Unter Tagen laufen die Menschen wie nervöse Fliegen umher. Sie nehmen sich nicht die Zeit um mich zu beachten, einfach zu perfekt um sich unbemerkt zu bewegen. Oftmals lauschte ich Gesprächen junger Menschen, die sich wunderten, dass unglaubliche Kriminalfälle schon Tagsüber geschahen und dennoch niemand etwas tat. Sie waren Idealisten.
In der Nacht allerdings gab es unglaubliche Ruhe. Niemand war mehr auf den Straßen. Sie zogen sich immer weiter zurück und ließen mich allein. Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf und ließ meine Maske fallen. Die Gestallten der Nacht waren mir weitaus ähnlicher. In der Dunkelheit kamen sie heraus und zeigten gegenteilige Gesichter zu denen, die man bei Tage sah.
Die Panzertür schob ich zurück in ihr Schloss. Sie war schwer, doch gerade dadurch hielt sie auch die Schreie der Schweine in ihrem inneren. Selbst wenn ein nichtsahnender Bewohner dieses Hauses direkt an ihr vorbei Schritt, würde er die Schreie nicht hören können. So vermieden wir eine Clarice, die versuchte eines der Schweine zu retten. Außerdem wollte man die Nachbarn nicht mit solchen Dingen in ihrer heiligen Nachtruhe stören. Das hätte für uns nur schlechte Publicity gegeben. Eine gerade zu fatale Folge davon konnte das ausbleiben meiner gelegentlichen Schäferstündchen sein. Über die Jahre, die ich nun schon in diesem Wohnkomplex lebte hatte ich mich auch mit einigen seiner Bewohner angefreundet. Primär waren es einsame Mütter, denen ich gerne einen Teil meiner Zeit schenkte. Die Mütter waren gefesselt von der Aufmerksamkeit, die ich ihnen schenkte und so kam so auch meist ich auf meine Kosten. Mit keiner von ihnen ging ich in einer Form eine engere Beziehung ein. Ich war nur da um ihr Gemüt zu besänftigen und sie zu Befriedigend. Nur Leider konnte ich keine von ihnen zu meinen Opfern machen. Sie hatten Kinder, die sie schnell vermissen würde und so würde man ihrem Verschwinden auch schnell in unserem Haus nachgehen. Keine von ihnen traf sich wirklich mit anderen Männern, doch manche Kinder kannten mich durchaus, auch wenn sie mich mieden. Selbst ein beschränkter Officer würde schnell auf meine Spur kommen und dann war es nur eine Frage der Zeit, bis sie meinen Keller fanden.
Oft allerdings hatte ich gegen diese Versuchung ankämpfen müssen. Es wäre wirklich unglaublich einfach. Vor allem eine Frau hatte meine Fantasien mehr als nur einmal angeregt. Sie wohnte in der Wohnung unter uns. Kurz nach ihrem Einzug hatte sie an meine Tür geklopft und sich mir vorgestellt. Ihre Haare hatte sie zu diesem Zeitpunkt bis auf Zentimeter zusammengestutzt und rosa gefärbt. Sie hatte sich gerade von ihrem letzten Freund getrennt und versuchte sich nun ganz von ihm zu distanzieren. In ihrer Freizeit begann sie Sport zu treiben, ausgefallenere Kleider zu tragen und ihren Horizont für neue Musik zu öffnen. Aus der Vollzeit-Mutter war erneut eine Frau geworden, die ihren Spaß in der Welt suchte. Es war nicht wirklich der Typ auf den ich normalerweise Ansprang, doch sie war nicht nur ein leichtes Opfer für mich, sondern übte eine gewisse Faszination auf mich aus. Vermutlich ebenso wie meine versteckte „dunkel Seite" auf sie. Es brauchte für mich nicht lange um über ihr Interesse für Menschen wie mich heraus zu finden. Serienmörder, Monster aus den Schatten der Gesellschaft.
Sie war auch Charlie bereits begegnet. Zum Glück hielt er sich von ihr fern und beachtete den Packt. Eventuell lag es aber auch daran, dass sie ihm zu alt war. Sie war nur geringfügig jünger als ich und früh bereits ungewollt schwanger geworden. Von ihrem Freund hatte sie sich sehr viel einreden lassen, bis sie es mit Mitte zwanzig geschafft hatte sich zu lösen. Durch die frühe Schwangerschaft verband nun allerdings Connie und ihre Tochter ein enges freundschaftliches Band. Sie vergötterte ihre Mutter und würde so auch weiterhin zu ihr halten, selbst wenn sie erfahren würde was für schmutzige Dinge ihre Mutter im Bett bevorzugt. Ihre kleine, süße Tochter. Sie war gerade mal 14 Jahre alt und begann gerade ihre dunkle Phase in vollen Zügen auszuleben. Ihr Schulterlanges Haar hatte sie schwarz gefärbt und bis auf rot und blau fanden sich wohl keine Farben in ihrem Kleiderschrank. Im Alltag trug sie meist enge, schwarze Jeans, die ihre schmale Figur noch weiter betonten. Die kleine Ivon war durchaus sehr schön anzusehen, doch für mich schlicht und ergreifend viel zu jung. Sicherlich war sie reif für ihr Alter und sah mich bereits mit den Augen einer jungen Frau an. Ich war allerdings nicht pädophil.
Ivon war ihrer Mutter in vielen Zügen sehr ähnlich, auch wenn sich Connies Stil wieder deutlich beruhigt hatte und sie nun mit einer gewissen Stilsicherheit glänzte. Beide allerdings fanden in sich diese Leidenschaft zu Serienkillern. Sie verschlangen gemeinsam Krimis und Thriller und Abends gab es dann die Dokudramen wie Murdercoupels. Vermutlich war deshalb selbst Ivon in gewissen Zügen von mir angetan. Reine Hypothese, doch es war nicht schwer sie zu glauben. Ich hätte zu gerne die beiden Gesichter gesehen, wenn ich ihnen offenbaren würde, wer oder besser was ich wirklich bin. Es wäre wohl noch besser wenn ich ihnen meine wahre Natur zeigen würde. Worte konnten einstudiert sein. Sie waren nichts als Lug und Betrug, doch Taten sprachen eine andere Sprache. Dann konnte sie es nicht mehr verdrängen.
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Sexist
HorrorWie jeder Mann liebe ich die Frauen und das Spiel. Ohne sie kann ich nicht, doch wenn beides zulange andauert muss es irgendwann zu Ende gehen. Eine letzte Nacht allerdings lass ich mir allerdings stets nicht nehmen. Das letzte Mal diese wunderschön...