"Ich bin so froh dass Erik das mit Pyro ohne Gewalt geregelt hat. Zumindest hat er Charles darum gebeten, wenn auch nicht freundlich, wie er mir erzählt hat." Jean ging schweigend neben mir her, während sie Scotts Hand hielt. Sie wirkte etwas gedankenverloren, aber ich nahm ihr das nicht übel, immerhin war ich fast jeden Tag so. Stumm nickte sie mir zu. "Pyro ist ein Arschloch, dass weiß hier inzwischen jeder. Der Professor hat zwar strenge Regeln in Punkto Gewalt oder Diskriminierung anderer Mutanten, aber das scheint ihn nicht im Geringsten zu interessieren.", meldete sich Scott zu Wort. Ich dachte darüber nach. Eigentlich gab es so jemanden wie ihn immer, egal wo du warst. Ob auf einer normalen Schule oder auf einer für Mutanten wie es scheint. Es war komisch und ich verstand es nicht ganz. Im wahren Leben da draußen wurde man verachtet für das was man war. Man wurde fortgejagt und gedemütigt, niemand wollte einen Mutanten. Eine Ausnahme stellte, nicht immer aber manchmal, die eigene Familie da. Ich verstehe also nicht wieso Pyro so war. Er hatte da draußen, so wie die meisten hier, keine Zukunft und hier wurde ihm all das geboten. Hier wurde er akzeptiert, wie er war und niemand versuchte ihn zu verjagen. Wir waren alle gleich, hatten ein beschwerliches Schicksal vor und meist auch hinter uns. Trotzdem musste er es uns anderen schwer machen, obwohl wir die Einzigen waren die ihn duldeten wie er war. Was hatte er nur erlebt, dass er so geworden war? "Scott hat recht. Pyro weiß einfach nicht wann es genug ist. Er übertreibt immer.", schaltete sich Jean ein. "Ja aber wieso tut er das? Ich meine was hat er davon, die einzigen, die ihn akzeptieren zu verärgern? Du weißt was ich meine.", sagte ich zu ihr. "Ich glaube, nein eigentlich weiß ich es, hat er hier einfach das Gefühl überlegen zu sein. Da draußen war er nur ein Freak und wurde verachtet, doch hier ist er derjenige der andere fertig machen kann, deshalb fühlt er sich stark, weil er andere unterdrücken kann." "Tsss das ist doch lächerlich, wenn wir wollten, dann wäre er nicht mal ansatzweise der Stärkere.", empörte sich Scott lautstark. "Aber wir sind besser als er und das weißt du genau, Scott.", redete Jean auf ihren Freund ein. "Ja ich weiß.", murmelte er. Wenn man gerade vom Teufel sprach, so tauchte er auch auf. Um die Ecke des langen Ganges schoss ein sehr wütend aussehender Pyro. Ich hoffte inständig er wollte nicht zu mir. Schockierend schnell kam er näher und zu meinem Bedauern hielt er genau auf mich zu. Jean erstarrte neben mir, anscheinend las sie seine Gedanken. "Ich glaube diesmal können wir ihn nicht aufhalten. Er ist verdammt wütend und zwar auf dich Stef." Mein Körper begann zu beben und die Angst stieg in mir auf. Es war eine Lüge als ich sagte ich hätte keine vor ihm. "Duuu.", hörte ich ihn von Weitem knurren. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte er mich schon an meinem verletzten Handgelenk gepackt und presste mich brutal gegen die Wand. Ein Schmerzensschrei entglitt meiner Kehle. Scott wollte ihn von mir zerren aber Pyro ließ ihm keine Chance. "Geh mir aus dem Weg Summers oder deiner Freundin passiert noch etwas.", spie er wutentbrannt aus. Ich nickte Scott leicht zu und symbolisierte ihm er solle es gut sein lassen. Ich nahm nur noch wahr wie Jean Scott etwas zuflüsterte und er sich aus dem Staub machte, bevor ich mich vollkommen Pyro zu wandte. Seine Augen glühten förmlich und sein Körper bebte vor Wut. "Du konntest es nicht lassen mich bei Charles anzuschwärzen oder?", fragte er zornig. Gerade als ich versuchen wollte etwas zu antworten, verstärkte er den Griff um meine Hand, was mich zusammenzucken ließ. "Du tust mir weh!", brachte ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Er grinste bloß und machte keinerlei Anstalten dies zu ändern. "Weißt du ich habe immer noch keine Antwort von dir erhalten.", sagte er bedrohlich. Hilfesuchend blickte ich zu Jean, aber auch sie wusste nichts zu tun. 'Keine Sorge, ich habe Scott losgeschickt um Erik zu holen, halt noch ein bisschen durch.', ertönte ihre Stimme in meinem Kopf. Fast erleichtert entspannte ich mich. "Das war ich nicht sondern Erik.", schnauzte ich ihn an. Ich hatte nicht gedacht dass sein Blick noch finsterer und seine Aura noch bedrohlicher werden konnte. "Wie ich Magneto hasse. Aber was hat es ihm gebracht? Wo ist er jetzt, hm? Sollte er nicht hier sein um sein kleines Mädchen vor mir zu beschützen?", lachte er hämisch. "Halt die Klappe.", gab ich angewidert zurück. "Da fällt mir ein, du hast ja angst vor Flammen. Ich glaube ich kann dir da auf die Sprünge helfen." Nein bitte nicht. In meine Augen legte sich blankes Entsetzten. Mein Herz begann zu rasen, meine Hände zitterten und meine Gedanken schalteten auf Panik. "Dein Gesichtsausdruck ist Antwort genug.", lachte er erneut und seine Hand verwandelte sich in ein Flammenmeer. Langsam und bedrohlich fraßen sich die Flammen seinen Körper entlang. Die Hitze brachte mich zum Schwitzen. Eine Panikattacke übermannte mich vollkommen. Mein Körper zuckte vor angst und ich sah nichts anderes mehr, als meine Familie brennen. Tränen liefen meine Wangen hinab, viel zu viele. Ich schloss die Augen um das Grauen auszuschließen. Es gelang mir nicht. Immer weiter sah ich das Feuer sich ausbreiten. Ich glaubte Schreie zu hören, jedoch nur in meinem Kopf. Ich hörte wie meine Familie schrie als sie brannte. Wie sie voller Verzweiflung versuchten dem Feuer zu entkommen. Mein Alptraum spielte sich erneut vor meinen Augen ab und wieder war ich unfähig ihm zu entkommen. Es sollte aufhören. Ich hielt es nicht aus, es drohte mich in den Wahnsinn zu treiben und mir den Verstand zu rauben. 'Bitte', flehte ich voller Panik. Aber niemand würde mir helfen, das hatte damals auch niemand getan.
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H.O.P.E
FanfictionAls ich vor meinem Haus stand, brannte es bereits lichterloh. Ich konnte meine Familie schreien hören. Ja ich hörte wie die Flammen sie langsam erreichten. 'Na los, beherrsche die Flammen und rette sie.', brüllte mir einer der Jungs zu. Aber ich wa...