutanten jagte und entführte. Dem wollte ich auf den Grund gehen. Seit geschlagenen drei Stunden wanderte ich durch die Straßen einer kleinen Stadt, welche seit Jahren keinen Menschen mehr gesehen hatte. Was auch immer hier gesehen sein mochte, es muss schrecklich gewesen sein. Die Fenster und Türen der Häuser waren mit Brettern verbarrikadiert, die Geschäfte leergeräumt und überall lagen Trümmer. Statuen waren enthauptet worden und hier und da fand sich ein Skelett am Straßenrand. Eine Geisterstadt. In den dunkeln Gassen des Ortes streunten Katzen und Hunde umher, welche seit einer Ewigkeit nichts mehr zu essen hatten. Es war ein elender Anblick. Wo um alles in der Welt waren diese Schurken? Es musste hier in der Nähe sein. Wenn es ein unterirdisches Labor sein sollte, dann müsste es dort viel Metall geben, also legte ich meine Hand auf den Boden, schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren. Endlose Leere und etwas südlich der Stadt eine immense Ansammlung an Metall. Dort also waren diese Schufte. In das Labor zu kommen war ein leichtes. Die Soldaten waren schlecht ausgebildet, zumindest für jemanden, der Metall beherrschen konnte. Ich metzelte jeden einzelnen von ihnen nieder, bis mir einer sagte, wo ich die Mutanten finden konnte. Sie waren in einem düsteren Raum am Ende des Labors. Gefesselt und geknebelt fand ich einige vor, viele waren Tod und unachtsam in einer Ecke abgelegt worden. Es stank nach Tod und ich war wütend. Hier wurden Experimente an lebenden Menschen durchgeführt ohne Rücksicht auf Verluste. Ich versuchte den überlebenden Mutanten klar zu machen, dass ich hier war, um sie zu retten und wies ihnen den Weg nach draußen. Einer jedoch wollte nicht gehen, er wollte mir dabei helfen dieses Labor und alles was darin war zu zerstören. Der Weg hier her war bereits von Leichen gepflastert. Eine mehr oder weniger waren mir auch egal. Der Mutant und ich brachten die anderen nach draußen, somit konnten wir uns zu 100% sicher sein, dass wir keinen von ihnen verletzten. Mein neuer Freund, John, war mit den Kräften gesegnet worden Dinge zu beherrschen, welche einmal aus lebenden Dingen bestanden hatten, wie etwa Holz oder aber auch den Leichen unserer Brüder und Schwestern.
Mit einer Armee von Untoten begaben wir uns auf in die Kommandozentrale. Es war ein leichtes diese zu finden, als ob uns jemand erwartet hätte. Soldat um Soldat fand seinen Tod unter unserem Zorn. Niemandem wurde Gnade gewährt, denn wir fanden auch nie Gnade. Es war eine Säuberung und als wir uns sicher waren, dass alle ihr Schicksal bekommen hatten, verließen wir den Gebäudekomplex, damit ich es für immer unter der Erde begraben konnte. Ich nahm alle meine Kräfte zusammen und ließ die Erde unter uns beben. Die Erde erzitterte unter der puren Kraft meiner Fähigkeiten. Alles wurde wieder zu Asche und Staub, so wie es sich gehörte. Einige Meter entfernt heulte plötzlich ein Motor auf und eine Stimme ertönte im Wind: „Das wird ein Nachspiel geben Mutant." „Ich heiße Magneto und ich kann es kaum erwarten deinen Kopf aufzuspießen.", schrie ich dem Mann im Wagen nach, bevor er außer Reichweite war. Ich hätte ihn ohne Probleme töten können, aber ich tat es nicht. Warum, wusste ich nicht. Ich sollte es anscheinend erst in der Zukunft erkennen, dass das der größte Fehler meines Lebens war. Am Boden glänzte etwas, ich bückte mich und hob es auf. Es war eine Karte: M.E. Silverlake 8751 Santa Fe (New Mexico)
„Sie sind in New Mexico."
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H.O.P.E
FanfictionAls ich vor meinem Haus stand, brannte es bereits lichterloh. Ich konnte meine Familie schreien hören. Ja ich hörte wie die Flammen sie langsam erreichten. 'Na los, beherrsche die Flammen und rette sie.', brüllte mir einer der Jungs zu. Aber ich wa...