Part 98

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Liebe Selena,
Ich schreibe dir jetzt einen zweiten Brief und hoffen das du den ersten ebenfalls noch hast. Bitte ließ dir meinen Brief durch da du ja nicht mit mir reden willst.
Ich vermisse dich. Ich vermisse dich so unglaublich das kannst du dir gar nicht vorstellen. Seit 10 Tage ohne dich auf zu wachen oder dich zu küssen ist eine Qual, das glaubst du gar nicht. Das du mich ignorierst tut nicht all zu weh als dich mit Damon zusehen. Es macht mich fertig zu wissen das er vielleicht meinen Platz einnehmen wird und bevor das passiert wollte ich dir schreiben.
Ja Selena ich habe dämliche Sachen gesagt und es tut mir leid. Du weißt gar nicht was ich mir für Vorwürfe seit dieser Nacht mache aber anscheinend hast du nicht alles mitbekommen, denn ich habe allen in diesem Raum klar gemacht was für ein tolles Mädchen du bist. Ja es stimmt. Du bist toll Selena, du bist das beste was mir jemals passieren konnte und ich weiß das ich einige Dinge falsch gemacht habe oder das ich Sachen gesagt habe die ich im Nachhinein bereue doch du bist immer bei mir geblieben. Diese Tage ohne dich haben mir so klar gemacht das ich nicht ohne dich kann und es auch gar nicht will. Ich will nur dich. Ich kann an nichts anderes denken als an dich, an dein Lächeln, an deine Stimme, an dein Stirnrunzeln und ja auch an deinen Körper. Du bist perfekt für mich. Selena du bist die eine für die ich wirklich alles tun würde. Ich dachte ich könnte mich niemals verlieben, weil ich es auch nicht wollte. Ich habe mir eingeredet das ich sowas nicht brauch, das liebe mich eh nur zerstören würde aber du hast mir was anders bewiesen Baby! Du hast mir gezeigt wie es sein kann wenn jemand einen liebt ganz egal wie man ist. Wahrscheinlich denken alle das wir nicht zusammen passen, was ich auch erst dachte aber das macht uns nun mal aus. Ich habe nach so einem Mädchen wie dir gesucht und wollte es mir nie eingestehen. Die Tatsache das du mir dein Vertrauen geschenkt hast, das du dich immer für mich eingesetzt hast und dich gegen deinen Familie gestellt hast macht mich wahnsinnig glücklich und ich wünschte du könntest das sehen oder ich könnte es dir persönlich sagen. Ich muss deine Stimme hören Baby. Ich muss dich küssen, dich anfassen und ich muss neben dir aufwachen sonst werde ich noch verrückt. Ich will deinen Körper an meinem spüren jeden Tag, jede Nacht. Keine ist so wie du.
In liebe,
Dein Justin.

Ich sank auf meinem Bett zusammen und weinte. Ich hatte noch nie so einen liebes Brief bekommen und dieser war mit Abstand das schönste was ich jemals gelesen hatte. Ich dachte er würde mich in Ruhe lass und das mit uns wäre vorbei, aber dies tat er nicht. Er dachte jeden Tag an mich so wie ich an ihn dachte und ich fühlte mich wahnsinnig schrecklich das ich ihn abgewiesen hatte. Ich habe ihm unrecht getan das er sich nicht mal erklären konnte dabei vertraute ich ihm und wusste das er mich niemals auf so eine Art verletzen würde. Ich war diejenige die so stur war und ihn nicht zu Wort kommen lies und ich fühlte mich elendig und noch viel schlimmer als die Tage zuvor. Ich liebte ihn so sehr, das ich nicht aufhören konnte zu weinen. Wie konnte ich es nur 10 Tage ohne ihn aushalten? Ich erinnerte mich an keinen Tag. Ich wusste nicht was ich in diesen Tagen getrieben hatte, diese Tage zogen so an mir vorbei.
Ich musste ihm sagen das ich seinen wundervolle Brief bekommen hatte, doch war ich bereit mit ihm darüber zu sprechen? Ich habe ihm definitiv unrecht getan aber vielleicht konnte ich noch ein paar Tage hinaus zögern ehe ich in einem komplett Gefühlschaos endete.
Ich eilte zu meinem Handy das noch in meiner Jackentasche verstaut war, dann suchte ich nach seinem Kontakt und rief ihn an. Mein Herz pumpte mir so hart gegen die Brust, das ich Angst hatte es könnte nachdem er dran ging und ich seine Stimme hörte stehen bleiben. Ich strich mit meiner freien Hand über mein feuchtes Gesicht und wartet ungeduldig das er abhob. Bevor ich auflegen wollte meldete er sich : „Selly?"
Mein Herz übersprang sich und ich suchte nach den passenden Worten, als ich dann ein leises keuchen hörte runzelte ich die Stirn „Stör ich?"
„Was? Nein!", er wirkte plötzlich hektisch und ich fragte mich was er trieb, dann beantworte er meine Frage als ob er meine Gedanken lesen konnte „ich bin im Fitnessstudio.."
Bevor er weiter reden konnte unterbrach ich ihn „ich habe deinen Brief gelesen."
Eine stille entstand. Ich hatte die Befürchtung das er aufgelegt hatte, doch dann sagte er „warte. Ich muss allein sein."
Mit schnellen Schritten lief er irgendwohin, dann knallte eine Türe hinter ihm zu „ich.. also ich wusste nicht wie ich sonst an dich ran kommen konnte tut mir leid das ich durchs Fenster gekommen bin", stammelte er. Ich musste unwillkürlich Lächeln „er ist wunderschön."
Justin seufzte „wir müssen reden Selly. Sonst Dreh ich noch durch."
In meinem Magen wurde schwer. Was ist wenn ich doch noch nicht bereit dazu war?
„Justin ich brauche Zeit. Ich weiß es hört sich dämlich an aber ich kann noch nicht sprechen."
„Und was tust du jetzt gerade?", ich wusste genau das er leicht grinste und als ich mir dieses grinsen vorstellte, füllte sich mein Bauch mit Schmetterlingen.
„Du weißt was ich meine.." murmelte ich, während ich jetzt durch mein Zimmer lief.
„Mhm" er war nicht begeistert von der Sache was mir ziemlich leid tat.
„Na gut. Wie du meinst. Gehst du zum Sommerfest heute Abend?", fragte er kurz. Mir wurde schlagartig schlecht als mir bewusst wurde was ich hier gerade tat. Ich hatte Damon zu gesagt und telefoniert mit Justin. Okay es war kein Date aber trotzdem war es komisch mit einem anderen jungen raus zugehen als mit Justin und eigentlich war ich ihm nun auch keine Rechenschaft schuldig, dennoch fiel mir der Brief ein und ich wusste das es ihn verletzen würde wenn er es wüsste.
„Ja vielleicht und du?" sagte ich deswegen nur.
„Ich weiß nicht ob ich gehen soll. Jeremy und die Jungs wollen alle hin ist ja auch Feuerwerk und so. Sie meinen das es eigentlich cool wird", meinte er. Ablenkung täte uns beiden wohl mal ganz gut.
„Ich war noch nie da" sagte ich ehrlich. Ich hatte es wirklich in den letzten Jahren vermieden dort hinzugehen zwar hatte Brianna mich versucht zu überreden aber damals hatte ich immer Diskussion gewonnen, weswegen wir dann meist bei ihr irgendwelche Filme schauten und von ihrem Garten aus konnten man das Feuerwerk ebenfalls sehen. Doch diese Jahr wird sie wahrscheinlich mit Jeremy hingehen.
„Echt? Dann solltest du gehen."
„Ja wie gesagt gehe ich vielleicht mal hin."
Wieder entstand eine stille, doch wir legten nicht auf.
„Es tut gut deine Stimme zuhören", murmelte Justin etwas traurig in den Hörer.
„Ja find ich auch", wahrscheinlich glaubte er mir nicht, doch es war die Wahrheit.
„Gut Selly. Wir hören uns dann. Ich geb dir Zeit der Welt, egal wie lang es dauert ich warte auf dich!"
Mein Herz sowie mein Körper wurden ganz warm und ich hätte beinah wieder angefangen zu heulen, wenn ich mich nicht so zusammen gerissen hätte.
„Danke" hauchte ich.

Nachdem Justin und ich aufgelegt hatten verschwand ich unter die dusche wobei ich nur an unsere Gespräch denken musste. Er hatte sich so stark in der Zeit in der wir zusammen waren veränderte. Ich wusste noch wie er anfangs war, kalt, distanziert, arrogant und ein Arschloch. Doch jetzt war er anders, er interessierte sich für andere Menschen er gab mir Zeit über die ganzen Dinge unsere Beziehung nachzudenken. Er war ein guter Mensch was andere nicht sahen, sie kannten ihn halt nicht so wie ich ihn kannte.
Damon schrieb mir das er mich um halb 8 abholen würde. Ich hatte noch anderthalb Stunden Zeit in dieser Zeit räumte ich mein Zimmer ein wenig auf. Hing das wunderschöne Kleid was mir Justin geschenkt hatten weg und las noch einmal den Brief, den ich dann sicher zum ersten Brief von ihm verstaute.
Da das Sommerfest so zusagen den Sommer verabschiedete und deswegen die Abende und Nächte kühler wurden zog ich eine Jeans und einen Pulli an. Ich hatte erst überlegt ob ich Justins grauen Pullover überziehen sollte doch dann würden nur unnötige fragen so wie Kommentare entstehen.

Ich sah zu Uhr. Mir bleiben noch 10 Minuten. Ich nahm einen Rucksack in dem ich eine Decke sowie mein Geld verstaute, dann lief ich runter und mit jedem Schritt zur Haustür wurde ich plötzlich nervöser.

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