Part 68

2.1K 66 4
                                    

Sie tuschelt, zeigten auf uns, lachte, anderen sahen geschockt in unsere Richtung doch wir, wir ignorierten die Blicke. Wir ignorierten das Getuschel. Was uns zählte war das hier. Diese kleine Geste die ich ihm schenkte machte ihn glücklich sowie mich auch. Ich sah nur ihn, sein perfektes Gesicht, seine straken arme, seine langen Finger die meine hielten. Mir war alles egal und zum ersten Mal fühlte ich mich stark im Mittelpunkt wegen ihm. Wegen diesem dämlichen aber doch so tollen Jungen. Mein Herz wurde warm und mein Bauch füllte sich nur noch mehr mit Schmetterlingen. Was ein wirklich schönes Gefühl war.
Er blickte kurz zu mir rüber und erwischte mich dabei wie ich ihn mal wieder anstarrte, doch statt das er die Augen verdrehte oder den Kopfschüttelte, was er öfters tat wenn ich ihn anguckte lächelte er einfach nur. Er wirkte immer noch so schüchtern das mein Herz plötzlich anfing Purzelbäume zuschlagen.

"Sie gucken alle" flüsterte er. Ich lächelte leicht "ist mir egal."
Sein Grinsen wurde breiter "Miss Gomez" sagte er in einem sarkastischen Ton. Ich verdrehte die Augen und schlug ihm gegen die Brust. Er drückte mir die Tür auf, weswegen sich unsere Hände trennten. Das Gefühl von Stärke verschwand ein wenig.
"Wir sehen uns später, ich hab jetzt Mathe" sagte Justin während er mir eine Strähne hinters Ohr steckte. Verlegen darüber fing ich ebenfalls an mit meinem Haar zu spielen "okay."
"Du wirst immer noch so schnell rot Selly" neckte er mich weswegen sich meine Wangen mehr erhitzen.
"Bis später" hauchte er, zwinkerte mir noch zu und verschwand. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich kannte Justin, doch den Justin hab ich noch nie gesehen. Er ist liebevoll, ruhig und zärtlich.
Natürlich mochte ich all seine Seiten, doch diese war mir irgendwie am liebsten.
Ich wurde durch die Schuluhr zurück in die Realität geholt, ich blickte um mich und sah immer noch die verschieden Mädchen die über mich sprachen. Ich fühlte mich unwohl ohne ihn. Er machte mich auf irgendeine Art stark. Ich versuchte die Blicke so gut es ging zu ignorieren und verschwand zu meinem Raum.

Den restlichen Schultag verbrachte ich mit Brianna und in den Pausen stellten wir uns zu Jeremy und seine Gruppe. Justin hatte seinen Arm um mich gelegt und zog mich immer wieder an sich. Ihm war wahrscheinlich nicht bewusst das es mich zum glücklichsten Mädchen in diesem Moment machte.
Nach Schulschluss hatte ich Justin nicht mehr gesehen. Ein wenig enttäuscht darüber stieg ich in meinen Wagen und fuhr nachhause. Natürlich wusste ich immer noch nicht was er vor hatte.
Ich lief zur Tür, schloss sie auf und es war niemand zuhause. Ich schlenderte in die Küche, meist hatte mum mir ein Zettel da gelassen und tatsächlich.

Selena!
Bin bei der Maniküre und danach zum Joga.

Sie war immer noch stinksauer, was ihr Schreibstiel verriet. Sonst schrieb sie wo das Essen war oder wann sie zurück sei. Ich hatte nicht all zu großen Hunger, deswegen beschloss ich erst einmal in mein Zimmer zugehen. Ich riss die Kissen von meinem Bett und pflanzte mich hin. Ich zog mein Handy aus der Tasche, keine Nachricht.
Stirnrunzeln sah ich an die Decke. Was hatte er bloß vor und was wollte er mir sagen? Mein Magen krampfte. Ich hoffe es wird nicht im Streit enden so wie fast all unsere letzten Gespräche. Aber da es von ihm ausging und ich ihn nicht mit fragen durchbohrte, ging ich davon aus das es ein friedlicher Abend werden würde.
Ich sprang auf und lief zu der Schublade in dem ich den Brief gelegt hatte. Ich faltete ihn erneut auseinander und laß die Zeilen nochmal. Mein Herz pochte wie verrückt und ich fragte mich ob Justin schon einmal jemanden Briefe geschrieben hatte. Ich fand es toll, immerhin konnte er so seine Gefühle ausdrücken.
Die restlichen Stunde bis zu meinem Treffen mit Justin verbrachte ich in meinem Bett, zappte durch den Tv und schrieb ein bisschen mit Brianna. Ich hatte ihr noch nichts erzählt aber das werde ich auf jeden Fall noch.
Ich suchte meinen Rucksack und begann Sachen dort hinein zu stopfen. Plötzlich bekam ich ein komisch Gefühl. Ich zog meinen String aus der untersten Schublade und hielt ihn in den Finger. Ich werde heute meine Unschuld verlieren. Ich wollte es. Ich verschwand im Bad und sah in den Spiegel. Meine Wagen glühten während ich darüber nachdachte Justin zu verführen. Den passend BH mit dem passend String. Ich sah auf die Uhr. Mir blieb noch gut eine halbe Stunde ehe ich los musste. Ich riss meine Klamotten vom Leib und sprang unter die Dusche. Ich wusch meinen Körper, rasierte mich sicherheitshalber noch ein zweites mal, dann trocknete ich meinen Körper und stieg in die reiz Unterwäsche. Der String saß perfekt auf meiner hüpfte. Der dunkel blaue spitzen Stoff fühlte sich super auf meiner Haut an. Ich wählte eine enge Jeans und dazu eine weiße Bluse. Ich hatte vorsichtshalber Pulli und ein Shirt eingepackt.
Ich schlüpfte in meine Nikes.
Das Haus war immer noch leer.

Ich stieg in mein Auto und fuhr los. Ich hatte ein prima Gedächtnis und konnte mich gut an den weg erinnern. Nach einer guten viertel Stunde hielt ich rechts an und stieg aus. Den Rest musste ich zu Fuß gehen. Es fing an zu dämmern, deswegen beeilte ich mich damit ich nicht im Dunkeln die Hütte finden musste. Ich strich sämtliche Sträucher beiseite und war nach ein paar Metern endlich an diesem himmlischen Ort angekommen. In der Hütte brannte Licht und ich hörte ein leises fluchen. Ich musste kichern. Dann lief ich durch den Sand auf die Hütte zu. Ich klopfte kurz, ehe ich die Tür auf zog.
Mir stockte der Atem. Justin stand mitten in der Hütte, wo er gerade noch einen Tisch deckte.
Er sah verlegen hoch und sah mich an. Ich musste Lächeln. Das war das schönste was mir je einer machen konnte. Justin hatte ein paar Lichter angezündeter.
"Ich habe Kleinigkeiten für uns besorgt", brach er die Stille und holte mich aus dem Staunen raus.
"Hast du das alles gemacht?", ich ließ meine Tasche auf den Boden sinken. Er kam auf mich zu "äh.. ja."
"Das ist wirklich toll" hauchte ich, griff um seinen Nacken und küssten ihn. Er fing an zu grinsen.
"Komm schon ich hab tierischen Hunger. Ich hoffe du auch?", er lief zum Tisch.
"Ja und wie", ich tat es ihm gleich. Der Tisch war mit Kleinigkeiten gedeckt. Ich riss mir ein Stück Brot ab und fing anzuessen, erst da merkte ich das ich wirklich Hunger hatte. Wir unterhielten uns über einige Dinge.
Als wir fertig mit dem Essen waren stand er auf und meinte das ich kurz warten sollte. Ich sah ihm verdutz zu, wie er eine Decke und zwei Öllampen zusammen suchte.
"Komm Babe", er sah mich an.
Ich nickte und folgte ihm aus der Tür. Es war dunkel und der Mond schien hell aufs Wasser. Er breitete die Decke aus, stellte jeweils eine Lampe auf seiner Seite und die andere auf meiner Seite ab. Dann setzten wir uns und schauten auf das ruhige Wasser.
Ich rückte zu ihm und drückte mich an ihn ran. Er legte seinen Arm um mich.
"Ich muss dir was erzählen" fing er an. Ich nickte kurz.
"Du solltest meine ganze Vergangenheit erfahren", sein Körper spannte sich ein wenig an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, sein Blick war auf das Wasser gerichtet.
"Ich werde dir zuhören. Ich bleibe hier."
Sein Kiefer zuckte.
"Ich kann nicht mehr dagegen ankämpfen Selena" sagte er heiser.
"Das musst du auch gar nicht", murmelte ich, nahm seine Hand und drückte sie, dann schloss er die Augen, ehe er sie wieder öffnete.

AddictedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt