8. Kapitel - Letzte Vorbereitungen (7)

13 1 0
                                    

Ich folgte mit meinen Augen einzelnen Objekten, die begannen sich jenseits meiner vier Wänden zu rühren. In der Ferne sah ich Menschen, wie sie dahin schlichen oder rannten. Obwohl ihr Alltag bereits komplett einer eingefahrenen Routine unterlag erschienen sie ab und an zu deutlich überfordert. Leider waren sie zu spät, hatten das Bett zu lange genossen oder sich von ihrer Geliebten ablenken lassen. Der Puls begann zu rasen und trieb einen dazu achtlos über die Straße zu laufen, ohne wirklich auf anbrausenden Verkehr zu achten. Laut bremste ein roter Corsa. Der Mann allerdings lief weiter, zuckte allerdings kurz zusammen als die Reifen laut quietschten. Ich zog erneut tief an meiner Zigarette. Qualm fuhr zwischen meinen Lippen nach draußen. Das war aber knapp. Fast wäre der Liebe bloß noch Mus. Menschen waren all zu blöd, wenn man sie hetzte. Ihr Leben war ihnen wohl doch nur wenig wert.

Ich hingegen hatte viel Zeit. Für mich galt es nun einfach abzuwarten. Es war noch wirklich früh und ich musste sie zu dieser Zeit nun wirklich noch nicht wecken. Die Kleine hatte womöglich eben so wie ich eine lange Nacht hinter sich, auch wenn wohl in einem anderen Sinn. Es wäre wirklich taktlos sie nun schon zu wecken. Vermutlich lag sie noch komplett verhüllt in ihre dicke Decke gewickelt und drückte die Augen fest aufeinander. Ihr Haar lag wild in alle Richtungen und verdeckte wohl auch die wenig offen liegenden Stellen ihres Gesichtes. Zu gerne hätte ich mich in ihr Zimmer geschlichen und meine Vermutung bestätigt. Sicherlich war sie unglaublich süß, doch das würde wohl noch warten müssen.

Bald würde ich sie in mein Gefängnis einladen. Ein wenig missfiel mir das, doch ich hatte sie selbst dazu eingeladen. Mein Versteck hätte ich gern noch geheim gehalten, zumindest bis ich mir klar darüber war, was ich mit ihr machen wollte. Allerdings hatte sich die Situation langsam zugespitzt und Charlie wurde ungeduldig, dass konnte auch mir gefährlich werden. Was Charlie nun allerdings klar war, war für mich noch ungewiss. Ich war mir noch nicht recht sicher, was ich von ihr wollte. Dass ich Sex mit ihr wollte war mir deutlich klar. Sie reizte mich mehr als nur ein bisschen. Am liebsten wollte ich sie ganz allein nur für mich und sie nicht weiter geben. Mir Zeit nehmen ihren nackten & wunderschönen Körper eindringlich zu betrachten. Gleichzeitig war es nun leider notwendig sie umzubringen. Früher oder später würde sie sehen was wir waren. Sie war nicht dumm und neugierig. Ihr wacher und fast kindlicher Blick war mir schnell aufgefallen. Sie sah die Welt aus ganz anderen Augen, als ich, als all die Menschen. Das war nur einer ihrer Reize für mich. Nur leider war Charlie, dass ebenfalls nicht entgangen und würde ich sie mir nicht nehmen, so musste ich sie Charlie überlassen. Er wollte nicht teilen. Ich wollte sie mit ihm nicht teilen. Unser Arrangement funktionierte bloß, weil wir beide unsere Rollen so perfekt spielten. Wir waren eingespielt und hatten uns geeinigt. Die kleine Victoria nun allerdings konnte diesen Frieden stören, wenn sie es nicht bereits getan hatte.

Ich nahm ein paar tiefe Züge. Frustriert blies ich den Rauch aus der Terrassentür. Meinen Mund erfüllte ein bitterer Geschmack, der schnell von einem faulen Beigeschmack begleitet wurde. Die Zigarette war bereits fast bis zum Filter hinunter gebrannt. Ich schmiss die Zigarette durch den Türrahmen hinaus in die Kälte. Unter dem blauen Filter des Morgens glimmte die Zigarette selbst bei eisiger Kälte.

Ich schob die gläserne Tür wieder zu und sperrte die Kälte aus der Wohnung. Ein eisiger Film hatte bereits begonnen meinen Körper zu überziehen. Am besten war es wohl nun sich etwas mehr anzuziehen. Wärme schlich meinen Körper entlang und lies den dünnen eisigen Film schmelzen. Erleichtert begann ich zu seufzen. Ein Freund der Kälte war ich nicht, auch wenn sie mir ermöglichte noch mehr meiner liebsten Mäntel zu tragen. Wie sehr ich es genoss. Das Handtuch rutschte mir von den Hüften. Es kümmerte mich wenig. Ein wenig wollte man noch die Freiheit genießen, bevor einem Kleidung wieder zurechtwies. Es war stets wichtig wie man sich präsentierte. Menschen taten nichts anderes als zu urteilen, doch die eignen vier Wände ließen einem viel Freiraum und so war auch Nacktheit etwas, dass man ohne Scham zelebrieren konnte. Für meinen Körper schämte ich mich nicht. Es gab auch nun wirklich keinen Grund dafür. Mein Körper war gut trainiert. Scham wäre mehr als nur unnötig gewesen. Vielleicht war es aber auch genau das was mich für junge Damen so interessant machte. Selbstsicherheit war etwas was man genoss, was anzog. Kleine verletzte Seelen zog es an wie die Fliegen. Sie klebten an meinem Revers. Wirklich sehr amüsant, wenn auch mitunter wirklich anstrengend. Meine Opfersuche erleichterte das nun allerdings.

Der Boden knirschte sanft unter meinen Füßen, als ich begann mich wieder zu meinem Zimmer zu bewegen. Nun denn, brechen wir wohl auf.

„Also wenn ich mich nicht irre, dann sollte es genau hier sein..." Eifrig lief die Frau vor mir her, während ihr Blick eilig durch die Regale glitt. Sie erschien etwas hilflos, dabei sollte man wohl meinen, dass Angestellte eines sogenannten Fachgeschäftes schon genau wussten wo sich ihre Produkte befanden. Das Geschäft wies auch nicht eine große Fläche auf und das Sortiment erschien überschaubar. Was es nun wirklich nicht leichter machte. Die Dame allerdings erschien sowohl über meine Frage, als auch über den Standort, recht verwundert. Ich wollte mir meine Unzufriedenheit nicht anmerken lassen und versuchte mein freundliches Lächeln beizubehalten. Ich wollte ja nicht negativ auffallen. Allerdings hatte bereits der Duft ihres Parfüms mich zittern lassen. Es war eine hochwertige Marke. Es war ein leicht schärflicher Geruch, nicht klassisch blumig wie man es bei so einer Dame erwarten würde. Für meinen Geschmack nun allerdings trug sie etwas zu viel.

„Wusste ich es doch." In der Mitte eines Regals blieb sie stehen und begann zu strahlen. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und reckte ihren schlanken Körper zu einer der oberen Reihen des hölzernen Regales.

„Da haben wir das gute Stück ja." Mit ihren kurzen Finger umfasste sie eine kleine Flasche und reichte sie mir. Es war eine mundgeblasene Flasche mit schlanker Silhouette. Sobald ich sie in die Hand nahm drang dann auch schon etwas des Duftes aus dem Verschluss heraus. Für einen Moment blieb ich noch still und sog den Duft tief ein. Es war ein leichter, natürlicher Duft. Nicht zu blumig. Er spielte leicht mit Naivität. Wirklich gerade zu perfekt.

„Vielen Dank. Das ist wirklich perfekt." Die Dame erschien nicht nur erleichtert, sondern auch freudig gestimmt über meinen Kommentar. Ihr schien natürlich bereits aufgefallen zu sein, dass ich ein Mann war der Verstand was er wollte. Ich war nicht leicht zu beeindrucken. Ihren Verstand konnte man da wohl nur loben. Sie hatte wirklich Glück gehabt, so war sie hübsch anzusehen und nicht auf den Kopf gefallen, eventuell konnte man ihr auch eine gewisse Kompetenz unterstellen. Bei Bedarf würde ich ja vielleicht auch wieder auf sie zurückkommen.

„Ihre Freundin muss ihnen ja viel bedeuten, wenn sie sich so eine Mühe machen." Mit mir im Gefolge und der Flasche erneut in der Hand, trat die Dame zurück hinter die Kassa. Auf ihren Lippen lag nun ein deutlich verträumteres und entspannteres Lächeln. Was für eine liebe Dame, sie wäre auch sicherlich etwas für Charlie. Sie war devot und würde nicht zu aufmüpfig werden. Es wäre nicht viel Mühe sie einzusammeln.

„Was lässt sie vermuten, dass ich es für meine Freundin kaufe?" Ich reichte ihr das Geld und ließ ihr das Wechselgeld. Freudig reichte sie mir daraufhin erneut das Flacon.

„Ich bin ein Gentleman schlicht und ergreifend gerne vorbereitet." Ich lächelte ihr entgegen. Die Dame erwiderte es. In ihren Wangen sammelte sich Blut, daraufhin wurden sie warm und färbten sich sanft rosa. Sie machte es mir wirklich einfach in ihr zu lesen. Für heute allerdings würde ich es dabei belassen.

„Nun...dann wünsche ich ihnen viel Erfolg."

„Vielen Dank. Einen schönen Tag noch." Mit diesen Worten verließ ich das Geschäft.


SexistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt