Addicted

Part 36

JUSTIN P.O.V

Noch nie hatte ein Mädchen mich so wütend gemacht wie sie. Sie lief stur an meinem Auto vorbei und wollte mal wieder nicht einsteigen. Ich weiß das meine Worte hart waren aber es ist nun mal besser so und ich hoffe das wird sie irgendwann verstehen, dennoch sie jetzt alleine zulassen machte mir zu schaffen. Sie wusste nicht wohin. Mein Viertel lag 20 min mit dem Auto entfernt von ihrem Bonzen viertel und außerdem musste ich sie zu Jeremys Haus bringen da stand ihr Auto. Ich schloss die Augen um nicht gleich die Nerven zu verlieren, ja ich habe scheiße geredet aber was soll ich sonst machen?
Also fuhr ich ohne nachzudenken von der Einfahrt raus um wenige Meter später wieder zuhalten.
"Komm Selly Steig ein" rief ich aus dem offenen Fenster und wie ich vermutet hatte lief sie einfach weiter. Ich verdrehte die Augen.
"Weist du überhaupt wo du lang musst?", ich fuhr immer noch neben ihr her doch sie gab keinen Ton von sich. Das alles erinnerte mich an das letzte mal als ich sie mit nachhause nahm.
"Lass mich in Ruhe. Du bist ein gemeines Arschloch, Justin!" Zischte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Ich brachte wohl ihre schlechte Seite zum Vorschein. Ich fing an zu schmunzeln, wenn man bedenkt das Selena nie jemanden beleidigen würde.
"Ich schaff das schon allein" schrie sie noch. Das würde ich nur zu gerne sehen.
"Und außerdem Justin. Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Du hast mir doch zu verstehen geben das ich eh nichts wert bin und das du nicht der richtige bist", jetzt blieb sie stehe und starrte in das offene Fenster. Ihre Wangen waren rot und ihre Augen feucht. Hatte sie geweint? Wegen mir?
"Hast du geweint?", irgendwas in meinem Körper stimmte nicht. Mich machte es fertig das sie geweint hatte.
"Was interessierts dich" spuckte sie "und jetzt fahr schon ich brauch deine Hilfe nicht!"

Sie entfernte sich von meinem Auto und lief die lange Straße entlang. Ich wusste das sie zu stur ist um einzusteigen. Frustrierend schlug ich auf das Lenkrad ein, ehe ich mir die Haare raufte. Was soll ich jetzt machen? Auf Schule hatte ich jetzt echt keine Lust mehr!

SELENA P.O.V
Die warmen Tränen brannte auf meiner geröteten Haut. Was bildet er sich bitte ein? Erst machte er mich fertig und jetzt sollte ich bei ihm einsteigen? Nicht mit mir. Justin kann mir gestohlen bleiben, wie er sich aufführt machte mich einfach nur wahnsinnig. Ich zog mein Handy aus der Tasche und entriegelte das Display. Ich schluckte schwer, 15 neue anrufen von meiner mum, 2 von Brianna und 4 von June. Ich werde garantiert nicht meine mum anrufen. Nach der Schule werd ich mich ihr wohl stellen müssen, stattdessen gab ich in der Karte die Adresse von Jeremy, Ian und Damon ein. Es dauerte ein bisschen aber dann zeigte mir mein Handy den Weg. 20 Minuten zu Fuß, es war viertel nach 7 das werd ich schaffen. Mein Handy führte mich durch Gassen und verschieden Straßen bis ich vor dem großen Haus stehen blieb wo ich gestern zum ersten Mal Alkohol getrunken hatte und Justin besorgt um mich war. Ein ungewollte Stich fuhr durch meinen Magen. Wieso war er so? Ich schüttelte schnell den Kopf. Ich wollte keine Gedanken mehr an ihn verschwenden.
Als ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel wühlte, wurde ich durch eine Stimme unterbrochen.
"Hallo Selena" rief jemand aus der Haustür. Ich drehte mich um. Damon stand in der Tür, mit seinem Rucksack auf dem Rücken und einem Apfel in der Hand. Warum redet er mit mir.
"Hallo" bekam ich nur raus. Er verzog seine Lippen zu einem leichten Grinsen. Noch nie hatte ich ihn mir genauer betrachte, aber seine blauen Augen stachen in der morgendlichen Sonne richtig raus.
Er fuhr sich durch sein Dunkelbraunes Haar, was ihm locker auf der Stirn lag, ehe er lässig die Stufen vom Eingang runter trat.
"Wie geht's dir?", langsam kam er mir näher "ich mein wegen gestern", er wirkte etwas nervös. Ich runzelte die Stirn und fand es fruchtbar das er mitbekam wie ich gestern getrunken hatte.
"Mir geht's ganz gut.. Soweit", sagte ich etwas verwunderte.
Er nickte "bist du gut nachhause gekommen. Justin hat dich gebracht oder?", er stand jetzt ein paar Meter vor mir. Ich nickte leicht "ja" sagte ich knapp da ich nicht weiter an die gestrige Nacht denken wollte. Woher wusste er das alles?
"Wir sehen uns dann in der Schule. Wir müssen uns echt beeilen" lachte er und zum Vorschein kamen strahlend weiße Zähne.
"Okay" war das einzige was ich raus bekam. Er grinste mir noch zu, bevor er in sein Auto stieg und davon fuhr. Das war jetzt gerade echt komisch. Noch nie hatte Damon mit mir ein Wort gewechselt. Liz meinte nur das er mich 'anstarren' würde, ich wusste gar nicht das er so nett ist. Ich lies mich in den Sitz meines Audi fallen. Zum Glück hatte ich gestern nach der Schule meine Schultasche nicht mit rausgenommen, so machte ich mich auf den Weg zur Schule.
Ich schaltete das Radio an und lauschte der Musik, bis mein Handy vibrierte. An der nächsten roten Ampel schnappte ich es mir, 3 neue Nachrichten, von Justin.

Von J. 07.20
Selly bist du schon da? Hast du dein Auto gefunden?

Von J. 07.29
Oder bist du irgendwo? Soll ich dich holen?

Von J. 07.40
Ignorier mich nicht verdammte scheiße!

Ich verdrehte die Augen und schrieb ihm nicht zurück. Er kann mich mal.
Ich schrieb erst mal Brianna.

An Bestie ❤️

Guten Morgen Bri. Ich hoffe dir gehts gut. Bin auf dem weg, werde wahrscheinlich so gegen 5 vor da sein.

Ich legte mein Handy zur Seite und fuhr weiter zu Schule. Eine freie Parklücke entdeckte ich und diesmal war sie nicht neben Tyler. Ich parkte mein Auto, schnappte meine Tasche und machte mich auf den Weg ins Schulgebäude. Wir hatten tatsächlich 5 vor, so spät war ich noch nie an der Schule. Ich rannte schon fast zu meinen französisch Raum. Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Mein Magen wurde schwer als mir bewusst war wen ich gleich wieder treffen werde. Ich atmete tief durch, ehe ich die Tür öffnete und in den Raum verschwand.