Part 43

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Ich stapfte ihm den kleinen weg hinter her der zu seiner Maschine führte. Noch immer hatte er nicht mit mir gesprochen und ich wusste auch nicht was ich falsch gemacht hatte. Er war kompliziert, sogar sehr und ich fragte mich ob ich da mit klar käme. Ganz am Anfang als ich ihn kennenlernte, war er anders. Ich wusste nicht wie viele Seiten es von diesem Jungen gab und es machte mir Angst. Er würde mich verletzten, das wusste ich, doch würde ich das alles in Kauf nehmen?

"Du bleibst jetzt verdammt noch mal stehen", ich riss an seinem Arm, ehe er abrupt stehen blieb und sich zu mir umdrehte. Seine Kapuze hing ihm fast ins Gesicht, es erinnerte mich daran als er mit dem blauen Auge zu Schule kam. Doch dies mal hatte er kein blaues Auge, er war einfach nur wütend.
"Du wirst mir jetzt sofort erklären was du hast, sonst.." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah in seine ausdruckslose Miene.
"Sonst was?", er hob die Brauen und öffnete ungläubig die Augen.
"Sonst Steig ich nicht auf dein Motorrad!"
Sehr schlau Selena, sehr schlau. Er wird dich einfach stehlen lassen, und das weißt du fluchte mein Inneres.
"Soll mir recht sein", er zuckte arrogant mit den Schultern, nahm den Helm ab und wollte ihn gerade aufsetzte, ehe ich ihn an schrie "das wagst du nicht. Wenn du mich hier stehen lässt dann war es das, Justin Bieber."

Plötzlich heilt er inne. Er zog die Brauen zusammen und runzelte die Stirn, dann schmiss er mir einen Helm zu "Steig einfach auf", befahl er. Der Helm knallte vor mir auf den Boden "nein!"
Justin sah starr zu mir. Er presste seine Lippen aufeinander, schloss für kurze Zeit die Augen, ehe er sie wieder öffnete und mir immer noch seinen bezauberten wütenden Blick schenkte.
"Hör zu Selena. Ich habe jetzt wirklich kein Bock auf deine Spielchen, entweder du steigst auf oder du kannst von mir aus hier übernachten."
Das meinte er doch nicht ernst oder? Meine speicheln? Tickte er noch ganz richtig? Ich spiele kein Spiel mit ihm, sonder er spielte mit mir.
"Ich spiel kein Spiel Justin! Ich weiß ja nicht was dir über die Leber gelaufen ist oder eher gesagt was ich dir getan habe, das du mich so behandelst", ich spürte wie sich wieder dieser Druck aufbaute. Ich hatte einen wirklich schönen Nachmittag mit ihm und jetzt machte er alles kaputt.
"Du bist krank weist du das?", die erste Träne lief mir über die Wange und dabei wollte ich gar nicht weinen.
"Hör auf zu weinen!", sein Blick wurde einwenig weicher, was mich tief durchatmen lies.
"Aber du bringst mich immer dazu", ich trat nicht von der Stelle.
"Ich werde dich jetzt nachhause bringen und dann sehen wir weiter."

Ich biss auf meiner Unterlippe rum und versuchte gegen die Tränen anzukämpfen.
"Nein, du bringst mich nachhause und dann lässt du mich in Ruhe!"
Ich schnappte mir den Helm vor meinen Füßen und setzte ihn mir auf, ich wartete gar nicht mehr auf seine Reaktion. Die heißen Tränen liefen mir die Wange hinab, während ich darüber nachdachte das ich nicht mehr mit Justin reden sollte.
Er setzte sich ebenfalls den Helm auf, stieg auf das Motorrad und wartete. Am liebsten würde ich laufen soweit weg von ihm wie es nur ging, nur das blöde war ich wusste nicht wo wir waren und ich konnte weder meine mum noch meinen Dad anrufen das sie mich abholen sollten. Ich nahm hinter ihm Platz, ich war zu stolz um mich an ihn zu klammern. Ohne ein Wort startete er die Maschine und fuhr davon. Das soll es also gewesen sein?
Ich konzentrierte mich nicht auf die Landschaft sonder darauf das ich aufhörte zu weinen, er hatte es nicht verdient. Er fuhr schneller als zuvor, aber diesmal interessierte es mich nicht, denn umso schneller war ich zuhause. Nach ungefähr 20 Minuten hielt er an. Ich steig ab, zog den Helm von meinem Kopf, den ich dann auf den Boden absetzte. Justin blieb sitzen machte keine Anstalten mir etwas zu sagen oder sonst was, deswegen drehte ich mich einfach um und lief die Straßen entlang die zu meinem Haus führte. Ich würde garantiert nicht durchs Fenster klettern, das würde ich ohne seine Hilfe gar nicht schaffen. Ich seufzte und raufte mir die Haare. Warum musste er so sein? Ich lief hinter den Büschen entlang zur Terrassentür, da meine Eltern diese so gut wie nie abschlossen, hatte ich die Chance hinein zukommen. Nirgends brannte Licht, weswegen ich leise die Tür auf drückte. Ich hatte Glück, sie war nicht abgeschlossen. Ich Schlich in die dunkele Küche, dort lag ein Zettel, selbst geschrieben.

Selena!
Wir sind bei den Johnsons zum Abendessen. Vielleicht liest du dies nicht aber wenn schon, Camille soll dir was zu essen machen.

So war meine mum, wenn sie sauer war lies sie uns im Zimmer schmoren. Ich knüllte den Zettel zusammen und war heilfroh das ich nicht bei Tyler und seiner Familie mit essen musste. Diese ganzen falschen Persönlichkeiten, die einem nur was vor spielten und mit Geld prahlten kotzen mich im Moment an. Ich schlenderte durchs dunkle Haus hoch zu meinem Zimmer. Ich schloss die Türe auf und ließ mich direkt aufs Bett fallen, der Duft seines Parfums stieg mir in die Nase. Ich sah an mir herunter, ich hatte immer noch seinen schwarzen Pulli an. Ich streifte ihn von meinem Leib und schmiss ihn in die Ecke, dann zog ich meine Jeans aus und beschloss duschen zu gehen. Das heiße Wasser brannte auf meiner kühlen Haut.

Als ich fertig war verschwand ich wieder in mein Zimmer, schmiss mich aufs Bett und schaltete den Fernseher an. Wir hatten Freitag Abend, ich hatte Hausarrest, wahrscheinlich für den Rest meines Lebens und ich langweilte mich zu Tode.
Ich rief Brianna an.

"Hi Süüüße" schrie sie in den Hörer, ich konnte sie fast gar nicht verstehen da die Musik so laut dröhnte.
"Wo bist?" Wollte ich dann wissen. Sie fing an zu kichern und nuschelte was, da sich aber nicht verstehen konnte.
"Ich bin bei Jeremy" rief sie.
Machte er schon wieder eine Party?
"Schon wieder eine Party?" Fragte ich.
"Ja sie hatten anscheinend gestern noch nicht genug, willst du auch kommen?" Fragte sie in der Hoffnung das ich ja sagen würde.
"Nein Bir, ich hab Hausarrest" erklärte ich ihr.
"Ist Evelyn zu einer Hexe mutiert?" Lachte sie, und beschrieb meine mum.
"Teufel trifft eher zu", ich musste ebenfalls grinsen.
"Du Arme! Aber ich habs dir gesagt süße", mitleidend seufzte sie in den Hörer.
"Amüsier dich schön und pass auf dich auf!"
Sie schrie kurz auf, ehe sie Antwort "das werd ich und wir sehen uns morgen", somit legte sie auf.

Ich schmiss mein Handy zur Seite und starrte an die Decke. Mein Wecker zeigte gerade mal halb 10 an, die unlustige tv Show knipste ich weg. Ich drehte mich zur Seite, starrte nun aus dem Fenster und ließ den ganzen Tag Revue passieren.

Ein lautes Brunnen riss mich aus dem Schlaf. Ich sah auf den digital Wecker, halb 1. ich musste wohl eingeschlafen sein. Dann brummte es wieder, ich suchte im Bett nach meinem Handy, das ich schnell fand. Auf meinem Display erschien eine Nummer die ich nicht kannte. Ich überlegte ob ich ran gehen soll, doch dann wurde mir die Entscheidung abgenommen denn mein Handy verstummte. Ich legte es wieder zur Seite und drückte mein Kopf in die Kissen. Ich schloss gerade wider die Augen, da brummte es wieder. Ich griff rüber und nahm ab.

"Hallo?" Nuschelte ich in den Hörer.
"Selena?", es war eine Frauen stimme die ich irgendwoher kannte.
"Ja?", müde strich ich mir durchs Gesicht.
"Bitte du musst sofort her kommen", rief sie verzweifelt. Wo sollte ich bitte hinkommen?
"Was?" Brummte ich wieder.
"Hier ist Gin, Georgina, die Tante von Justin.. Es geht.."
Ich unterbrach sie, denn plötzlich war ich hell wach.
"Was ist mit ihm?" Leichte Panik schwankte in meiner Stimme.
"Er ist total betrunken und ich komm nicht an ihn ran, bitte du musst kommen!"

Was sollte das denn jetzt? Ich sollte zu Justin durch dringen? Er ist betrunken und..

"Wer ist da?" Hörte ich ihn lallen. Ich verdrehte die Augen.
"Bitte", hörte ich sie noch sagen. Ich verdrehte wieder die Augen "mach mich auf den Weg."

Ich steig aus meinem Bett und zog mir nur einen Mantel drüber. Er ist bescheuert, ich dachte er trinkt nicht?!

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